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SpeedwayKolumne
Das Sündenregister der FIM
Wir erleben derzeit ein Déjà-vu. Gab es nicht schon öfters Probleme mit unausgereiften FIM-Innovationen?
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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Kelvin Tatum war 1996 einer der StreikbrecherKelvin Tatum war 1996 einer der StreikbrecherFoto: Strohhammer
Kelvin Tatum war 1996 einer der Streikbrecher© Strohhammer
Anfang 2008 brachte der Weltverband "innovative" Zündunterbrecher. Die FIM machte ein kaum erprobtes Produkt zur Pflicht, das nichts als Probleme verursachte und schnell wieder aus dem Regelwerk geworfen wurde. Auf den Kosten der Teile blieben die Fahrer sitzen.
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Seit 2010 sind neue Schalldämpfer vorgeschrieben. Während in den Niederlanden und Grossbritannien darüber nachgedacht wird, auf der Grasbahn noch mit den herkömmlichen zu fahren, muss in Deutschland sogar die Schülerklasse C damit ausrücken. Im Motocross rufen leisere Schalldämpfer keine Überhitzung hervor, bei den anfälligen Bahnmotoren, die mehr im Volllastbereich gefahren und nur vom Fahrtwind gekühlt werden, gibt es dagegen reihenweise Motorplatzer. Der FIM ist das egal, die Kosten tragen ja die Fahrer. Schlimm sind die Erinnerungen an die FIM-Innovation der Speedway-Blockreifen, die 1996 den Sport attraktiver machen sollten. Damals hat der Weltverband den Fahrern einen Barum-Reifen ohne Einschnitte in den Stollen bei WM-Läufen oktroyiert, die nach Fahrermeinung viel zu gefährlich waren. Bei Regen und tiefen Bahnen waren die Reifen "lebensgefährlich".
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Der Protest ging soweit, dass sich die GP-Fahrer erst kurz vor Ende der Einschreibefrist für den Grand Prix anmeldeten. Trotz zahlreicher Drohgebärden seitens der FIM-Funktionäre die Fahrer zu sperren, passierte nichts. Die Akteure setzten durch, dass sie die Blockreifen im GP-Training ebenso wie die funktionierenden Dunlop-Reifen testen dürfen, um danach zu entscheiden, welcher Reifen für das Rennen besser ist. Nach drei Rennen und einem 3:0 für Dunlop wurde der Blockreifen abgeschmettert!
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Um dem Aufstand der GP-Fahrer in diesem Jahr vorzubeugen, darf im GP noch der alte Endtopf verwendet werden. Bei allen anderen Rennen ist er dagegen Pflicht. In den WM-Vorläufen ’96 wurden die Fahrer gezwungen, mit den Blockreifen zu fahren. Beim Overseas Finale in Coventry kam es zum Eklat, als sich die Piloten weigerten, diese zu montieren. 13 von 16 Fahrer fuhren auf Dunlop, lediglich Kelvin Tatum, Ryan Sullivan und Mark Lemon waren von den Drohgebärden der Funktionäre beeindruckt genug, dass sie mit Blockreifen antraten. Die restlichen Fahrer wurden nachträglich wegen illegaler Reifen disqualifiziert.
In der Team-WM wurde damals ebenfalls boykottiert. So schickte bis auf Polen keine Nation ihr bestes Aufgebot. Danach verschwand der Blockreifen auf Nimmerwiedersehen. Passiert dies auch mit den neuen Schalldämpfern? Vizeweltmeister Tomasz Gollob bezeichnet die Einführung als "grosses Missverständnis". Die polnische Fahrergewerkschaft "Methanol" ist auf den Plan gerufen, die neuen Schalldämpfer zu verbannen.
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Fahrer wie Fans sind glücklich über Innovationen, die dem Sport helfen und dessen Fortleben sichern. Doch Innovationen sollten überlegt sein und nicht am Geldbeutel der Fahrer erprobt werden. Etwas mehr Sorgfalt, bitte!
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