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Eine Stresswoche

Kolumne von René Schäfer
Schäfer (Mitte) und seine Jungs

Schäfer (Mitte) und seine Jungs

In dieser Kolumne möchte ich euch zeigen, was sich so in der Woche eines Teamchefs vor einem Rennen bzw. in der heissen Phase einer Saison so tut.

Dienstag, 19. Mai 2009
Ich suche nach der Absage von Tobias Kroner einen geeigneten dritten Fahrer für Slowenien zum Paar-EM-Halbfinale, was sich allerdings aufgrund diverser Verpflichtungen der einzelnen Fahrer zerschlägt. Zudem stehe ich im Kontakt mit dem MSC Abensberg, da dieser am Mittwoch eine Pressekonferenz in Abensberg geplant hat und mich hierzu gerne vor Ort hätte. Ein paar Stunden des Tages hänge ich am Telefon. Glücklicherweise habe ich eine Flatrate auf meinem Handy.

Mittwoch, 20. Mai 2009
Vormittags bin ich noch meinem Beruf (ich bin Versicherungsfachmann) nachgegangen, ehe ich um 13 Uhr in den ICE nach Abensberg gestiegen bin. Nach einer vierstündigen Zugfahrt war ich in Abensberg und dort für zwei Stunden auf einer Pressekonferenz, wo ich unter anderem einem lokalen Radiosender ein ausführliches Interview gegeben habe und hoffentlich meinen Teil geleistet habe, um den Sport und das Rennen in Abensberg gut zu verkaufen. Um Mitternacht war ich wieder zu Hause.

Donnerstag, 21. Mai 2009
Nach einer kurzen Dusche sind wir nach Nordhastedt aufgebrochen, wo ich auch wieder mal selbst ein Rennen fuhr. Den Spass am Renn fahren habe ich noch nicht verloren, und ich geniesse es immer noch, ab und zu ein Rennen zu fahren. Abends ging es dann nach dem Rennen wieder nach Hause und zum Glück musste ich mich nicht mehr um meine Motorräder kümmern. Das haben meine Mechaniker für mich übernommen. Zu Hause konnte ich auch endlich meinen Akku vom Handy aufladen, da ich unter anderem noch mit Tommy Stange wegen der Fahrt nach Ljubljana in Verbindung stand.

Freitag, 22. Mai 2009
Ich bin am frühen Nachmittag in Richtung Gengenbach aufgebrochen, wo ich mich mit Thomas Stange getroffen habe. Wir sind dann gegen 8 Uhr gemeinsam nach Ljubljana gefahren. Mitten in der Nacht waren wir dann ziemlich übermüdet, sodass wir uns auf der Strecke ein Hotel genommen haben, und uns einige Stunden Schlaf gegönnt haben. Es bring sicherlich keinem was, wenn wir total verschlafen am Baum hängen, da kommt es auf ein paar Euro für ein Hotelzimmer nicht an.

Samstag, 23. Mai 2009
Das Rennen in Slowenien. Wir kommen zwei Minuten zu spät zur Abnahme, da wir das Stadion nicht auf Anhieb gefunden haben. Dieser Fehler kostet uns die Teilnahme am Training. Somit sind wir die einzigen, die nicht trainieren dürfen. Martin und Tommy nehmen das recht locker und wir bereiten uns trotzdem bestmöglich auf das Rennen vor. Das Rennen selbst verläuft recht gut. Unser Ziel, der zweite Platz, der die Qualifikation für das Finale bedeutet, erreichen wir trotz einem schlechten Auftakt gegen die heimstarken Slowenen. Nachdem alle Prozeduren nach dem Rennen erledigt sind, starten wir von Slowenien aus die Heimreise.

Sonntag, 24. Mai 2009

Um 9 Uhr erreiche ich meine Haustüre. Meine Augenränder sind inzwischen zentimeterdick und ich bin todmüde. Trotzdem telefoniere ich nochmals mit meinem Pressebeauftragten, der die entsprechenden Pressemeldungen vorbereitet und versendet. Hundemüde, aber aufgrund des zweiten Platzes recht zufrieden, falle ich in mein Bett und erlebe von dem Sonntag nicht mehr viel.

Das kommende Wochenende wird nicht weniger stressig, da wir mit der U21-Nationalmannschaft in Abensberg ein wichtiges Rennen haben. Hier wollen wir einen Podiumsplatz erreichen, und nach Möglichkeit solange es geht um den Sieg mitkämpfen. Wobei das ein brutal hartes Rennen wird, wo man auch ganz schnell mal Letzter werden kann.

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