Wer wird Reas Nachfolger? Zwei heiße Yamaha-Optionen
Drei der vier Yamaha-Werksmaschinen für die Superbike-WM 2026 sind vergeben: Pata macht bis Ende 2027 mit dem derzeitigen WM-Vierten Andrea Locatelli weiter, für Teamkollege Jonathan Rea muss Ersatz gefunden werden. Der 38-Jährige aus Nordirland wird seine eindrucksvolle Karriere (6 WM-Titel, 119 Siege, 264 Podestplätze) zumindest in dieser Rennserie nach der Saison 2025 beenden.
In der zweiten Yamaha-Werksmannschaft GRT bleibt Remy Gardner an Bord und bekommt den derzeitigen Supersport-WM-Leader Stefano Manzi an die Seite gestellt, der den Platz von Dominique Aegerter einnimmt.
Wer zweiter Fahrer bei Pata wird, ist offen. Am 27. August testete Can Öncü mit der R1 in Cremona, der Zweite der Supersport-WM ist ein heißer Kandidat. Der 22-jährige Türke hat aber auch eine Option für die Moto2-WM und wird auf seinen Manager Kenan Sofuoglu hören, was dieser für seine Karriere als Bestes erachtet.
Seit Paolo Pavesio am 1. Januar 2025 den Job als Geschäftsführer von Yamaha Motor Racing übernahm und damit verantwortlich für den MotoGP-Auftritt der Marke mit den drei Stimmgabeln im Logo ist, wurde die Zusammenarbeit mit der SBK-Abteilung intensiver.
«Was bei den Superbikes passiert, obliegt der Verantwortung von Andrea Dosoli», verdeutlichte Pavesio gegenüber SPEEDWEEK.com. «Gleichzeitig strebe ich aber an, eng mit ihm zusammenzuarbeiten. Wir tauschen Ideen aus und gestalten Karrierepfade für Rennfahrer. Wir werden das in Zukunft etwas offener tun, als das bislang der Fall war. Wenn möglich schaffen wir auch gerne Möglichkeiten, die Fahrer von einer Serie in die andere zu bringen.»
Bei Yamaha wird nicht nur darüber nachgedacht, Can Öncü von der Supersport- in die Moto2-WM zu bringen, es gibt auch Interesse, Miguel Oliveira in der Superbike-WM antreten zu lassen.
Der Portugiese muss seinen Platz bei Pramac Yamaha nach dieser Saison für Toprak Razgatlioglu räumen und hat sich beim MotoGP-Event in Balaton dahingehend geäußert, dass er im nächsten Jahr doch lieber weiterhin Rennen fahren möchte, anstatt ins Lager der MotoGP-Testfahrer zu wechseln, wie er zuvor wochenlang gesagt hat.
Sollten Öncü (22) und Oliveira (30) beide den Superbike-Platz bei Pata wollen, dann muss Yamaha abwägen, ob sie lieber auf die Erfahrung eines fünffachen MotoGP-Siegers bauen oder auf das Talent des türkischen Youngsters, der sich mit der neuen R9 in dieser Saison mit zehn Podestplätzen und fünf Siegen in 16 Supersport-Rennen prächtig entwickelt hat.
Yamaha ist nicht der einzige Hersteller in der Superbike-WM, der die Finger nach Oliveira ausgestreckt hat: Bei BMW steht er ebenfalls auf der Wunschliste, als Teamkollege von Toprak-Nachfolger Danilo Petrucci. Was für Oliveira gegen BMW spricht: Motorsport-Direktor Sven Blusch kann ihm derzeit nur einen Jahresvertrag anbieten, weil es vom Vorstand der Weiß-Blauen bislang kein Bekenntnis zur Superbike-WM über die Saison 2026 hinaus gibt.
Fixe Fahrer in der Superbike-WM 2026:
Bimota: Alex Lowes (GB), Axel Bassani (I)
Kawasaki: Garrett Gerloff (USA)
Honda: Jake Dixon (GB)
ROKiT BMW: Danilo Petrucci (I)
Pata Yamaha: Andrea Locatelli (I)
GRT Yamaha: Remy Gardner (AUS), Stefano Manzi (I)
Aruba.it Ducati: Nicolo Bulega (I), Iker Lecuona (E)
Barni Spark Ducati: Yari Montella (I), Alvaro Bautista (E)
Motocorsa Ducati: Ryan Vickers (GB)
Elf Marc VDS Ducati: Sam Lowes (GB)