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Piotr Protasiewicz will zurück in den Grand Prix

Von Jan Sievers
Protasiewicz hat einen eleganten Fahrstil

Protasiewicz hat einen eleganten Fahrstil

Piotr Protasiewicz legte in Wolfslake den Grundstein für seine Ambitionen zur Rückkehr in den Speedway-Grand-Prix.

Eigentlich hätte Piotr Protasiewicz (38) im Jahr 2011 schon wieder im Grand Prix fahren können. Der Pole hat bereits viel GP-Erfahrung: 1996 fuhr er seinen ersten GP – im Jahr 2006 war er das letzte Mal im Speedway-Grand-Prix dabei. 2010 schaffte er im GP-Challenge den Sprung zurück in die WM-Serie, doch eine Regeländerung in der polnischen Ekstraliga zwang ihn zum Rückzug.

Im Jahr 2011 war in der teuersten Liga der Welt plötzlich nur noch ein GP-Fahrer pro Team erlaubt. Einige GP-Fahrer mussten durch die gravierende Regeländerung zwangsweise in die 1. Liga absteigen, den Unterbau zur Ekstraliga. 

Da in der polnischen Liga die mit Abstand höchsten Gagen bezahlt werden, wollte niemand auf die Rennen jenseits der Oder verzichten. Protasiewicz konnte sich auch nicht vorstellen, die Rennen seines Vereins Falubaz Grünberg (Zielona Gora) sausen zu lassen und schon gar nicht in der zweiten Liga zu fahren. Falubaz hatte mit dem GP-Star Andreas Jonsson einen gültigen Vertrag, der über mehrere Jahre lief, wodurch für Protasiewicz als GP-Fahrer kein Platz mehr gewesen wäre.

Der junge Australier Darcy Ward erhielt damals vom Motorrad-Weltverband FIM für den Grand Prix sogar eine Wildcard, gab diese jedoch auch wieder zurück, da das Geld, welches es in der polnischen Liga zu verdienen gibt, einfach zu verlockend ist.

Die Ein-GP-Fahrer-Regelung in der Ekstraliga wurde bereits letztes Jahr abgeschafft – nun will «Pepe» Protasiewicz die GP-Qualifikation erneut in Angriff nehmen. In der deutschen Bundesliga wird er durch die neue Partnerschaft zwischen seinem polnischen Arbeitgeber und dem Speedwayteam Wolfslake von Landshut an den Rand Berlins wechseln. Auf dem Eichenring, nördlich der Hauptstadt, testete er sich und sein Material zum ersten Mal in diesem Jahr.

Dein Training sah so locker aus, als hättest du gar keine Winterpause gehabt?

Es war mein erster Kontakt mit meinem Speedway-Motorrad in diesem Jahr. Es ist wie in jedem Jahr: Man fühlt sich anfangs nicht ganz so gut, aber nach jeder Runde habe ich mich besser gefühlt. Wenn ich drei oder vier längere Trainings gemacht habe, dann bin ich wieder bereit. Ich brauche noch ein bisschen, dann bin ich auch wieder bereit für ganz schnelle Runden und vier Fahrer am Startband.

Wie siehst du die neue Zusammenarbeit zwischen Falubaz und Wolfslake?

Ich weiss noch nicht all zu viel darüber und wie es laufen wird, aber es ist eine gute Idee. Es ist gut, dem deutschen Verein helfen zu können. Auch für den Speedway-Sport ist die Partnerschaft gut, sie kann das Level beider Mannschaften steigern. Nach der Saison werden wir sehen, wie es gelaufen ist.

Nach der Saison willst du sicher Meister sein und für den GP 2014 planen?

Ich bin nicht mehr der jüngste Fahrer, aber mein Plan ist klar für dieses Jahr: Ich will wieder in den Grand Prix. Ich starte zunächst bei der polnischen Qualifikation für die WM-Plätze. Vor zwei Jahren stand ich ja eigentlich schon wieder im Grand Prix, doch durch die verrückten polnischen Regeln, musste ich mich entscheiden, ob ich bei meinem polnischen Team fahren will oder im Grand Prix. Ich habe mich für Falubaz entschieden. Nun bin ich bereit, wieder in den Grand Prix zurückzukehren. So sieht mein individueller Plan aus. Meinen Teams in Polen, Schweden und Deutschland will ich helfen, so gut es geht. In Schweden fahre ich übrigens schon meine 14. Saison für Kumla. Ich bin der am längsten bei einem Verein fahrende Ausländer in der schwedischen Liga.

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