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24h Le Mans: Historisches und spannende Statistiken

Von Oliver Müller
Der WM P88 von Roger Dorchy aus dem Jahre 1988

Der WM P88 von Roger Dorchy aus dem Jahre 1988

Die 24 Stunden von Le Mans sind das alljährliche Highlight der Sportwagen-Szene. SPEEDWEEK.com gibt einige grundlegende Informationen und Rückblicke zum großen Klassiker an der französischen Sarthe.

In Le Mans laufen die Vorbereitungen auf das große 24-Stunden-Rennen auf Hochtouren. Am heutigen Samstag wird die 89. Ausgabe des Langstrecken-Klassikers um 16:00 Uhr gestartet. Insgesamt 61 Fahrzeuge (ein LMP2 hat während der Rennwoche zurückgezogen) nehmen am Rennen in Westfrankreich teil. Diese teilen sich auf 30 Prototypen und 31 GTE-Fahrzeuge auf. Zur Einstimmung hier nun noch ein paar interessante Zahlen und Hintergründe.

Le Mans gilt als einer der letzten verbliebenen Motorsport-Klassiker. Zum ersten Mal fand dieses glorreiche 24h Rennen im Jahre 1923 statt. Von damals stammt auch noch der offizielle Name der Veranstaltung: Grand Prix d’Endurance les 24 Heures du Mans. 33 Fahrzeuge waren im Premierenjahr am Start. Am Ende siegte der Chenard & Walcker von André Lagache und René Léonard. Nach diesen beiden Herren sind übrigens gegenüber von Start/Ziel auch zwei Tribünen benannt. Das Rennen wird seither jährlich ausgetragen. Lediglich in den Jahren 1936 (landesweiter Streik) bzw. 1940-1948 (zweiter Weltkrieg und die Folgen) fiel das Event aus.

Der sogenannte 'Circuit de la Sarthe' besteht zu ziemlich genau zwei Dritteln aus öffentlichen Landstraßen, die extra für das Event abgesperrt werden. Seit einer Neugestaltung der 'Porsche-Kurven' im Vorfeld der Ausgabe 2018 beträgt Streckenlänge nun exakt 13,626 Kilometer. Aber schon vorher hat der Kurs diverse Änderungen erfahren. Ab 1932 wurde beispielsweise nicht mehr bis in die City von Le Mans (Pontlieue-Viertel) gefahren. Seit 1972 wird der legendäre Streckenabschnitt 'Maison Blanche' ausgelassen, da beginnend mit den bereits erwähnten 'Porsche-Kurven' bis hin zu Start/Ziel ein eigener Streckenteil erreichtet wurde, der nicht mehr über Landstraßen führt. Um die Top-Speeds zu reduzieren, musste die lange Hunaudières-Gerade im Jahre 1990 um zwei Schikanen ergänzt werden.

Aus der Zeit vor der Drittelung der Hunaudières stammt auch der offizielle Geschwindigkeitsrekord. Roger Dorchy schaffte 1988 im WM P88 atemberaubende 405 km/h. (Über den Le-Mans-Rekord gibt es viele Geschichten und Legenden – sowohl über die 405 km/h an sich, als auch über andere Fahrzeuge, die schneller gewesen sein sollen). Der Bestwert bei den LMP1 lag bei 350,1 km/h aus dem Jahre 2019. Die aktuellen Hypercars schafften bislang lediglich 331,8 km/h. Diesen Wert erzielte Franck Mailleux im Glickenhaus 007 LMH im dritten freien Training.

Die absolute Bestzeit stammt aus dem Jahre 2017. Damals fuhr Kamui Kobayashi im Toyota TS050 Hybrid in der Qualifikation eine Zeit von 3:14,791 Minuten, was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 251,882 km/h darstellt. Die bei der Ausgabe 2021 bislang erreichte Bestzeit liegt bei 3:23,900 Minuten, die in der Hyperpole-Session ebenfalls Kobayashi aufgestellt hat.

Insgesamt sind in diesem Jahr acht frühere Gesamtsieger der 24h von Le Mans am Start. Das sind Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley (alle im Toyota), Romain Dumas (fährt 2021 im Glickenhaus), Nick Tandy (fährt 2021 in der Corvette), Earl Bamber und Neel Jani (fahren im Porsche) sowie Loïc Duval (startet in der LMP2-Klasse).

Nachdem der ACO auch dieses Jahr wieder die zwei temporären Boxen hat errichten lassen, haben 62 Rennwagen die Rennwoche begonnen. Ein LMP2 hat wie erwähnt zurückgezogen, sodass 61 Boliden den Klassiker 2021 in Angriff nehmen werden. Die Fahrzeuge teilen sich auf fünf Klassen auf: Hypercar, LMP2, GTE Pro und GTE Am - dazu kommt der Oreca von SRT41, der in seiner eigenen Wertung unterwegs ist, um innovative Technologien zur Schau zu stellen. Mit Glickenhaus, Alpine und Toyota (Hypercar), Aurus, Ligier und Oreca (LMP2) sowie Aston Martin, Chevrolet, Ferrari und Porsche (GTE) sind 2021 zehn Marken vertreten.

Seit Gründung der Sportwagen-WM (FIA WEC) im Jahre 2012 sind die 24 Stunden von Le Mans auch Teil dieses Championats. Um die Besonderheit des Rennens an der Sarthe hervorzuheben, werden 2021 doppelte Meisterschaftspunkte vergeben. Der Sieger erhält somit also 50 anstatt 25 Zähler. Als Prototypen-Weltmeister treten Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López in Le Mans an. Trotz immer wieder guter Leistungen ist den Toyota-Piloten der Triumph in Le Mans bislang jedoch verwehrt geblieben. Gelingt dem Trio 2021 endlich der ganz große Sieg auf der Langstrecke? Die Antwort gibt es am morgigen Sonntag gegen 16:00 Uhr bei der Zieldurchfahrt.

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