Kondome in der Formel 1: Ein unmoralisches Angebot

Kolumne von Peter Nygaard
Alan Jones im Surtees mit Durex-Werbung

Alan Jones im Surtees mit Durex-Werbung

Die skurrilsten Momente der Formel-1-Historie. Heute: Grosse Aufregung um ein kleines Stück Gummi.

Seit 1950 zieht die Formel 1 Millionen von Fans in ihren Bann. In keinem anderen Sport liegen Triumph und Tragödie so dicht beisammen. Es gab aber auch immer wieder merkwürdige Momente im Grand-Prix-Sport, über die wir in einer losen Serie berichten.

Brands Hatch (England), 14. März 1976

Wie immer war es ein Rennen als willkommener Test: Das nicht zur Formel-1-WM zählende «Race of Champions» zog 16 Nennungen an, alle Spitzenteams waren vertreten. Die ehrwürdige BBC hatte versprochen, den Grand-Prix-Probegalopp live zu übertragen, doch wenige Stunden vor dem Rennen packte die TV-Mannschaft ihre Kameras zusammen.

Was war passiert?

Der Grund waren fünf Buchstaben auf den jungfräulich weissen Rennern von John Surtees: Durex – das bekannteste Kondom im Land.
Die BBC-Verantwortlichen waren nicht Willens, Bilder in die gute Stuben zu senden, auf welchen für den kleinen Gummi geworben wird.
Durex-Marketingchef Bob Hall konnte das nicht verstehen: «Was ist unmoralisch daran, sich um seine Familienplanung zu kümmern? Was hat die BBC dagegen einzuwenden?»

Fragen, auf die Hall keine Antwort erhielt.

Surtees führte prompt während der ersten Hälfte des Rennens, am Schluss musste er sich nur dem späteren Weltmeister James Hunt beugen. Hunt in einem McLaren mit Marlboro-Werbung.

Dritter wurde Jacky Ickx in einem Williams mit Marlboro-Werbung. Ebenfalls im Feld: Lotus im Schwarz von John Player Special.

Schneller Vorlauf: 2013 ist Zigaretten-Werbung in der Formel 1 längst verschwunden, zahlreiche Länder haben auch der Werbung für Alkohol im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen den Riegel geschoben.

Ach ja, für Kondome darf immer noch geworben werden.

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