WM 2021: Portugal undenkbar, 2. Bahrain-GP geplant
Eigentlich plante Formel-1-CEO Stefano Domenicali, Anfang Mai einen Portugal-GP austragen zu lassen. Daran ist wegen der Coronakrise nicht zu denken. Angedacht ist nun ein zweites Rennen in Bahrain.
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In der Formel-1-Saison 2020 blieb vom ursprünglich geplanten WM-Ablauf wenig übrig: Von 22 Rennen konnten nur 17 ausgetragen werden, von 22 Rennstrecken blieben nur 9 übrig, auf dem Red Bull Ring, in Silverstone und in Bahrain wurde jeweils zwei Mal innerhalb von acht Tagen gefahren. Die WM begann nach dem abgebrochenen Wochenende von Melbourne erst mit viermonatiger Verspätung, Anfang Juli auf dem Red Bull Ring. Ein Rumpfprogramm war nur deshalb möglich, weil die Weltmeisterschaft vorwiegend in Europa stattfand und ein letzter WM-Teil aus drei Rennen im Mittleren Osten unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen ausgetragen wurde.
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Es gab 2020 keine WM-Läufe in Asien, keine in Amerika. Traditions-GP wie in Monaco und Frankreich fielen aus, die geplante Rückkehr in die Niederlande musste verschoben werden. Dafür kehrte die Formel 1 auf frühere Rennstrecken zurück wie nach Istanbul, Imola oder auf den Nürburgring, erstmals ein Grand Prix fand in Mugello statt und in Portimão. Formel-1-Geschäftsleiter Stefano Domenicali (55) weiss: "Corona wütet weiter, da müssen wir in Sachen WM-Programm sehr flexibel bleiben. Ich stehe in täglichem Kontakt mit den GP-Veranstaltern. Jedem muss klar sein – diese Pandemie ist noch lange nicht vorbei. Als erste Massnahme haben wir den üblichen Saisonstart verschoben und wollen Ende März in Bahrain beginnen. Natürlich werden wir mindestens in der ersten Hälfte mit weiteren Änderungen rechnen müssen." Ein Rennen in Portimão Anfang Mai war eigentlich als Alternative für den gestrichenen Vietnam-GP vorgesehen. Aber daran ist überhaupt nicht zu denken. Denn inzwischen hat sich die Situation in Portugal dramatisch verschlimmert. Das Gesundheitssystem steht in einer dritten Welle vor dem Kollaps. In Leira, berichtet der staatliche Sender RTP, sind mehr als hundert Ärzte und Pfleger selber infiziert und in Quarantäne. Ambulanzen stehen im ganzen Land vor den Krankenhäusern, die Patienten müssen im Auto behandelt werden, weil die Spitäler zu voll sind. Rund 10,3 Millionen Einwohnern von Portugal stehen lediglich 1000 Intensivbetten zur Verfügung. Mit einem Wert von weit über 800 pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern hat Portugal momentan eine der höchsten 7-Tage-Inzidenzen weltweit. 43 Prozent aller seit Pandemiebeginn gemeldeten Fälle entfielen auf den Januar. Im selben Zeitraum starben 5.576 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. Das sind 44 Prozent der gesamten Corona-Toten seit Beginn der Krise. Daher muss aus Formel-1-Perspektive für die Alternative Portugal eine Alternative gesucht werden. Und die heisst Sakhir. Angedacht ist: Nach dem WM-Auftakt mit dem Grossen Preis von Bahrain ein zweites Rennen auf dem Bahrain International Circuit auszutragen, so wie das Ende November und Anfang Dezember 2020 getan wurde. Das zweite Rennen innerhalb von acht Tagen, der WM-Lauf von Sakhir (benannt nach der dortigen Wüste) erwies sich als einer der spannendesten Grands Prix des Jahres, ausgetragen auf dem äusseren Ring mit Rundenzeiten unter einer Minute. Der WM-Lauf endet mit dem Sensationssieg von Sergio Pérez (Racing Point, heute Aston Martin). Sollte es auch 2021 zu einem zweiten Rennen in Bahrain kommen, würde der WM-Lauf von Imola um eine Woche verschoben. Der Ablauf des ersten WM-Teils könnte dann so aussehen: 28. März: Bahrain 04. April: Sakhir 25. April: Imola 09. Mai: Barcelona, Spanien
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