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Mahias zum Sieger erklärt: Cortese verliert 1 Punkt

Von Ivo Schützbach
Sandro Cortese (li.) und Lucas Mahias

Sandro Cortese (li.) und Lucas Mahias

Lucas Mahias (GRT Yamaha) hatte beim CAS in Lausanne Protest gegen das Supersport-Ergebnis von Portimão eingelegt – und bekam Recht. Das hat Auswirkungen auf die Top-3 der Weltmeisterschaft.

Der Sieg war Lucas Mahias sicher, so schnell und konstant spulte der Supersport-Weltmeister beim Meeting in Portimão am 16. September 2018 seine Runden ab. Den Vorsprung auf seinen GRT-Yamaha-Kollegen Federico Caricasulo kontrollierte der Franzose scheinbar mühelos. Doch in der letzten Runde überschlugen sich die Ereignisse.

Mahias rollte frustriert mit einem platten Hinterreifen aus und war ausgeschieden. Zeitgleich gab es im hinteren Feld eine schlimme Kollision zwischen Rob Hartog und dem unschuldigen Gastfahrer Borja Quero Martinez, weshalb das Rennen abgebrochen und nach Runde 16 gewertet wurde. Zu diesem Zeitpunkt führte Mahias das Rennen an und wäre damit Sieger gewesen.

Dafür musste der Werkspilot aber sein Motorrad die letzte Runde innerhalb fünf Minuten beenden und in die Boxengasse bringen. Als Mahias die Situation realisierte, brachte er seine Yamaha R6 wieder in die Gänge und preschte los.

Der platte Hinterreifen wurde dabei komplett zerstört, das Motorrad schlingerte beängstigend. Zweimal stürzte Mahias und rappelte sich wieder auf. Als er ausgepowert in der Boxengasse eintraf, wurde er als Sieger und für seinen kämpferischen Einsatz gefeiert. Doch die Rennleitung korrigiert innerhalb weniger Augenblicke das Ergebnis und nahm Mahias aus der Wertung: Er hatte die erlaubte Zeit überschritten und benutzte zudem Abkürzungen.

Yamaha legte gegen die Entscheidung Protest ein, dieser wurde abgelehnt. Yamaha ging in die nächste Instanz und protestierte beim Court of Arbitration for Sport (CAS) in Lausanne. Wenige Minuten vor dem ersten freien Training in Katar kam das offizielle Statement des Motorrad-Weltverbands FIM.

Vergangenen Montag (22. Oktober) gab es in Lugano ein Treffen zwischen CAS-Schiedsmann Michele Bernasconi und FIM Deputy CEO und Rechtsvorsitzenden Richard Perret. Der CAS korrigierte das Portimao-Ergebnis, gab Mahias den Sieg zurück und brummte ihm stattdessen eine Geldstrafe auf. Anscheinend hat die Rennleitung nicht dem Regelbuch entsprechend entschieden, weshalb Mahias, respektive Yamaha, eine Strafe bezahlen muss, verrät der Urteilsspruch nicht. Die Kosten des Verfahrens müssen Yamaha und die FIM zu gleichen Teilen tragen.

Durch das korrigierte Portimao-Ergebnis verliert Sandro Cortese einen WM-Punkt, weil er jetzt Sechster und nicht mehr Fünfter im Rennen war. Damit schrumpft sein Vorsprung in der Weltmeisterschaft gegenüber Jules Cluzel von sechs auf fünf Punkte. Das beudeutet: Gewinnt Cluzel das Rennen in Katar, ist Platz 2 für Cortese nicht mehr genug, weil der Franzose mehr Siege auf seinem Konto hat. Cluzel kann jetzt aus eigener Kraft Weltmeister werden.

Noch schlimmer trifft es Randy Krummenacher (Bardahl Evan Bros Yamaha), der bis vor dem Training in Katar souveräner WM-Dritter war. Mahias übernimmt mit den 25 Punkten aus Portugal WM-Rang 3 vom Schweizer und liegt jetzt zwölf Punkte vor ihm.

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