KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Duell zwischen Ken Roczen und Eli Tomac: Hart aber fair!

Von Thoralf Abgarjan
Eli Tomac (Honda) gewann in Phoenix sein erstes 450cc-Supercross-WM-Rennen

Eli Tomac (Honda) gewann in Phoenix sein erstes 450cc-Supercross-WM-Rennen

Nach der zweiten Runde der Supercross-WM in Phoenix zeichnet sich eine erste Tendenz ab, wer bei der Verfolgung von Ken Roczen (Suzuki) in der ersten Reihe steht.

Der Zweikampf zwischen Ken Roczen und Eli Tomac war im Jahre 2013 das bestimmende Thema bei den US-Outdoors, als beide Fahrer noch in der 250er Klasse unterwegs waren. Tomac gewann am Ende knapp. Eine Fortsetzung gab es beim Motocross der Nationen 2013, das wiederum Ken Roczen für sich entschied.

Im letzten Herbst wiesen viele Indikatoren darauf hin, dass sich Eli Tomac zu einem der stärksten Fahrer in der US-Königsklasse entwickeln wird, SPEEDWEEK.com berichtete.

Auch beim Auftakt in Anaheim war Tomacs Leistungsvermögen unübersehbar, doch er stürzte im Finale und wurde Zwanzigster. Dabei hatte er noch Glück im Unglück, denn er wurde vom eigenen Bike getroffen und blieb dennoch ohne größere Blessuren.

Bei der zweiten Runde in Phoenix lief es nun besser für den Fahrer aus Colorado. Wie hat er das Rennen erlebt? «Das Duell mit Ken Roczen war großartig, wir respektieren einander und genau das ist es schließlich, was ein gutes Rennen ausmacht. Wir hatten ein wahnsinnig hohes Tempo. Erst nach der Hälfte der Distanz glaubte ich daran, dass ich das Rennen nach Hause bringen könnte, aber es war definitiv ein harter Zweikampf bis zum Ende.»

Tomac hat durch den Sieg in Phoenix kräftig an Boden gutmachen können und liegt nun mit 21 Punkten Rückstand bereits auf Rang 7 in der Gesamtwertung.

Ken Roczen musste sich in Phoenix wider Willen geschlagen geben und tat - in Führung liegend - alles, um das Überholmanöver von Tomac trotzdem zu verhindern. Mehrfach konnte der Thüringer nach Angriffen Tomacs seine Führung zurückgewinnen, aber schließlich fand er kein Mittel, dem Druck standzuhalten.

Ken Roczen erklärte nach dem Rennen: «Ich habe mich heute nicht besonders wohl damit gefühlt, wie ich in das Finale gekommen bin.» Der Thüringer qualifizierte sich nicht direkt und musste sich über das Halbfinale für das Main-Event qualifizieren. «Aber der Zweikampf mit Eli war Klasse.»

Seine Meisterschaftsführung konnte Roczen aber nicht nur verteidigen, sondern weiter ausbauen, was den ambitionierten Deutschen am Ende des Tages doch eher versöhnlich stimmte. «Tomac hat mich heute zwar geschlagen, aber ich stand auf dem Podium. Insgesamt bin ich zufrieden.»

Zwar ist es noch immer zu früh in der Saison, um eine klare Favoritenposition auszumachen, aber eine Tendenz zeichnet sich bereits ab.

Der Dritte im Bunde neben Roczen und Tomac, Ryan Dungey, hat sich leise, still und unauffällig die zweite Position im Gesamtklassement erobert. Dungey, reich an Erfahrung und dem nötigen Gespür für das Ganze, ist nun mitten drin im Reigen der heißen Favoriten: «Ich wünschte, ich hätte heute die dritte Position schneller erreicht», erklärte Dungey. «Zu Beginn des Finales habe ich zu viel Boden auf die Spitze verloren.»

Das Finale von Phoenix im Video:

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