Paukenschlag: Lukas Tulovic mit Werks-Ducati in Jerez

Triple-M-Teamchef Matthias Moser (li.) mit Lukas Tulovic
Ende Juli war Lukas Tulovic zusammen mit seinem IDM-Ducati-Teamchef Matthias Moser zu Besuch bei der Superbike-WM-Premiere im neuen Balaton Park in Ungarn. Der langjährige Moto2-Pilot verschaffte sich einen ersten Eindruck und hörte sich nach Möglichkeiten für 2026 um.
Am Sonntag gewann der 25-Jährige beim Finale in Hockenheim seinen ersten DM-Titel in der Superbike-Klasse und verlängerte anschließend seinen Vertrag mit dem Team Triple-M Ducati für die IDM 2026.
Kaum war die Unterschrift auf dem Vertrag trocken, präsentierte Moser die nächste Überraschung. «Lukas wird beim Finale der Superbike-Weltmeisterschaft in Jerez fahren», verkündete der rührige Hesse mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht. «Pirelli bezahlt ja jedem IDM-Champion einen Wildcard-Einsatz. Sie übernehmen die Nenngebühren und die Reifen. Da wir kein eigenes Motorrad für den WM-Einsatz haben, habe ich beim Ducati-Test-Team angefragt. Und von da kam das Okay, er kann in Jerez fahren. Ich finde es Klasse, dass ich Lukas diese Chance bieten kann. Ein Test ist im Vorfeld nicht möglich, draufsitzen und losfahren die Devise.»
Tulovic wusste nach dem Sieg im ersten Rennen der IDM Superbike auf dem Hockenheimring und dem vorzeitigen Titelgewinn nicht so recht, wo ihm der Kopf steht. Zwischen der Vertragsunterzeichnung vor großer Kulisse, der Ehrenmitgliedschaft im Ducati-Club und unzähligen Autogrammwünschen blieb nur wenig Zeit für ein WM-Blitz-Interview. «Ich freue mich total», fasste er seinen Gemütszustand zusammen. «Es ist natürlich eine super Chance. Ich möchte die WM und das Motorrad kennenlernen und die Sache ohne Druck angehen. Dann sehen wir weiter.» Sprachs und verschwand wieder in einer Traube aus Fans und Gratulanten.
Moser, Eigentümer von Ducati Frankfurt, möchte Tulovic nächstes Jahr weitere WM-Chancen bieten, wenn die neue Panigale V4R zum Einsatz kommt. «Natürlich wird der Titel in der IDM Superbike 2026 das erste Ziel sein», definierte der Teamchef. «Allerdings bin ich davon überzeugt, dass Lukas auch in der Superbike-WM sehr wettbewerbsfähig sein kann. Sofern technisch umsetzbar, wollen wir ihm deshalb den ein oder anderen Gaststart ermöglichen.»