Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Sandro Cortese bekam von Kawasaki eine Fahranleitung

Von Ivo Schützbach
Sandro Cortese erstmals auf der Pedercini-Kawasaki

Sandro Cortese erstmals auf der Pedercini-Kawasaki

Nach den ersten Runden mit der Kawasaki ZX-10RR des Pedercini-Teams macht Sandro Cortese einen zufriedenen Eindruck. Er will sich im Eiltempo für den Auftakt der Superbike-WM 2020 auf Phillip Island anpassen.

In letzter Minute hat sich Sandro Cortese mit dem Team Pedercini Kawasaki auf einen gemeinsamen Start in der Superbike-WM geeinigt. Am Sonntagmorgen, Phillip Island liegt zehn Stunden vor MEZ, lernte er die Truppe um Lucio Pedercini kennen.

Cortese hat am Montag und Dienstag jeweils zwei Test-Sessions über zwei Stunden, um sich auf die Kawasaki einzuschießen. Am kommenden Freitag sind dann bereits die ersten beiden freien Trainings, bevor am Samstag das erste Rennen der Saison 2020 ausgetragen wird.

SPEEDWEEK.com sprach mit dem Schwaben nach seinen ersten Testrunden.

Sandro, wie gefällt dir die Kawasaki?

Der erste Eindruck ist sehr gut. Weil das Team neu zusammengestellt wurde, haben einige Sachen in der ersten Session nicht perfekt funktioniert, aber das ist völlig normal.

Ich habe mich schnell wohlgefühlt, das Motorrad funktioniert, es passt alles. Jetzt zählen Runden, wegen Öl auf der Strecke haben sie die erste Session leider nach einer guten Stunde abgebrochen. Das kam mir natürlich nicht zugute, weil ich gesamt nur zirka 15 Runden fuhr.

Wir konnten trotzdem einige Daten auswerten, es ist sehr interessant, wie sich die Kawasaki verhält. Wir haben von den Kawasaki-Ingenieuren einige Anregungen bekommen, was ich machen muss, um mit diesem Motorrad schnell fahren zu können. Es vermittelt viel Gefühl für den Vorderreifen, man muss mit diesem Bike stark auf der Bremse sein. Das ist ein anderes Fahren, als ich es bislang tat.

Jetzt heißt es arbeiten, mir bleiben noch sechs Stunden bis zu FP1 am Freitag.

Deine Sitzposition passt?

Nein. Ich habe mich am Sonntag draufgesetzt und wir haben eine Grundeinstellung vorgenommen, aber das müssen wir alles noch justieren.

Es heißt, die Kawasaki wäre angenehm zu fahren. Kannst du das unterschreiben?

Ja. Man spürt die Kraft nicht, weil die Entfaltung sehr linear ist. Egal, ob ich im unteren oder oberen Drehzahlbereich bin, es fühlt sich alles sehr weich an. Man denkt, das Motorrad hat keine Leistung, aber sie ist da.

Von der Leistung der Ducati sind alle beim ersten Mal beeindruckt, aber die Kawasaki gewann in den letzten sieben Jahren sechsmal den Titel. Merkt man das?

Ich bin erst 15 Runden gefahren, von der Abstimmung stimmt noch gar nichts, so wie ich es brauche. Ich kann noch keinen Vergleich anstellen.

Ich fühle mich sehr wohl, das ist mal die Hauptsache. Jetzt muss ich das Motorrad kennenlernen, die Sitzposition, Rasten und den Lenker müssen wir anpassen. Ich bin das erste Mal mit Nissin-Bremsen, Federelementen von Showa und der Kawasaki unterwegs, für mich ist alles komplett neu.

Wenn du die Kawasaki mit der Ducati und der Yamaha vergleichst: Was fällt dir auf?

Vom Motorengefühl ist sie nahe an der Yamaha. Die Ducati ist mit nichts sonst vergleichbar, das ist ein ganz anderes Motorrad.

Die Kawasaki muss man anders fahren als die anderen zwei, ich muss mich entsprechend anpassen.

Wie ist dein Eindruck vom Team Pedercini?

Sehr gut, sie wissen was sie tun. Alle sind sehr bemüht. Mein Mechaniker war neun Jahre bei Ducati, er hat zuletzt für Davies gearbeitet. Die Showa-Leute sind eh gut, dann haben wir noch drei junge Spanier im Team.

Es funktioniert alles, das ist die Hauptsache. Ich muss fahren und den Jungs muss man auch eine Einlernzeit zugestehen.

Resultate Superbike-WM, 1. Test-Session, Montag:

1. Tom Sykes (GB), BMW, 1:30,938 min
2. Michael van der Mark (NL), Yamaha, 1:31,252
3. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:31,275
4. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:31,495
5. Loris Baz (F), Yamaha, 1:31,609
6. Scott Redding (GB), Ducati, 1:31,788
7. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:32,049
8. Chaz Davies (GB), Ducati, 1:32,117
9. Leon Haslam (GB), Honda, 1:32,228
10. Xavi Fores (E), Kawasaki, 1:32,414
11. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:32,669
12. Eugene Laverty (IRL), BMW, 1:32,893
13. Sandro Cortese (D), Kawasaki, 1:33,344
14. Federico Caricasulo (I), Yamaha, 1:33,532
15. Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:33,674
16. Leon Camier (GB), Ducati, 1:34,097
17. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:34,184
18. Maximilian Scheib (RCH), Kawasaki, 1:35,578
19. Takumi Takahashi (J), Honda, 1:36,346

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