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Wer ist der langsamste Formel-1-Fahrer?

Von Peter Nygaard
Vorsicht, Al Pease kommt!

Vorsicht, Al Pease kommt!

Die skurrilsten Momente der Formel-1-Historie. Heute: Gewinnspiel mit einem kanadischen Lokalhelden als Buhmann.

Seit 1950 zieht die Formel 1 Millionen von Fans in ihren Bann. In keinem anderen Sport liegen Triumph und Tragödie so dicht beisammen. Es gab aber auch immer wieder merkwürdige Momente im Grand-Prix-Sport, über die wir in einer losen Serie berichten.

Mosport (Kanada), 20. September 1969

Darüber wurde schon an so manchem Stammtisch hitzig diskutiert: Wer war der langsamste Formel-1-Fahrer der WM-Historie?

Jüngere Fans erinnern sich an die rollende Schikane namens Channoch Nissany: Der Isreali nahm am Freitagtraining zum Ungarn-GP 2005 teil. Dabei verlor er auf seinen Minardi-Stallgefährten Robert Dornboos sieben Sekunden, auf den Schnellsten (Alexander Wurz im McLaren-Mercedes) dreizehn Sekunden …

Mit der Zielflagge des freien Trainings war der Spuk dann zum Glück beendet. Da kam der Kanadier Al Pease schon etwas weiter.

Der Lokalheld war zum Mosport-GP 1969 mit einer Quali-Zeit angetreten, die 11,1 Sekunden hinter der Pole-Runde von Jacky Ickx lag. Ein Grund für die jämmerliche Darbietung war sein Fahrzeug – ein vier Jahre alter Eagle mit asthmatischem Climax-Motor.

In der ersten Runde rumpelte Pease schon mal mit dem privat eingesetzten Brabham des Tessiners Silvio Moser zusammen, nach vier Runden wurde Al das erste Mal überrundet. Einige der etwas schnelleren Herren atmeten jeweils auf, sobald sie am 47-Jährigen vorbei waren. Denn Pease machte sein Auto jeweils ziemlich breit.

Nach 22 (von 90) Runden hatte die Rennleitung ein Einsehen und holte Pease von der Bahn. Bis heute ist er der einzige Formel-1-Fahrer, der in einem Rennen wegen zu langsamer Fahrt disqualifiziert werden musste. Als Pease in seiner 22. Runde war, lag der Leader bereits in der 45. …

Es war der dritte und letzte Versuch von Pease, bei seinem Heimrennen in die Wertung zu kommen: 1967 wurde er mit 43 Runden Rückstand nicht gewertet, wegen zahlreicher technischer Gebrechen war er öfter an der Box als auf der Piste. Nach einem Dreher sprang der Wagen nicht mehr an, weil die Batterie stromlos war. Pease stiefelte zur Box zurück, holte eine neue, baute sie ein und fuhr wacker weiter.

1968 konnte er wegen eines Motorproblems das Rennen nicht aufnehmen. Das besagen die Ergebnislisten. In Wahrheit hatte er sein Triebwerk auseinander genommen, um alle Teile nochmals zu prüfen. Leider ging ihm dann beim Zusammensetzen die Zeit aus.

Dann folgte die Blamage von 1969.

Heute wäre eine Darbietung à la Pease oder Nissany kaum mehr möglich: Es gilt die so genannte 107-Prozent-Regel. Will heissen: Wer 7 Prozent über der Bestzeit des Pole-Mannes liegt, darf nicht am Rennen teilnehmen. Ausnahme der Regel: Wenn der Fahrer im Training genügend Speed gezeigt hat und nur aufgrund technischer Widrigkeiten die 107-Prozent-Regel verletzt hat.

Und Victor «Al» Pease?

Der in England geborene Kanadier war gewiss kein miserabler Rennfahrer. Das belegen zahlreiche Siege bei nationalen Rennen. Der Grand-Prix-Sport war einfach ein paar Schuhnummern zu gross für ihn.
 
Nach dem Formel-1-Fiasko sattelte Pease in die Formel 5000 um, bis weit über 60 nahm er an Autorennen teil.

PS: Wer war für Sie der langsamste Formel-1-Fahrer? Lassen Sie uns hier unten wissen, wer für Sie der Jämmerlichste war und warum. Unter den Teilnehmern verlosen wir einen kleinen Preis.

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