Charles Leclerc (Ferrari) mit Corona: Falsche Signale
Gleich zwei Formel-1-Fahrer sind zu Beginn des Jahres 2021 an Corona erkrankt: Lando Norris und Charles Leclerc. Zuvor waren es während der ganzen Saison 2020 drei. Sind die GP-Piloten derzeit leichtsinnig?
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Inzwischen hat sich ein Viertel des Formel-1-Felds mit dem Virus SARS-CoV-2 angesteckt: Während der GP-Saison 2020 traf es die beiden Racing-Point Fahrer Sergio Pérez und Lance Stroll sowie Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton. Der Mexikaner verpasste deswegen die beiden Rennen in Silverstone 2020, der Kanadier den WM-Lauf auf dem Nürburgring (Nico Hülkenberg sprang jeweils ein), Hamilton konnte den Sakhir-GP nicht bestreiten, um dann angeschlagen beim WM-Finale anzutreten. Im Januar kamen zwei Fälle hinzu: Zuerst meldete sich McLaren-Fahrer Lando Norris, dass er in Dubai positiv auf Corona getestet wurde, dann passierte das Gleiche dem Ferrari-Piloten Charles Leclerc.
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Leclerc teilte über seine sozialen Netzwerke mit: "Leider war ich in Konktakt mit einer Person, die den Virus in sich trug und habe mich angesteckt. Als ich von seiner Erkrankung hörte, begab ich mich sofort in Isolation, noch bevor mein eigener Test zurückkam – der leider positiv war. Es geht mir so weit gut, ich habe nur milde Symptome. Ich bleibe nun gemäss der monegassischen Gesundheitsbehörden zwei Wochen lang in Quarantäne. Bleibt gesund und passt auf euch auf." Und Norris schrieb: "Als ich nichts mehr riechen und schmecken konnte, zog ich mich sofort zurück und machte einen Corona-Test. Der wies den Virus nach. Also habe ich all meine Kontakte angegeben und mich isoliert. Es geht mir so weit gut, abgesehen vom Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns habe ich nichts." Natürlich stellt sich die Frage: Sind die Grand-Prix-Fahrer in der Zwischensaison vielleicht leichtsinnig geworden? Nehmen sie es mit den Vorsichtsregeln nicht mehr so genau? Während 17 Formel-1-Rennwochenenden 2020 wurden mehr als 78.000 Corona-Tests gemacht, 78 davon waren positiv, darunter Pérez, Stroll und Hamilton. Formel-1-Sportchef Ross Brawn: "Es hat sich gezeigt, dass das Vorgehen mit so genannten Blasen, also kleinen Arbeitsgruppen, die getrennt voneinander arbeiten, richtig war. Natürlich waren wir unserer Sache im Juli nicht sicher, als wir die Saison begannen. Gleichzeitig war uns klar, dass es früher oder später positive Fälle geben würde." Es fällt auf: Wie Norris war auch Leclerc nach Dubai gereist, der Monegasse postete verschiedene Fotos von der arabischen Halbinsel. Durchaus denkbar, dass er sich in der grössten Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate infiziert hat, wo es keinen Lockdown gibt wie in vielen europäischen Ländern. Auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten steigen die Fallzahlen: Im November und Dezember 2020 lagen die Neuerkrankungen pro Tag bei rund 1200 Personen, am 16. sowie 17. Januar 2021 jedoch bei rund 3400. Natürlich schützten sich Leclerc und Norris nach bestem Wissen und Gewissen, um gesund zu bleiben. Ihre Erkrankung jedoch zeigt: Der Kampf gegen Corona bleibt unberechenbar. In den sozialen Netzwerken stellen viele Fans zur Diskussion: Selbst wenn es nicht verboten ist – muss man derzeit unbedingt eine exotische Destination bereisen und auch noch darüber posten? Sind das nicht die falschen Signale? Sollten Promis nicht auch eine Vorbildfunktion übernehmen? Solche und ähnliche Fragen wurden auch gestellt, als Prominente den Jahreswechsel auf der Karibik-Insel St. Barth verbrachten, aller Reisewarnungen zum Trotz, Prominente wie die Musiker Sir Paul McCartney, Lionel Richie und John Legend oder die Schauspielerin Amy Schumer.
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