Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Neue Yamaha R1: Nicht jeder Rennfahrer bekommt sie

Von Ivo Schützbach
2016 kehrte Yamaha werksseitig in die Superbike-WM zurück, doch in vier Jahren wurden nur magere vier Siege errungen. Rennchef Andrea Dosoli setzt große Hoffnungen in die neue R1.

Seit 1988 gibt es die Superbike-WM, erst einmal gewann Yamaha die Fahrer-Wertung: 2009 mit Ben Spies. Der Texaner eroberte in seinem einzigen Jahr in der seriennahen Weltmeisterschaft 14 Siege, 17 Podestplätze, elf Pole-Positions und fuhr sechsmal die schnellste Rennrunde.

Nach der Saison 2011 stieg Yamaha aus der Superbike-WM aus und kehrte erst 2016 werksseitig zurück. Doch in den vergangenen vier Jahren gelangen nur vier Siege: Für den ersten mit der bisherigen R1 sorgte Alex Lowes 2018 in Brünn, Michael van der Mark triumphierte im gleichen Jahr zweimal in Donington Park und gewann außerdem 2019 in Jerez.

Immerhin: Die letzten zwei Saisons beendete Yamaha die Fahrerwertung mit Lowes (2019) und van der Mark (2018) auf dem dritten Gesamtrang.

2020 hat der japanische Hersteller mit van der Mark und Toprak Razgatlioglu das mit Abstand jüngste Duo der fünf Werksteams, ein hochtalentiertes dazu. Außerdem gibt es eine neue R1, die im Juli in Kalifornien vorgestellt wurde.

Beim letzten Test vor der Winterpause Ende November in Jerez war Testfahrer Niccolo Canepa auf dem 2020-Bike unterwegs, van der Mark und Razgatlioglu fuhren einen Hybrid aus bisheriger und neuer Maschine.

«Das Motorrad hat viele Neuerungen, die man nicht auf den ersten Blick sieht», verriet Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli SPEEDWEEK.com. «Der Motor ist anders, er erlaubt uns während der Saison hoffentlich einige Fortschritte und mehr Spitzenleistung. Die neue Verkleidung ist aerodynamisch effizienter. Wir glauben, dass die neue Maschine einiges Potenzial hat, um die Performance zu verbessern. Wir sind glücklich, dass wir mit dem neuen Motorrad schon jetzt auf dem Stand des bisherigen sind.»

Obwohl das bisher Erreichte mit dem neuen Motorrad vielversprechend ist, wird nicht jeder Yamaha-Fahrer diese Maschine bekommen. «Das Werksteam wird mit dem 2020-Bike in die Saison starten, GRT mit dem bisherigen», bemerkte Dosoli. «Während der Saison sehen wir dann; abhängig von den Resultaten ist alles möglich. Ten Kate wird von Beginn die 2020-Maschine einsetzen.»

Der Italiener weiter: «Die Regeln erlauben, dass wir weiterhin das Motorrad von diesem Jahr einsetzen. Natürlich wäre es schön, wenn alle unsere Fahrer auf der neuen Maschine sitzen würden, aber wir kennen die wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Alles hängt vom Budget ab.»

Jeder halbwegs Aufgeweckte kann sich ausrechnen, dass der Unterschied zwischen der diesjährigen und nächstjährigen Yamaha mit jedem Entwicklungsschritt größer wird. Damit ist auch klar, weshalb Sandro Cortese das Angebot von GRT für 2020 ablehnte und freiwillig dem Amerikaner Garrett Gerloff Platz machte. Jetzt muss der zweifache Weltmeister darauf hoffen, sich mit Ten Kate Yamaha oder MIE Honda zu einigen, sonst steht er für nächste Saison ohne Team da.

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