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Scott Redding bester BMW-Fahrer – Kritik von Toprak

Von Ivo Schützbach
Scott Redding in Jerez

Scott Redding in Jerez

Im Windschatten seiner BMW-Kollegen Michael van der Mark und Toprak Razgatlioglu stürmte Scott Redding bei den Superbike-Tests in Jerez am Donnerstag auf den dritten Platz und war damit der Beste auf einer M1000RR.

Nach 15 Stunden Testfahrten auf dem Circuito de Jerez ließ sich Scott Redding aus dem deutschen BMW-Team Bonovo action bis zur letzten Minute Zeit, um sich auf den dritten Rang der kombinierten Zeitenliste von Mittwoch und Donnerstag zu katapultieren.

Der erstaunliche Nicolo Bulega (Aruba.it Ducati) war an der Spitze unerreichbar, er fuhr über eine halbe Sekunde schneller als Jonathan Rea (Yamaha) auf Platz 2. Dritter war bis kurz vor Schluss BMW-Neuzugang Toprak Razgatlioglu, doch dann wurde er von Markenkollege Scott Redding überrumpelt.

Razgatlioglu fuhr seinem ROKiT-Teamkollegen van der Mark voraus, Redding hängte sich an das Duo an. «Ich wollte Michael eine Referenz sein, um ihm ein bisschen zu helfen», erzählte Toprak SPEEDWEEK.com. «Dann begann Scott hinter mir mit ihm zu kämpfen. Das war nicht nett, das war nur ein Test. Scott kämpfte mit Michael, als würden sie ein Rennen fahren. Wir sind alle BMW-Fahrer, wieso blieb er nicht hinten? Dass er uns hinterherfuhr, kann ich verstehen. Aber das Überholmanöver war unnötig.»

Redding konterte schmunzelnd und tiefenentspannt. «Ich wollte nicht wie ein Idiot fahren», unterstrich der Engländer. «Ich wollte hinter dem Schnellsten fahren, wie ich es hier auch letztes Jahr im Qualifying tat. Ich wollte mein gesamtes Potenzial ausschöpfen. Ich habe aber nicht auf sie gewartet, ich kam nur zufällig hinter ihnen aus der Boxengasse. Also machte ich das meiste daraus. Toprak war gar nicht involviert, er kann das gar nicht mitbekommen haben, weil er vorne lag. Ihn habe ich nie überholt, nur van der Mark. Das ist eine offene Strecke, jeder kann tun, was er will.»

Es ist eine Seltenheit, dass der Vizeweltmeister von 2020 in einem Test mit einem Qualifyer auf Zeitenjagd geht. «Für mich war wichtig zu sehen, dass ich in der Lage bin, mit dem Qualifyer einen Schritt nach vorne zu machen», betonte Scott gegenüber SPEEDWEEK.com. «Oft habe ich Druck gemacht und es kam nichts dabei heraus. Dieses Mal passierte es, ich wurde für das Risiko belohnt. Das hängt mit dem Vertrauen zusammen, das ich nutzen konnte.»

Redding wurde nach der vergangenen Saison zugunsten von Razgatlioglu aus dem ROKiT-Team von Shaun Muir entfernt und bei Bonovo platziert. Dort fühlt sich der 31-Jährige seit dem ersten Tag pudelwohl. Dass er im ersten großen Wintertest 2024 schneller war als Toprak, ist nach zwei schwierigen Jahren Balsam auf seiner Seele.

Kombinierte Zeiten Superbike-WM-Test Jerez (24./25.1.):

1. Nicolo Bulega (I), Ducati, 1:37,809 min
2. Jonathan Rea (GB), Yamaha, +0,536 sec
3. Scott Redding (GB), BMW, +0,763
4. Toprak Razgatlioglu (TR), BMW, +0,829
5. Andrea Iannone(I), Ducati, +0,935
6. Garrett Gerloff (USA), BMW, +1,023
7. Sam Lowes (GB), Ducati, +1,043
8. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +1,062
9. Danilo Petrucci (I), Ducati, +1,098
10. Andrea Locatelli (I), Yamaha, +1,134
11. Alex Lowes (GB), Kawasaki, +1,180
12. Philipp Öttl (D), Yamaha, +1,230
13. Michael van der Mark (NL), BMW, +1,415
14. Axel Bassani (I), Kawasaki, +1,604
15. Michael Rinaldi (I), Ducati, +1,695
16. Alvaro Bautista (E), Ducati, +1,774
17. Xavi Vierge (E), Honda, +2,106
18. Tito Rabat (E), Kawasaki, +2,291
19. Iker Lecuona (E), Honda, +2,428
20. Sylvain Guintoli (F), BMW, +3,057
21. Bradley Smith (GB), BMW, +3,457
22. Florian Marino (F), Kawasaki, +3,507

Kombinierte Zeiten Supersport-WM-Test Jerez (24./25.1.):

1. Stefano Manzi (I), Yamaha, 1:41,388 min
2. Can Öncü (TR), Kawasaki, 1:41,724
3. Adrian Huertas (E), Ducati, 1:41,942
4. Bahattin Sofuoglu (TR), MV Agusta, 1:41,977
5. Marcel Schrötter (D), MV Agusta, 1:42,015
6. Yari Montella (I), Ducati, 1:42,102
7. Federico Caricasulo (I), MV Agusta, 1:42,234
8. Lucas Mahias (F), Yamaha, 1:42,590
9. Glenn van Straalen (NL), Yamaha, 1:43,245
10. Niccolo Antonelli (I), Ducati, 1:43,282
11. Gabriel Giannini (I), Kawasaki, 1:43,671
12. Piotr Biesiekirski (PL), Ducati, 1:43,746
13. Hikari Okubo (J), Kawasaki, 1:44,404

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