Audi hatte in Hockenheim zwei Motorschäden zu beklagen. Die Folgen: Zwei Reparaturen, eine Strafversetzung für einen Nichtbetroffenen und Ärger hinter den Kulissen der DTM.
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Friede, Freude, Eierkuchen: Der DTM wird gerne mal eine Portion zu viel an Harmonie nachgesagt. Die Hersteller auf Kuschelkurs, keiner will dem anderen auf die Füße treten – oft gab es in der Vergangenheit deshalb sehr diplomatische Aussagen der Verantwortlichen. Zumindest in der Öffentlichkeit. Dass der Ton hinter den Kulissen eine gehörige Spur rauer ist, beweist nun ein Vorfall in Hockenheim und die damit verbundenen Folgen.
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Audi musste in beiden Rennen in Hockenheim jeweils einen Motorschaden hinnehmen, bei den Siegern Mattias Ekström und Jamie Green war der Ölsumpf gerissen. Die Folge: Audi hat unter Aufsicht des DMSB die Plomben gebrochen, die Motoren repariert und die beschädigten Teile durch Gleichteile ersetzt. So weit, so gut. Eine Neuverplombung führt im Normalfall dazu, dass man im folgenden Rennen von hinten starten muss. "Wir haben versucht, dahingehend zu argumentieren, dass die Beschädigungen Unfallbeschädigungen sind, weil es keine motormechanischen Schäden waren, sondern durch Kontakt von außen zustande kamen", sagte Audis DTM-Leiter Dieter Gass. Beeinflusst wurde die Performance nicht, auch Öl lief nicht aus. Der Riss war jedoch deutlich zu erkennen.
Der DMSB folgte der Audi-Argumentation jedoch nicht, da beide Piloten in keinen Unfall verwickelt waren. "Da stehen wir vor der Frage einer Unfalldefinition. Deshalb kann ich die Argumentation des DMSB sehr gut nachvollziehen", so Gass. Daraufhin hatte Audi aber versucht, durch die Konkurrenten BMW und Mercedes Unterstützung zu erhalten.
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"Meines Erachtens ist der Spirit der Regelung mit den neun Motoren, dass wir keine Leistungssteigerung über Laufzeitverkürzung machen." Von dieser Regelung seien ausschließlich Teile betroffen, die mit der Motormechanik in Zusammenhang stünden. Das sei aus Sicht von Audi bei Ekström und Green aber nicht der Fall gewesen, deshalb habe man BMW und Mercedes um Unterstützung gebeten, erklärte Gass. Eine Reparatur ohne Strafe also. Aber auch diese Anfrage blieb ohne Erfolg, die Konkurrenz spielte nicht mit.
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"Das ist für mich persönlich nicht nachvollziehbar. Wir versuchen in der DTM ja schon, uns gegenseitig ein wenig zu helfen. Das hat es ja in der Vergangenheit auch schon gegeben", sagte Gass und spielte damit auf die in der vergangenen Saison von Audi und BMW bewilligte Zusatz-Homologation von Mercedes an. "Ich kann mich da noch sehr gut erinnern. Es ist schade, dass wir keinen Konsens finden konnten. Vor allem, weil wir uns durch die Reparatur keinen Vorteil verschaffen konnten." Ein deutlicher Hinweis, dass in der DTM nicht immer nur Harmonie und Einigkeit herrscht.
Was das Ganze nun bedeutet? Grundsätzlich hat jeder Hersteller ein Kontingent von neun Motoren für die acht Autos zur Verfügung, das er frei zwischen den Boliden verteilen kann, da die Motoren nicht an einen Fahrer gebunden sind. Der erste beschädigte Motor wurde durch den neunten ersetzt, so dass es keine Strafe gab. Den zweiten reparierten Motor erhält nun Adrien Tambay, der damit am Samstag vom letzten Platz aus ins erste Rennen gehen muss. "Seine Begeisterung hat sich natürlich in Grenzen gehalten. Wir hatten aber einige Fahrer mit null Punkten, und Adrien war einer davon. Und es ist klar, dass wir nicht unbedingt dem Meisterschaftsführenden den Motor geben", so Gass.
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Was sich auf den ersten Blick hart anhört, kann aber für den Rest des Wochenendes ein Vorteil sein. Denn Tambay kann, da er sowieso als Letzter startet, im Qualifying seine vier Reifensätze sparen. Heißt: Nach dem ersten Rennen wird der Franzose wohl als einziger mit noch drei frischen Reifensätzen in den Sonntag gehen. Und damit seinen Frust mit Vollgas rauslassen.
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