MotoGP: Marquez ist für Bagnaia zu viel

Racing-Raritäten - Unser Foto-Spiel
Meist aus dem Archiv der Agentur Getty Images stellen wir jeden Dienstag-Morgen ein kleines Stück Motorsport-Historie vor. Sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis.

Bitte Name, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist Sonntag der gleichen Woche, 23.59 Uhr.

Das Bild der Vorwoche (1. bis 6. Juli 2025):

Die Auflösung des letzten Rätsels: Der in Kairo geborene Brite Mike Beuttler mit seinem March 711 beim britischen Grand Prix 1971 in Silverstone, er schied wegen sinkenden Öldrucks aus.

Wir hatten als Tipp mit auf den Weg gegeben: Kein Rennwagen wie jeder andere, kein Rennfahrer wie jeder andere.

Der Hinweis beim Auto bezog sich auf die eigenwillig geformte Fahrzeugnase des March 711. Wenn der Lotus 72 Anfang der 1970er Jahre die Schöne im Startfeld war, dann war der March 711 das Biest. Der Rennwagen aus der Feder von Frank Costin verblüffte die Fachwelt mit einem Frontflügel, der bald als Teetisch verspottet wurde. Unansehnlich bedeutet jedoch nicht erfolglos: March wurde dank des genialen Ronnie Peterson hinter Jackie Stewart WM-Zweiter!

Kein Fahrer wie jeder andere, das war einerseits ein Hinweis auf die Finanzierung der Renneinsätze von Beuttler, andererseits ein Bezug zu seinem Privatleben – Beuttler war homosexuell, was im Fahrerlager damals ein offenes Geheimnis war, aber von den Medien nicht weiter thematisiert wurde. Um den Schein gegen aussen zu wahren, umgab sich Beuttler auf dem Rennplatz gerne mit vollbusigen Schönheiten.

Michael Simon Brindley Bream Beuttler wurde am 13. April 1940 in Kairo geboren – sein Vater war im Krieg als Offizier der britischen Armee dort stationiert. Er kam spät zum Motorsport, mit 24 Jahren in der Formel Libre. Gegen Ende der 60er Jahre hatte er sich in der Formel 3 eingenistet, 1970 wurde er Meisterschaftsdritter, hinter dem Briten Tony Trimmer und dem Australier Dave Walker.

1971 war Beuttler in der Formel 2 an der Arbeit, er gewann in Vallelunga, fiel aber oft aus und wurde EM-Siebter. Die Leistungen in der Formel 2 überzeugten March-Chef Mike Mosley, Beuttler einen Wagen zu verkaufen.

Beim Sprung in die Königsklasse half ihm eine Reihe von Freunden aus der Börsenszene. Daher auch der etwas quere Team-Name des in Silverstone eingesetzten March: Clarke-Mordaunt-Guthrie Racing.

Ab 1973 hiess das Team Clarke-Mordaunt-Guthrie-Durlacher Racing. Im Fahrerlager wurden die Autos von Mike im Scherz «Stockbroker Special» genannt. Auch der Fahrer hatte seinen Spitznamen weg. Weil Beuttler die Neigung hatte, seinen Gegnern unerwartet die Tür vor der Nase zuzuschmeissen, nannten ihn die anderen Piloten «blocker».

Nur einmal trat Beuttler für nicht als Privatier an: Als Teil des Werksrennstalls von March in Kanada 1971. Er blieb in der Formel-1-WM ohne Punkte – Rang 7 in Spanien 1973 war sein bestes Ergebnis, damals erhielten aber nur die ersten sechs Fahrer WM-Punkte.

1974 hängte Beuttler seinen Helm an den Nagel, niemand aus der Formel 1 wollte ihn engagieren. Beuttler war zudem von einigen tödlichen Unfällen erschüttert worden (Roger Williamson und François Cevert 1973, Peter Revson Anfang 1974).

Über sein weiteres Leben ist wenig bekannt. Er zog in die USA, Ende Dezember 1988 starb er in Kalifornien, mit nur 48 Jahren. Beuttler ist unseres Wissens der einzige Formel-1-Fahrer, der an AIDS verstorben ist.

Damit zum neuen Rätsel: Ein vielseitiger Rennfahrer, dessen Name nicht zum Fahrstil passte.

Hier das neue Fotospiel (8. bis 13. Juli 2025)
Wer war es?
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