Speedway-GP: Gollob jetzt alleiniger WM-Leader

Von Jan Sievers
Die Top-3 Zagar, Sayfutdinov und Gollob (v.l.)

Die Top-3 Zagar, Sayfutdinov und Gollob (v.l.)

Emil Sayfutdinov hat den Speedway-Grand-Prix in Bromberg vor Matej Zagar, Tomasz Gollob und Tai Woffinden gewonnen.

Von außen startend stürmte Emil Sayfutdinov im Finale des Speedway-GP in Bromberg in der ersten Kurve an der Meute vorbei, und konnte seinen vierten Grand-Prix-Sieg einfahren. «Endlich habe ich wieder gewonnen», freute sich der Russe. «Ich muss meine Form halten. Die harte Arbeit im Fitnessstudio hat sich ausbezahlt. Im Finale bin ich gut gestartet, außen geblieben und konnte den Schwung mitnehmen. Es war ein extrem hartes Rennen.»

Zunächst sah Matej Zagar wie der sichere Zweite aus, doch Lokalheld Tomasz Gollob näherte sich in Riesenschritten, konnte den Slowenen trotz der Unterstützung seiner Landsleute auf den Tribünen jedoch nicht mehr einholen. «In Neuseeland bin ich schlecht in die Saison gestartet, doch zurück in Europa komme ich wieder in Form», sagte Zagar. «Heute habe ich bewiesen, dass ich in den Grand Prix gehöre, nachdem ich in den Vorjahren einige Hochs und Tiefs hatte.»

Tai Woffinden hielt in seinem ersten Finale den Anschluss, konnte jedoch nie entscheidend eingreifen.

Jarek Hampel büßte viele Punkte ein

Gollob erzielte mit 16 Zählern die beste Punkteausbeute und ist nun alleiniger WM-Leader. Nach dem Neuseeland-GP musste er sich die Führung mit seinem Landsmann Jaroslaw Hampel noch teilen. Hampel verlor jedoch wichtige Punkte durch einen Ausfall: die Zündkerze wollte nicht mehr funken. Nachdem diese ausgetauscht war, sprang das Aggregat wieder problemlos an. Ein Zähler trennte ihm am Ende von der Teilnahme am Semifinale, in der WM hat er auf Gollob acht Punkte verloren und muss sich den dritten Platz mit Woffinden teilen.

Der Engländer Woffinden fuhr das Rennen seines Lebens. Nach 2010 ist er wieder fester Bestandteil des Speeedway-Grand-Prix. Der 23-Jährige musste damals viel Lehrgeld bezahlen und hatte es nach dem Tod seines Vaters nicht einfacher. Damals mangelte es ihm als Jawa-Werksfahrer zudem an Motorpower, um im Konzert der Großen mitspielen zu können. Dass seine Semifinal-Teilnahme in Neuseeland keine einmalige Sache war, stellte er in Bromberg eindrucksvoll unter Beweis. Mit 12 Punkten führte er gemeinsam mit Darcy Ward und Gollob die Vorrunde an und vollbrachte sein Meisterstück, als er Ward im Halbfinale stehen ließ.

Kein Australier im Finale

Für den Australier Ward war wie für seinen Landsmann und Weltmeister Chris Holder nach dem Semifinale einpacken angesagt. Dennoch konnte sich Ward auf den zweiten WM-Platz vorschieben. Der dreifache Weltmeister Nicki Pedersen präsentierte sich gewohnt kampflustig, doch im Halbfinale konnte er den jungen Wilden Sayfutdinov, Woffinden und Ward nur von hinten zuschauen.

Vor dem Rennen konnte man nervöses Schrauben in den Boxen beobachten. Während die Bahn im Training noch knochenhart war, präsentierte sich die Piste vor dem Rennen nach der Behandlung mit einem Pflug in knöcheltiefem Zustand. Hektisch bastelte einige am Set-up – viele zogen sogar den Tausch des Motors in Erwägung. Ruhe herrschte hingegen im Lager von Gollob: Der polnische WM-Leader wusste, dass die Bahn zum Training kaum verändert sein würde und sollte Recht behalten.

Resultate Speedway-GP Bromberg/PL:

Vorläufe: 1. Tomasz Gollob (PL), 12. 2. Darcy Ward (AUS), 12. 3. Tai Woffinden (GB), 12. 4. Chris Holder (AUS), 11. 5. Matej Zagar (SLO), 10. 6. Nicki Pedersen (DK), 10. 7. Emil Sayfutdinov (RUS), 9. 8. Niels-Kristian Iversen (DK), 9. 9. Jaroslaw Hampel (PL), 8. 10. Greg Hancock (USA), 6. 11. Krzysztof Buczkowski (PL), 6. 12. Martin Vaculik (SK), 4. 13. Fredrik Lindgren (S), 4. 14. Andreas Jonsson (S), 4. 15. Antonio Lindbäck (S), 3. 16. Krzysztof Kasprzak (PL), 0.
Semifinale 1: 1. Gollob, 3 Punkte. 2. Zagar 2. 3. Holder 1. 4. Iversen 0.
Semifinale 2: 1. Sayfutdinov 3. 2. Woffinden 2. 3. Ward 1. 4. Pedersen 0. Finale: 1. Sayfutdinov 3. 2. Zagar 2. 3. Gollob 1. 4. Woffinden 0.

WM-Stand nach 2 von 12 Rennen: 1. Gollob, 31 Punkte. 2. Ward 25. 3. Hampel 23. 4. Woffinden 23. 5. Pedersen 22. 6. Sayfutdinov 21. 7. Holder 19. 8. Hancock 19. 9. Zagar 19. 10. Iversen 16. 11. Jonsson 15. 12. Lindgren 12. 13. Lindbäck 9. 14. Vaculik 9. 15. Kasprzak 6. 16. Buczkowski 6. 17. Jason Bunyan (GB), 1.

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