Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

Dani Sordo in Front

Von Toni Hoffmann
Dani Sordo führt an der Algarve

Dani Sordo führt an der Algarve

Jari-Matti Latvala rollte sich als Spitzenreiter an seinem 24. Geburtstag aus der Rallye. Glänzendes Comeback von Grönholm.

Mit einem turbulenten Auftakt startete der vierte Lauf zur Rallye-WM in Portugal. Nach dem dritten Führungswechsel setzte sich Daniel Sordo im Citroën C4 zur Mitte der ersten Etappe an die Spitze. Sein Verfolger ist mit einem Rückstand von 3,2 Sekunden der Doppelweltmeister Marcus Grönholm, der bei seiner Jungfernfahrt im von Prodive privat eingesetzten Subaru Impreza WRC ein glänzendes WM-Comeback nach einer 16monatigen Pause feiert. Trotz seiner 30 Laufsiege hat der Ex-Rallye-Rentner Grönholm noch nie in Portugal gewonnen.

Mit einem Abstand von 3,2 Sekunden zu seinem einstigen Ford-Teamkollegen Grönholm reihte sich der Vize-Champion Mikko Hirvonen auf dem dritten Platz ein. Der fünffache Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb, der auf Zypern seinen 50. Triumph feierte, patzte auf der ersten Entscheidung am Freitag und landete mit seinem Citroën C4 neben der Strecke. Deswegen fiel er zunächst auf den siebten Platz zurück. Mit seiner ersten Bestmarke auf der vierten Prüfung kämpfte sich der dreifache Saisonsieger und Tabellenführer auf den vierten Platz mit einem Rückstand von 22,7 Sekunden auf seinen Teampartner Sordo wieder vor.

So hatte sich Jari-Matti Latvala seinen 24. Geburtstag nicht vorgestellt. Nach den ersten zwei Freitagsentscheidungen lag er im Ford Focus 10,6 Sekunden vor Sordo. Eine Prüfung später nahm sein «Höhenflug» ein unrühmliches Ende. Der WM-Siebte überschlug sich und musste die erste Etappe vorzeitig beenden. Nach ersten Informationen sind er und sein Beifahrer Jarmo Lethinen okay.

Aber auch der sonst perfekt agierende «Super-Champ» blieb an der Algrave, wo er 2007 die letzte portugiesische WM-Rallye gewonnen hatte, nicht ohne Fehler. Auf der ersten Prüfung am Morgen rutschte er von der Schotterpiste. «Beim Bremsen landeten wir einen Meter neben der Piste. Das war aber nicht das grosse Übel. Durch den dichten Staub, den wir dabei aufgewirbelt haben, konnte ich die Strasse nicht mehr sehen», erklärte Loeb sein Missgeschick. «Ich wusste ungefähr den Weg zurück, aber nicht genau. Deshalb musste ich warten, bis sich der Staub gelegt hatte.»

Im Duell der erstmals seit Jahren privat auftretenden Weltmeister errang Grönholm gegen Petter Solberg vorerst einen Punktsieg. Petter Solberg, der auf der iberischen Halbinsel seinen dritten Saisoneinsatz mit seinem vom eigenen Team privat eingesetzten Citroën Xsara bestreitet, rangierte mit einem Rückstand von 41,1 Sekunden an 6. Position.

Mit zwei Saisonsiegen in der Produktionswagen-WM (PWRC) war der Red Bull-Pilot Patrik Sandell als Tabellenführer mit seinem Skoda Fabia S2000 in Portugal gestartet. Am frühen Morgen spürte er die harte Rallye-Wirklichkeit. Nach drei Kilometern der 23 km langen ersten Freitagsprüfung überschlug sich Sandell mehrmals, zum Glück ohne Personenschaden. «Wir waren in dieser Kurve einfach zu schnell», erkläre sein Beifahrer Emil Axelsson den Unfall. «Es kann sein, dass unser Aufschrieb nicht gestimmt hat. Patrik und ich, wir wurden bei dieser Rolle ganz schön durchgeschüttelt, aber wir sind okay. Was nun mit dem Auto ist, wissen wir jetzt noch nicht.

Teamchef Raimund Baumschlager: „Genaue Details wissen wir noch nicht. Ich habe nur kurz mit Patrik telefoniert. Das wichtigste ist einmal, dass beide unverletzt sind. Wir werden uns jetzt einmal mit dem Veranstalter kurzschließen um zu sehen, wann wir das Auto bergen können. Das kann in zwei – aber auch erst in sechs Stunden sein, da diese Prüfung heute noch ein zweites Mal gefahren wird. Erst dann können wir sagen, ob wir die Supe-Rallye in Anspruch nehmen können, oder nicht. Wobei wir natürlich auch die Sicherheitsprüfung an dem Auto durch die FIA abwarten müssen.“

Stand nach 4 von 18 Prüfungen (= 69,21 von 361,36 km):

1. Daniel Sordo/Marc Marti (E), Citroën C4 WRC, 43:14,6 min.
2. Marcus Grönholm/Timo Rautiainen (FIN), Subaru Impreza WRC, + 3,2 sec.
3. Mikko Hirvonen/Jarmo Lethinen (FIN), Ford Focus WRC, + 6,4
4. Sébastien Loeb/Daniel Elena (F/MC), Citroën C4 WRC, + 22,7
5. Petter Solberg/Philip Mills (N/GB), Citroën Xsara WRC, + 38,4
6. Matthew Wilson/Scott Martin (GB), Ford Focus WRC, + 48,9
7. Evgeny Novikov/Dale Moscatt (RUS/AUS), Citroën C4 WRC, + 50,1
8. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F), Citroën C4 WRC, + 56,1
9. Hennig Solberg/Cato Menkerud (N), Ford Focus WRC, +1:03,6 min.
10. Conrad Rautenbach/Daniel Barritt (ZW/GB), Citroën C4 WRC, + 2:15,3

Lesen Sie auch den ausführlichen Bericht in der Printausgabe Nr. 16 am Dienstag, 7. April 2009

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