Petronas Honda: Gravierende Änderungen stehen bevor
Seit 2019 ist Midori Moriwaki im Paddock der Superbike-WM mit ihrem Team dabei. Im ersten Jahr als Superbike-Werksteam von Honda, ab 2020 als Satellitenmannschaft. 2023 kamen zwei Supersport-Maschinen hinzu, ebenfalls lackiert im Türkis von Hauptsponsor Petronas.
«Ich bin die dritte Generation einer Motorsportfamilie», erzählte die adrette Japanerin. «Die erste ist Yoshimura, die zweite Moriwaki, also meine Eltern. Mein Großvater ist Pops Yoshimura. Mein Hintergrund ist das Ingenieurwesen. Ich habe in Australien und Amerika gearbeitet und danach 21 Jahre lang bei Moriwaki Engineering, dem Unternehmen meiner Eltern. Ich leitete das MotoGP-Team für Moriwaki, das Moto2-Projekt sowie den Junior-Cup. Außerdem habe ich zusammen mit unseren Ingenieuren neue Technologien entwickelt. Ich habe viele Akademie- und Bildungsprojekte weltweit, überwiegend in Asien.»
Midori tanzte schon immer auf mehreren Hochzeiten, ihre Teams im SBK-Paddock überantwortete sie schon früh Vertrauenspersonen. Über die Jahre wurden nicht immer die besten Entscheidungen getroffen, sportliche Erfolge sind rar gesät. Herausragend ist der Supersport-Sieg von Tarran Mackenzie bei Mischbedingungen 2023 in Brüx (Most).
Ob die MIE-Teams, die drei Buchstaben stehen für Midori International Engineering, auch 2026 in der Startaufstellung stehen, hängt maßgeblich von den Partnern ab. Hauptsponsor Petronas wird sein Engagement nicht verlängern. Andere Firmen, unter ihnen Honda, haben ihren Wunsch zum Ausdruck gebracht, beim Projekt mit zwei Fahrern in der Superbike- sowie Supersport-WM mitzuwirken, Promoter Dorna plant entsprechend.
Doch die Zeit wird knapp, um für nächstes Jahr alles festzuzurren. Dorna verfolgt seit Jahren den Ansatz, dass in der Meisterschaft etablierte Teams grundsätzlich bevorzugt behandelt werden. Andere Teams können sich bewerben, müssen aber abwarten, ob Plätze frei werden. Für gewöhnlich ist diese Deadline Anfang November. Bis dahin muss Moriwaki entscheiden, ob und wie es weitergeht.
«Wie du weißt, ist es nie einfach ein Weltklasseteam zu leiten», sagte Midori gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich glaube, alle Eigentümer stehen jeden Tag vor vielen Schwierigkeiten. Ich bin jetzt seit über 30 Jahren in dieser Welt und das Rennfahrerleben ist immer hart. Ich versuche es weiter und kämpfe seit langer Zeit gegen viele Dinge, wie du seit vielen Jahren sehen kannst. Meine Einstellung ist, niemals aufzugeben. Es wird sicherlich einige Veränderungen für die nächste Saison geben, aber ich kann derzeit noch keine Antwort geben, da ich auf Rückmeldungen von einigen wichtigen Partnern warte. Ich arbeite mit voller Kraft daran, die Dinge zu regeln, auch wenn ich nicht im Fahrerlager bin.»








