MotoGP: Herzzerreißende Entscheidung

Somkiat Chantra: Honda nahm ihm die Entscheidung ab

Von Ivo Schützbach
Somkiat Chantra fährt 2026 Superbike-WM

Somkiat Chantra fährt 2026 Superbike-WM

Nach nur einem Jahr in der MotoGP verliert Somkiat Chantra seinen Job, Honda steckt ihn für 2026 in die Superbike-WM. Wie der Thailänder seine sportliche Entwicklung beurteilt.

Für zahlreiche Experten kam die Beförderung von Somkiat Chantra in die MotoGP mindestens ein Jahr zu früh. Der Red-Bull-Athlet hat in 106 Moto2-Rennen zwei Siege und sechs Podestplätze erobert und wurde 2024 WM-Zwölfter. Es war offensichtlich: Sein thailändischer Pass spielte bei der Entscheidung Hondas eine wichtigere Rolle als die fahrerischen Qualitäten. Seine Bilanz in dieser Saison: Mickrige drei WM-Punkte und mit Abstand erfolglosester Stammfahrer.

Chantra, der sich nicht wie erhofft an die MotoGP-Maschine anpassen kann und nach einem Crash in Assen erschwerend die Veranstaltungen auf dem Sachsenring, in Brünn, Spielberg und Balaton verletzungsbedingt verpasste, hätte sich für nächstes Jahr die Rückkehr zu seinem früheren Moto2-Team Honda Asia gewünscht.

Doch die Honda Racing Corporation hat andere Pläne mit dem 26-Jährigen und lässt ihn 2026 im Superbike-Werksteam zusammen mit Jake Dixon fahren, derzeit Fünfter der Moto2-WM. Schwer vorstellbar, dass diese beiden Honda an die Spitze führen: Seit 2014 wurde vom größten Motorradhersteller kein Rennen mehr im Trockenen gewonnen und seit 2007 kein WM-Titel.

Zieht man die Moto2-Erfolge als Gradmesser heran, verfügen Chantra und Dixon über mehr Potenzial als das jetzige Honda-Duo Xavier Vierge und Iker Lecuona, das nach vier gemeinsamen Jahren abserviert wird. Nicht zu deren Nachteil: Lecuona dockt im Werksteam von Ducati an, Vierge kommt bei Pata Yamaha unter.

«Für mich wird alles neu sein, eine Herausforderung, ich bin sehr gespannt», erzählte Chantra am Donnerstag in Mandalika auf der Insel Lombok, wo am kommenden Wochenende der Indonesien-GP ausgetragen wird. «Ich kann viel aus der MotoGP in die Superbike-WM mitnehmen, dort bin ich auf viele erfahrene Piloten getroffen. In der MotoGP gibt es viel über die Elektronik zu lernen. Das Superbike wird ganz anders sein, aber ich hoffe, dass die Elektronik ähnlich ist. Damit ich das, was ich in meiner MotoGP-Rookie-Saison gelernt habe, dort anwenden kann. Am Ende des Jahres werden wir einen Test auf einem Superbike machen, mal sehen, wie es läuft. Auf jeden Fall werden wir in der nächsten Saison viel Spaß haben.»


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