Rallye Monte Carlo - Heimspiel für Sébastien Ogier

Von Toni Hoffmann
Die «Monte» 2014 beginnt in Gap, der Heimatstadt des Titelverteidigers Sébastien Ogier. Interessantes zur Rallye Monte Carlo.

Heimschläfer? Auf jeden Fall ein echtes Heimspiel. Die Rallye Monte Carlo beginnt dort, wo der aktuelle Rallye-Weltmeister geboren wurde – in Gap. Die 40.000-Einwohner-Stadt ist Gastgeber der ersten beiden Rallye-Tage, ehe der Rallye-WM-Tross in Monaco selbst Station macht. Für Sébastien Ogier bedeutet das einen Extra-Kick Motivation und gleichzeitig leicht erhöhten Druck. Zum Beginn der „Monte“ in seiner Heimatstadt haben sich bereits etliche Freunde und Verwandte als zusätzliche Unterstützung angekündigt.

Stimmen vor der Rallye Monte Carlo

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1
«Die Titelverteidigung ist natürlich unser ganz großes Ziel. Einen Titel zu gewinnen, ist niemals leicht. Ihn erfolgreich zu verteidigen, noch schwerer. Ich bin mir sicher, dass uns die anderen Teams unter Druck setzen werden. Nach dem erfolgreichen Jahr 2013 gehe ich aber selbstbewusst in die neue Saison. Der Polo R WRC hat kleine Verbesserungen bekommen. Er ist beispielsweise noch zuverlässiger geworden. Mit Hyundai kommt 2014 ein neuer Hersteller hinzu und der Konkurrenzkampf wird damit noch größer. Darauf freue ich mich speziell in Monte Carlo. Außerdem freue ich mich, dass die ‚Monte‘ in diesem Jahr in meiner Heimatstadt Gap startet. Das ist für mich ein besonderer Anreiz, am Ende der Schnellste zu sein.»

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2
«Für mich ist der Start in die neue Saison eine ganz andere Situation als noch vor einem Jahr. Damals waren das Team und das Auto neu für uns. Jetzt ist alles vertraut. Die erste Rallye in Monte Carlo ist aber immer eine Herausforderung. Bei der ‚Monte‘ versuche ich unter die Top Fünf zu fahren. Die Rallye Monte Carlo ist eine extrem ungewöhnliche Rallye. Die Reifen werden eine große Rolle spielen. Denn der Service-Park liegt nicht in den Bergen. Man muss also spekulieren, wie das Wetter dort ist. Bei der ‚Monte‘ gibt es 30 Kilometer lange Wertungsprüfungen, bei denen man 20 Kilometer auf trockenem Asphalt und 10 Kilometer auf Eis fährt. 20 Kilometer Asphalt sind für Spikes genauso unpassend wie 10 Kilometer Eis für Slick-Bereifung. Die richtige Reifenwahl ist also die Herausforderung. Wählt man Schneereifen mit Spikes, Schneereifen ohne Spikes, superweiche Slicks oder weiche Slicks? Aus diesen vier Optionen muss man den perfekten Kompromiss wählen.»

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9
«2014 das ein oder andere Mal aufs Podium zu fahren, ist das große Ziel. Für mich ist es erst die zweite ‚Monte‘ überhaupt. 2011 bin ich an den Start gegangen und auf der ersten Wertungsprüfung durch einen Unfall ausgeschieden. Also ist die ‚Monte‘ für mich eine komplett neue Erfahrung. Ich werde daher nicht alles auf eine Karte setzen, sondern eher vorsichtig agieren. Mein Ziel ist es, sicher ins Ziel zu kommen und in die Punkte zu fahren. Im vergangenen Jahr war ich noch nicht am Start, deshalb sind meine Erwartungen bei der ‚Monte‘ nicht so hoch wie bei den Rallyes, die ich bereits 2013 gefahren bin. Mit einer fehlerfreien Rallye Monte Carlo wäre ich in diesem Jahr zufrieden.»

Wussten Sie, dass ...

... der Polo R WRC die erste Wertungsprüfung seiner WM-Historie bei der Rallye Monte Carlo gefahren ist? Vor einem Jahr hieß die erste Wertungsprüfung «Le Moulinon», die Sébastien Ogier völlig überraschend gewann.
…die Rallye Monte Carlo ursprünglich nicht als Motorsport-Event geplant war? Zu Beginn des 20. Jahrhunderts versuchten die Monegassen, Touristen auch in den Wintermonaten an die Côte d’Azur zu locken. Aus diesem Grund gab Prinz Albert I. 1911 grünes Licht für die erste «Monte».
… die erste «Monte» im Jahr 1911 in Frankreichs Landeshauptstadt Paris startete? 23 Autos gingen damals an den Start und erreichten nach 1.020 Kilometern das Ziel in Monte Carlo.
… der erste «Monte»-Gewinner Henri Rougier (F) hieß? Der Radrennfahrer, Pilot und Rennfahrer aus Marseille kam mit seinem Turcat-Méry 24CV als erster Fahrer ins Ziel.
… es bei der ersten Rallye Monte Carlo nicht nur auf die Geschwindigkeit ankam? Eine Jury begutachtete neben der reinen Fahrzeit die Eleganz der Autos, den Fahrkomfort und den Zustand, in dem die Autos ins Ziel fuhren.

Die Zahlen zur Rallye Monte Carlo: «15», «17», «18»

Bei der Rallye Monte Carlo kommen die Chassis «15», «17» und «18» des Polo R WRC für Andreas Mikkelsen, Sébastien Ogier und Jari-Matti Latvala zum Einsatz. Für die «15» ist es bereits der sechste Rallye-Einsatz, nachdem Andreas Mikkelsen damit in der vergangenen Saison sein Volkswagen Debüt in der Rallye-WM in Portugal gefeiert hatte. Anschließend pilotierte der Youngster das Chassis in Griechenland, Finnland, Frankreich und Großbritannien. Die «17» war im Jahr 2013 ausschließlich auf Asphalt im Einsatz – in Deutschland und Frankreich mit Sébastien Ogier. Jari-Matti Latvala nimmt zum zweiten Mal in der «18» Platz, nachdem das Chassis sein Wettbewerbsdebüt bei der Rallye Deutschland feierte.  

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