Pedercini arbeitet am Big-Deal: Dann mit drei Fahrern

Von Ivo Schützbach
Beim Saisonstart auf Phillip Island war das Team Pedercini Kawasaki mit je einem Motorrad in der Supersport- und Superbike-WM vertreten. Ab Aragon bekommt Ayrton Badovini bei den 600ern einen starken Teamkollegen.

Mit Jordi Torres hat sich Pedercini Kawasaki für die Superbike-WM 2019 einen starken Piloten geangelt, für die Supersport-WM wurde Ayrton Badovini verpflichtet. «Speedy» hat im Superstock-1000-Cup herausragende Leistungen gezeigt und wurde 2010 auf BMW mit neun Siegen in zehn Rennen (!) Champion. In seinen sieben vollen Saisons in der Superbike-WM gelangen ihm vereinzelte Glanzstücke. Was kaum noch einer weiß: In Moskau 2013 eroberte er für Ducati im Regen als Dritter den ersten Podestplatz mit der Panigale. Auf BMW schaffte er es 2012 in Silverstone ebenfalls auf Rang 3.

In der Supersport-WM gelangen dem 32-Jährigen zwei Podestplätze, beide 2016: Sieg im Regen von Sepang/Malaysia für Lorini Honda, dazu Dritter in Magny-Cours.

2018 hatte Badovini bei MV Agusta gutes Material. Doch während Teamkollege Raffele De Rosa fünfmal aufs Podium fuhr und WM-Sechster wurde, strandete Badovini mit nicht einmal halb so vielen Punkten auf Platz 11 und musste sich Ende letzte Saison nach einem neuen Job umsehen.

Das erste Rennen auf Phillip Island beendete Badovini für Pedercini Kawasaki auf dem enttäuschenden 15. Platz, 45,563 sec hinter Sieger und WM-Leader Randy Krummenacher (Bardahl Evan Bros Yamaha).

Das nächste Rennen in Thailand bestreitet Pedercini in der Supersport-WM erneut alleine mit Badovini. Doch voraussichtlich Ende dieser Woche wird der schnelle Engländer Kyle Smith als zweiter Fahrer verkündet. Kawasaki kann das gut gebrauchen: Vizeweltmeister Lucas Mahias und Hikari Okubo standen in Australien auf verlorenem Posten.

Der 27-jährige Smith sorgte im Oktober 2016 in Katar für den letzten Honda-Sieg in der Supersport-WM, im September 2018 holte er als Dritter in Portimao den letzten Podestplatz für den weltgrößten Motorrad-Hersteller. Trotzdem fand er Ende letztes Jahr keinen Job für 2019.

«Für mich war immer klar», unterstrich Kawasaki-Teamchef Lucio Pedercini im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, «wenn ich in der Supersport-WM einen zweiten Fahrer einsetze, dann muss es einer von der Klasse Kyles sein.»

Weshalb ein zweiter Supersport-Fahrer und kein zweiter in der Superbike-WM? «Ein zweiter Superbike-Fahrer ist sehr teuer», erklärte Pedercini. «Wir sind im Moment nicht gerüstet für ein zweites Superbike. Die Meisterschaft startet jedes Jahr sehr früh, wir arbeiten jetzt daran, für nächstes Jahr zwei Superbikes zu haben. Außerdem wünscht sich unser Sponsor Global Service Solutions, eine große italienische Firma, die in der Objektbetreuung tätig ist, die zweite Supersport-Maschine. Ich habe den Eigentümer letztes Jahr beim Rennen in Katar kennengelernt. Er lebt ganz in der Nähe von mir und ist in einem Haus im Parco di Monza aufgewachsen, er hatte von Kindesbeinen an mit dem Rennsport zu tun.»

Der 46-Jährige weiter: «Als wir zusammenkamen war unser Plan, zwei Motorräder in der Superport- und eines in der Superbike-WM zu haben. Der Sponsor wollte damals aber nicht für drei Bikes aufkommen, also machte ich ihm ein Angebot für eine Supersport und eine Superbike-Maschine. Er akzeptierte, wünscht sich aber trotzdem zwei Supersport-Bikes, weil er die 600er mag. Unsere Zusammenarbeit festigt sich immer weiter, wir bereiten derzeit einen Drei-Jahres-Vertrag vor.»

Erweist sich Global Service Solutions als zuverlässiger Partner von Pedercini Racing, hätte das rührige Team aus der Nähe von Verona eine Grundlage, um sich in beiden Meisterschaften mit starken Fahrern wie Torres und Smith weiter vorne zu etablieren.

Stand heute soll Kyle Smith nur die Europa-Events bestreiten, «aber vielleicht machen wir mit ihm in den letzten beiden Rennen noch zwei Wildcards», so Pedercini. «Die vier Überseerennen der Supersport-Klasse sind zu Beginn und am Ende der Saison.»

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