Juan Pablo Montoya: «Das kostete Russell Kanada-Sieg»
Juan Pablo Montoya hat die Motorsportfans weltweit begeistert, mit Fahrzeugbeherrschung und Temperament. Der 48-jährige Kolumbianer sagt, welcher Formel-1-Fahrer seiner Ansicht nach zu oft patzt.
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Juan Pablo Montoya – der in Kolumbien geborene und in Miami lebende Vollblut-Racer hat eine tolle Rennsportkarriere hingelegt. 1998 wurde Juan Pablo Montoya in der Formel 3000 Meister. Aber die letzte Leiterstufe vor der Formel 1, heute Formel 2 genannt, wurde zum Karriereumweg: Der Kolumbianer fand für die Formel 1 keinen Platz.
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Also richtete sich das Naturtalent aus Bogotá neu aus und wechselte in die CART-Serie (heute IndyCar). Sein damaliger Teamchef Chip Ganassi: "Seine Fahrzeugbeherrschung war nicht von dieser Welt. Er stellte mit dem Wagen im Oval Dinge an, so etwas hatte ich noch nie gesehen. Jeder andere Fahrer wäre in der Mauer gelandet, aber nicht Montoya." Juan Pablo eroberte die Serie im Sturm: Meister im ersten Jahr, Indy-500-Sieger im zweiten. Das Telefon klingelte im Juni 2000, Frank Williams war dran.
"Willst du für mich Formel 1 fahren?" – "Ich kann nicht", antwortete Montoya. "Ich habe einen Vertrag mit Ganassi." – "Lass das nur meine Sorge sein", meinte Williams, "für mich ist nur wichtig: Willst du Formel 1 fahren?" – "Klar", sagte Montoya, und damit war er Grand-Prix-Fahrer.
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Der Rest ist ein Stück Formel-1-Geschichte: Montoya wurde 2002 und 2003 jeweils WM-Dritter, sein Lieblingsgegner war bald Michael Schumacher, auch mit seinem Stallgefährten bei BMW-Williams, Ralf Schumacher, legte er sich gerne an.
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Bis 2004 fuhr Juan Pablo für Frank Williams, dann seilte er sich zu McLaren ab, wo er mit der Zeit so frustriert war, dass er beim USA-GP in Indianapolis 2006 mit seinem Stallgefährten Kimi Räikkönen zusammenrumpelte. Danach kam die Trennung, und auf einmal war Montoya NASCAR-Fahrer. In 255 Rennen konnte er dort zwei Mal gewinnen, 2009 wurde er Gesamt-Achter der Serie. Montoya sagte Jahre später: "Das Timing stimmte irgendwie nicht. Wenn ich etwas länger bei McLaren ausgehalten hätte, dann wäre ich Weltmeister geworden. Und BMW-Williams war ein gutes Team, aber leider war Ferrari in jener Phase hochüberlegen." 2014, inzwischen auch als Sieger der 24 Stunden von Daytona, kehrte der Allrounder Montoya zu seiner alten Liebe IndyCar zurück, wurde 2015 Gesamtzweiter der Serie und holte den zweiten Sieg beim Indy 500. Heute taucht Montoya regelmässig an den GP-Schauplätzen auf: Sein 19-jähriger Sohn Sebastián tritt in der Formel 3 an. Und er beobachtet mit scharfem Auge, was sich in der Formel 1 tut. Auf den YouTube-Kanal von W Radio Colombia ist der siebenfache GP-Sieger zum WM-Lauf in Kanada befragt worden. Montoya sagt: "George Russell hat einige Fehler gemacht, und ich glaube, das liegt daran, dass er einfach zu viel will. Das wiederum liegt an seiner Situation bei Mercedes. Er konnte bislang nur ein Rennen gewinnen, 2023 war sein Auto zu langsam, auch der erste Saisonteil 2024 war schwierig. In Kanada nun gab es eine Siegchance, und wenn ein Fahrer wie Russell das wittert, dann hält er sich natürlich nicht zurück." "Nur waren es in Montreal etwas viele Fehler, was ihn vielleicht den Sieg gekostet hat. Ich fände es unfair, ihm daraus einen Strick zu drehen, denn die Fehler kamen nur zustanden, weil er mit diesem Auto wie irre angreifen musste."
Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve 01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:45:47,927 h 02. Lando Norris (GB), McLaren, +3,879 sec 03. George Russell (GB), Mercedes, +4,317 04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +4,915 05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +10,199 06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +17,510 07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +23,625 08. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +28,672 09. Pierre Gasly (F), Alpine, +30,021 10. Esteban Ocon (F), Alpine, +30,313 11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +30,824 12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +31,253 13. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +40,487 14. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +52,694 15. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1 Runde Out Carlos Sainz (E), Ferrari, Crash Alex Albon (T), Williams, Crash Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Crash Charles Leclerc (MC), Ferrari, Motor Logan Sargeant (USA), Williams, Crash
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WM-Stand (nach 9 von 24 Grands Prix und 2 von 6 Sprints) Fahrer 01. Verstappen 194 Punkte 02. Leclerc 138 03. Norris 131 04. Sainz 108 05. Pérez 107 06. Piastri 81 07. Russell 69 08. Hamilton 55 09. Alonso 41 10. Tsunoda 19 11. Stroll 17 12. Ricciardo 9 13. Oliver Bearman (GB) 6 14. Hülkenberg 6 15. Gasly 3 16. Albon 2 17. Ocon 2 18. Magnussen 1 19. Zhou 0 20. Bottas 0 21. Sargeant 0 Konstrukteurspokal 01. Red Bull Racing 301 Punkte 02. Ferrari 252 03. McLaren 212 04. Mercedes 124 05. Aston Martin 58 06. Racing Bulls 28 07. Haas 7 08. Alpine 5 09. Williams 2 10. Sauber 0
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