MotoGP: Topraks Yamaha-Test ist fixiert

Bald mit Hayden, Melandri & Co.?

Kolumne von Mike Powers
Dicke Kumpels: Edwards (li.) und Rossi

Dicke Kumpels: Edwards (li.) und Rossi

Nach seinem Sieg im ersten Lauf in Misano gehört Ben Spies weiterhin zu den ganz heissen Fahrern in der Motorrad-Rennszene.

Der Amerikaner scheint den Schlüssel für das nächstjährige Fahrer-Line-up sowohl in der Superbike- als auch in der MotoGP-WM in seinen Händen zu halten. Die Entscheidung, ob er in der Superbike-WM bleibt, oder den Wechsel in die MotoGP-Klasse vollzieht, könnte sich als Katalysator für eine ganze Reihe von Fahrerwechseln innerhalb der nächsten Monate erweisen.

Persönlich bin ich der Meinung, dass Spies in der Superbike-WM und bei Yamaha bleibt. 2010 wird er in einer Position sein, wo er entweder seinen Titel verteidigen oder, wenn er es dieses Jahr nicht schafft, seinen ersten Titel anstreben kann.
Falls sich Spies tatsächlich so entscheidet, dürfte sich auch im Yamaha-Team wenig ändern. Tom Sykes muss die Saison in den Top-6 beenden, wenn er seinen Platz halten will. Zurzeit liegt auf dem siebten Rang, aber der Sprung weiter nach vorn ist machbar, zumal mit Donington Sykes’ Heimrennen vor der Türe steht.

Sollte sich Spies aber für die MotoGP-Klasse entscheiden – nehmen wir mal an, für das Team Tech3 Yamaha – wäre der Platz der Nummer 1 im Yamaha-Superbike-Werksteam frei. In Frage dafür kämen etwa die heutigen MotoGP-Piloten James Toseland, Colin Edwards und Chris Vermeulen.

Diese drei MotoGP-Piloten, plus ihr Kollege Alex De Angelis, müssen sich für 2010 eventuell nach Startmöglichkeiten in der Superbike-WM umsehen. Vieles hängt von ihren Resultaten in den nächsten drei oder vier Rennen ab. Natürlich schreiben wir erst den 25. Juni, aber es sieht bereits ganz danach aus, als würden bei Ten Kate Honda, Alstare Suzuki, Aprilia und Kawasaki Plätze frei.

Edwards wurde bereits mit Aprilia in Kontakt gebracht. Sicher ist, dass Gespräche stattfinden, aber ich sehe da eine ganz Reihe von potenziellen Problemen. Das erste heisst Shinya Nakano, der zurzeit im Sattel der RSV4 sitzt. Er mag zwar die Welt nicht mit sensationellen Resultaten entzücken, aber Aprilia lobt seine Qualitäten als Entwicklungsfahrer. Der Japaner spielt zweifellos eine zentrale Rolle im Team. Das zweite Problem könnte Edwards’ starker Charakter und dessen Freundschaft mit Max Biaggis Erzrivalen Valentino Rossi sein. Biaggi will klar die Nummer 1 in der Aprilia-Box bleiben. Ich bin überzeugt, dass sich der Römer auf keinen Fall einen Rossi-Kumpel, der mit seinen zwei WM-Titeln auch noch als Superbike-Star gilt, als Teamkollegen wünscht.

Die Zukunft der beiden anderen früheren Superbike-Stars Toseland (Weltmeister 2004 und 2007) und Vermeulen (Vize-Weltmeister 2005) steht ebenfalls in den Sternen. Klar ist, dass beide in der MotoGP-Klasse bleiben wollen. Doch die beiden heutigen 250-ccm-Helden Marco Simoncelli und Alvaro Bautista könnten ihnen die Möglichkeiten für 2010 ernsthaft limitieren.

Die neusten Gerüchte in der Boxengasse: Ducati will Loris Capirossi zurück, und Alstare Suzuki möchte mit Marco Melandri reden. Die Überlegungen dahinter sind klar: Capirossi, der zähe Italiener, könnte der Mann sein, dem es gelingt, die widerspenstige Desmosedici zu zähmen. Damit würde Nicky Hayden im Regen stehen.

Persönlich glaube ich diese Gerüchte erst, wenn ich sie in der Realität sehe. Sollte es aber tatsächlich so kommen, dann werden sich Hayden und Melandri zusammen mit Edwards, Toseland & Co. auf die Suche nach einem Topplatz in der Superbike-WM begeben müssen!

Für grosse Gefühlsausbrüche ist es noch viel zu früh. Aber allein die Vorstellung, was uns 2010 in der Superbike-WM erwarten könnte, macht an!

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