WM-Premiere in Polen
Rallye-Atmoshäre
Erstmals in dieser Saison der Rallye-WM sind beim achten Lauf die Chancen alle gleich. Die Premiere der Rallye Polen in der Fahrer-Wertung ist für alle Werksteams Neuland. Die traditionsreiche Rallye war in ihrer langen Geschichte nur einmal ein WM-Lauf. Nur 2003 wurde sie als siebter von 13 Läufen zur Marken-WM, die bis 1979 die einzige FIA-Meisterschaft war, ausgetragen. Die Sieger waren damals der Deutsche Achim Warmbold und sein französischer Beifahrer Jean Todt, später Sportchef bei Ferrari, im Fiat 124 Spider.
Nach 26 Jahren zählt die Rallye zur Fahrer- und Hersteller-WM und als sechster von acht Läufen zur Junior-WM. Die WM-Neuauflage findet vom 25. – 28. Juni in Masuren statt, bekannt auch als polnische Seenplatte. Die Streckenführung ist sehr kompakt und führt mit einer Gesamtlänge von 1.024 km über drei Schleifen um die Stadt Mikolajki. 18 Schotterprüfungen über 352 km sind die sportlichen Kriterien.
Eröffnet wird die achte WM-Runde am Donnerstagabend mit der 2,5 km langen Zuschauerprüfung in Mikolajki. Auf der ersten Etappe (Länge: 302 km) stehen sieben Entscheidungen über 113,20 km auf dem sportlichen Programm. Die zweite Etappe führt östlich von Mikolajki über 423 Tageskilometer mit sechs Prüfungen, mit einem Anteil von 149,44 km. Mit 32,75 km wird am Samstag, 27. Juni 2009, zweimal die längste Prüfung absolviert. Das Polen-Finale am Sonntag führ nordöstlich von Mikolajki über 294 km und fünf Entscheidungen (= 86,86 km) mit der zweiten Passage der Zuschauerprüfung als Showdown.
55 Teams haben genannt. Die grosse Überraschung mit dem zweiten Saisonstart von Marcus Grönholm im Prodrive-Subaru Impreza WRC blieb aus. Die Werksteams von Citroën und Ford sowie ihre Kundenteams treten in der gewohnten Aufstellung an. Ergänzt wird der Kader der World Rally Cars wieder mit dem Akropolis-Zweiten Sébastien Ogier im fünften Citroën C4, «Privatier» Petter Solberg (Citroën Xsara), Mads Östberg (Subaru Impreza), Andreas Mikkelsen im Skoda Fabia WRC und dem mehrfachen polnischen Meister Krzystof Holowzcyc, Europameister von 1997, im dritten Ford Focus des Stobart-Teams.
Für den sechsten Lauf zur Junior-WM haben sich acht der neun Bewerber angemeldet. Nicht am Start ist der deutsche Vize-Champion und Tabellenzweite Aaron Burkart. Leader Michal Kosciuszko (Suzuki Swift S1600) möchte natürlich gerade bei seinem Heimspiel zum dritten Mal in diesem Jahr gewinnen und damit einen grossen Schritt Richtung Titelgewinn machen. Wie auf Sardinien sind Hermann Gaßner jr. im seriennahen Mitsubishi Lancer, Mark Wallenwein im Renault Clio R3 und Patrick Anglade (Ford Fiesta ST) am Start. Während Gaßner jr. und Wallenwein ihr Pech auf Sardinien vergessen möchten, hat Anglade bei seinem dritten Start in der Ford Fiesta ST Trophy International seine Führung den Ausbau seiner Führung in dieser Ford-Wertung im Visier.