Spanien-GP auf einem Oval-Kurs?

Von Mathias Brunner
Ein Bulle unter Hühnern: Carlos Sainz in Sitges

Ein Bulle unter Hühnern: Carlos Sainz in Sitges

SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Fand wirklich ein Spanien-GP im Oval statt?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Walter Wilander aus Stockholm wissen: «Unlängst wollte mir einer weismachen, der Spanien-GP habe früher auf einem Ovalkurs stattgefunden. Werde ich verschaukelt?»

Nein, das werden Sie nicht: Die Anfänge des Spanien-GP gehen bis auf 1913 zurück, aber was damals Grosser Preis genannt war und in Guadarrama (bei Madrid) ausgetragen wurde, war ein Rennen unter Tourenwagen-Regeln. Dann gab es noch den Katalonien-Cup von 1908 und 1909 in Sitges (bei Barcelona). Ein richtiger Spanein-GP war das auch nicht, obschon ein echter Grand-Prix-Haudegen gewann – Jules Goux.

Und damit kommen wir zur Frage fürs spanische «Wer wird Millionär?»: Wie hiess die erste permanente Rennstrecke von Spanien?

Genau, «Autódromo Nacional de Terramar», in Sitges – ein Oval!

Das Layout mit bis zu 60 Grad überhöhten Steilkurven ging auf Jaume Mestres zurück. Die Bauarbeiten dauerten 300 Tage, die Piste kostete damals 4 Millionen Peseten.

Das erste Rennen fand am 28. Oktober 1923 statt – ausgetragen für Zweiliter-GP-Renner. Erster im Ziel war Albert Divo auf Sunbeam vor dem Grafen Louis Zborowski auf Miller.

Der richtige Rummel begann erst nach dem Rennen: Wegen unbezahlter Rechnungen waren die GP-Veranstalter nicht in der Lage, den Piloten ihre Preisgeld auszuzahlen. Der spanische Verband kannte da kein Pardon und belegte das Oval mit einem Austragungsverbot für internationale Rennen. Bis 1925 fanden Rennen statt, mit mässigem Erfolg. Das letzte Autorennen fand in den 50er Jahren statt.

Am Zweikilometer-Oval südwestlich von Barcelona nagt der Zahn der Zeit, aber aufgrund der hervorragenden Bausubstanz hält sich das Oval wacker. Die meisten Gäste heute sind – Hühner. Der grösste Teil des Geländes wird von einer Hühnerzucht belegt.

Der alte Rundenrekord von Sitges ging auf den Grafen Zborowski zurück, einen Gasgeber polnisch-amerikanischer Herkunft, das war wie gesagt 1923 mit einem Miller-Rennwagen. Red Bull Spanien fand dann im vergangenen Frühling, es wäre Zeit für einen neuen Rekord. Also wurde Rallye-Legende Carlos Sainz nach Sitges geschickt, unterstützt von DTM-Junior Miguel Molina.

Das Ergebnis ihres Einsatzes ist sehenswert:

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