Antonio Giovinazzi Steckbrief

Antonio Giovinazzi

Antonio Giovinazzi

Rennfahrer
  • Vorname: Antonio Maria
  • Nachname: Giovinazzi
  • Spitzname: Anto
  • Webseite: www.antoniogiovinazzi.com/
  • Twitter: anto_giovinazzi
  • Nationalität: Italien
  • Geburtsdatum: 14.12.1993 in Martina Franca, Italien (30 Jahre, 3 Monate und 14 Tage)
  • Familienstand: Ledig
  • Wohnort: Martina Franca
  • Größe: 183 cm
  • Gewicht: 70 kg
  • Hobbys: Kart, Racing
  • Lieblingssportart(en): Motorsport
  • Lieblingsstrecke: Zandvoort
  • Lieblingsspeise(n): Hausgemachtes Essen
  • Lieblingsmusik: Puntoradio, Nina Sky

Die goldenen Stunden für italienische Formel-1-Fans liegen schmerzlich weit zurück: Die einzigen beiden Weltmeister aus Italien – Nino Farina und Alberto Ascari in den 50er Jahren, gewissermassen in der Steinzeit der Formel 1. Der letzte italienische Sieger in Monza – Ludovico Scarfiotti 1966. Der vorderhand letzte italienische GP-Sieger – Giancarlo Fisichella in Malaysia 2006. Die letzten italienischen GP-Piloten am Start: Tonio Liuzzi und Jarno Trulli beim WM-Finale von Brasilien 2011. Seither müssen sich die Tifosi in Geduld üben.

Das soll sich mit Antonio Giovinazzi ändern, der neuen Hoffnung der Italiener. Ferrari-Präsident Sergio Marchionne begründete die Ernennung des jungen Antonio zum Ferrari-Testpiloten so: «Wir haben ihn verpflichtet, weil wir ihn für einen überaus vielversprechenden Fahrer halten. Und es bereitet uns grosses Vergnügen, dass wir wieder einen italienischen Piloten haben.»

Der junge Giovinazzi begann im Kartsport und profitierte nach dem Einstieg in den Automobilsport 2012 davon, dass ihn die Familie seines indonesischen Kumpels Sean Gelael unterstützte. 2013 wurde Antonio in der britischen Formel-3-Meisterschaft Gesamtzweiter hinter Jordan King, 2015 folgte im zweiten Jahr in der Formel-3-EM erneut der zweite Gesamtrang, dieses Mal hinter Felix Rosenqvist.

Für 2016 wechselte Giovinazzi, erneut mit Hilfe der Gelael-Familie, in die GP2-Serie (heute Formel 2) und hätte beinahe sensationell den Titel gewonnen. Erst zum Schluss der Saison konnte ihn sein Stallgefährte und Red-Bull-Zögling Pierre Gasly überflügeln.

Der Ferrari-Zögling war die logische Alternative, als Sauber-Fahrer Pascal Wehrlein zu Beginn der Saison in Australien nach dem Training zugeben musste: Es geht nicht, er war zu wenig fit. Der Italiener zeigte beim Formel-1-Debüt eine solide Leistung und wurde in Melbourne Zwölfter. In China hingegen crashte er seinen Sauber-Renner gleich zwei Mal, im Training und im Rennen.

Im weiteren Verlauf der Saison kam Giovinazzi dank Ferrari als Freitagtestfahrer bei Haas zum Einsatz. Der Plan von Ferrari-Präsident Sergio Marchionne, den jungen Landsmann 2018 in einen Haas-Renner zu setzen oder für Alfa Romeo-Sauber fahren zu lassen, der scheiterte. Teambesitzer Gene Haas pochte auf die Verträge mit Romain Grosjean und Kevin Magnussen für 2018, Sauber-Teamchef Fred Vasseur wollte nicht, dass der Schweizer Rennstall zum Ferrari-Juniorteam verkommt.

2018 war Giovinazzi dritter Fahrer von Sauber und auch Reservist für Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen bei Ferrari. Marchionne machte dem jungen Piloten Mut: «Wir werden alles daran setzen, dass wir ihn 2019 in der Formel 1 am Start sehen.»

Die Autowelt hat Marchionne Ende Juli 2019 verloren, der Erfolgs-Manager verstarb im Zürcher Uni-Spital. Aber die neue Ferrari-Führung um John Elkann wahrte das Andenken des Spitzen-Managers und platzierte Giovinazzi für 2019 tatsächlich in einen Alfa Romeo-Sauber. Das lange Warten der italienischen Fans war endlich vorbei.

Drei Jahre lang durfte Giovinazzi für Alfa Romeo fahren. Das Ergebnis – WM-17., WM-17., WM-18. Das war einfach zu wenig. Im Sommer 2021 hatte Alfa Romeo-Teamchef Fred Vasseur die Nase voll. Er wagte nach dem Rücktritt von Kimi Räikkönen einen Neuanfang und setzte Valtteri Bottas sowie den Chinesen Guanyu Zhou in die bei Sauber gebauten Rennwagen. Ergebnis: Das Team steigerte sich 2022 auf den sechsten Platz im Konstrukteurs-Pokal.

Antonio Giovinazzi kehrte zu seiner Rolle als Ferrari-Ersatzfahrer zurück. Ferrari träumte davon, ihn 2022 im Haas-Rennwagen zu sehen, aber die Einsätze in den freien Trainings von Monza und Austin waren eigentlich nur ein Liebesdienst von Gene Haas. Der US-amerikanische Teamchef hatte bei Alfa Romeo gesehen, was Giovinazzi kann. Oder eben nicht kann. Mit einem Unfall in Texas empfahlt sich Antonio nicht für die Fortsetzung seiner Formel-1-Laufbahn.

Antonio, bei Alfa Romeo und Sauber von Australien 2017 bis Abu Dhabi 2021 in 62 Grands Prix dabei, reagierte auf Twitter verbittert, nachdem ihm Vasseur eröffnet hatte, dass er nicht mehr Alfa Romeo fahren werde. Giovinazzi positionierte sich in die Opfer-Rolle: «Die Formel 1 ist Talent, Auto, Risiko, Geschwindigkeit. Aber sie kann auch gnadenlos sein, wenn die Regeln vom Geld diktiert werden.»

«Ich glaube an die grossen und kleinen Siege, die durch eigene Kraft errungen werden. Ich poste hier mein erstes Foto, das ich in einem Formel-1-Renner zeigt. Das letzte ist noch nicht geschossen worden.»

«Meinen Platz zu behalten, war eine Herausforderung, die ich nicht meistern konnte. Das ist die hässliche Seite unseres Sports, auch wenn das immer so war. Immerhin konnte ich aus einfachsten Verhältnissen meinen Traum verwirklichen und Formel-1-Pilot werden.»

Als klar war, dass er keinen Stammplatz mehr erhalten würde, spürte Giovinazzi «eine riesige Enttäuschung. Das waren ganz schwierige Monate. Immer mehr wurde über mich geredet. Ich versuchte, das von mir wegzudrängen, einfach war das nicht. Aber ich bin zufrieden damit, wie ich reagiert habe. Ich kann die Formel 1 erhobenen Hauptes verlassen.»

«Guanyu Zhou kann von Glück reden, welche Unterstützung er in China erhält. Es stimmt schon – heute bestimmen Rennfahrer über die Finanzpolitik von Rennställen. Ich bin nicht der einzige Pilot, der so seinen Platz verloren hat.»

Auf die Frage, ob er sich von Alfa Romeo hintergangen fühle, meint der Italiener: «Ich weiss es nicht, und ich will auch nicht darüber nachdenken. Ich wollte nur so viele Punkte wie möglich erringen. In Mexiko ist mir der Kragen geplatzt: Ich war nach jenem Rennen unglücklich, weil ich wegen unserer Strategie nicht einfahren konnte, was mir zustand. Aber das zählt heute alles nichts mehr.»

Giovinazzi hat auch schöne Erinnerungen: «Kimi Räikkönen ist der ideale Stallgefährte gewesen. Für mich war das immer ein wenig unwirklich – ich fahre neben dem Piloten, dem mein Vater und ich 2007 vor dem Fernseher sitzend zugesehen haben, wie er mit Ferrari Weltmeister wird. Kimi war immer offen und fair und ganz wichtig für meine Entwicklung als Rennfahrer.»

Giovinazzi zog 2022 in die Formel E, zu Dragon Penske Autosport. Er wurde Meisterschafts-23., ohne Punkte, der einzige Vollzeit-Fahrer, der keine Zähler einfahren konnte.

Lebenslauf

Von Bis Art Serie Unternehmen

Meisterschafts Gewinne

Serie Saison Punkte

Artikel zum Fahrer

Datum Artikel

Ergebnisse

Serie Saison Veranstaltung Pos Team Fahrzeug Runden

Nachbehandlung mit dem Doktor: Australien

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Melbourne, ein nahezu historischer Ausfall und ein starker Yuki Tsunoda.
» weiterlesen
 

Bilder

 

TV-Programm

  • Do.. 28.03., 15:15, Motorvision TV
    Extreme E: Electric Odyssey
  • Do.. 28.03., 16:05, Spiegel TV Wissen
    Gründerköpfe
  • Do.. 28.03., 16:15, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 28.03., 16:15, ORF Sport+
    Formel 1 Motorhome
  • Do.. 28.03., 17:05, ORF Sport+
    Schätze aus dem ORF-Archiv
  • Do.. 28.03., 18:15, Motorvision TV
    New Zealand Jetsprint Championship
  • Do.. 28.03., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Do.. 28.03., 20:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do.. 28.03., 21:20, Motorvision TV
    Racing Files
  • Do.. 28.03., 21:45, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
4