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Brad Binder (KTM): «Mein bestes Rennen? Jerez!»
Moto3-Weltmeister Brad Binder sprach nun über die Höhepunkte seiner herausragenden Saison 2016, den Titelgewinn mit Red Bull KTM Ajo und seinen Moto2-Aufstieg 2017.
Moto3
Im Artikel erwähnt

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Brad Binders herausragende Saison 2016 begann mit drei Podestplätzen. Seinen ersten GP-Sieg feierte er in Jerez. Ein weiterer Grund machte diesen Sieg sehr besonders: Binder musste vom letzten Startplatz losfahren, nachdem er Platz 2 im Qualifying mit einem nicht homologiertes Mapping erreicht hatte. Doch Binder pflügte von Platz 35 aus durch das Feld und siegte zum ersten Mal in seiner GP-Karriere. Mit seinem ersten Sieg in der Tasche gewann Binder auch die darauffolgenden Rennen in Le Mans und Mugello.
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Da Binder nur beim Regen-Rennen in Brünn leer ausging, nachdem er in Führung liegend gestürzt war, kam er mit 106 Punkten Vorsprung auf Enea Bastianini und 111 auf Jorge Navarro nach Aragón. Obwohl er sich im Qualifying nur den siebten Platz sichern konnte, behielt Binder im Rennen die Nerven und zeigte harte Fights gegen Navarro und Bastianini. Er überquerte nur 0,030 sec hinter Sieger Navarro die Ziellinie und krönte sich zum ersten Motorradweltmeister aus Südafrika seit 36 Jahren. "Ich habe eine Schlacht verloren, aber den Krieg gewonnen", freute sich Binder nach dem Moto3-Rennen in Aragón. Binder ist erst der dritte Weltmeister aus Südafrika nach Kork Ballington und Jon Ekerold. Zudem ist Binder der erste Südafrikaner, der den Titel in der Leichtgewichtsklasse sichern konnte.
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Welches war dein bestes Rennen in dieser Saison?
Ich würde sagen Jerez. Von der letzten Position zu starten und dann zu siegen, war sehr besonders. Da es mein erster Sieg war, hätte ich mir nichts besseres vorstellen können.
Was war der Schlüssel zum Titelgewinn? Um ehrlich zu sein, machte es den Unterschied, das großartigste Team hinter mir zu haben. Es ist in eine große Struktur eingebettet, alles hat wunderbar funktioniert, alle arbeiteten intensiv. Ich ging nie mit irgendwelchen Zweifeln in ein Rennen. Die Leute von KTM, mein Manager, die Sponsoren und jeder um mich herum sorgten dafür, dass alles perfekt lief. Es ist sehr schön, zu einem GP-Wochenende zu kommen und nicht gestresst oder besorgt zu sein. So konnte ich mich ganz auf meinen Job konzentrieren.
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Fühlst du dich mehr glücklich oder erleichtert, dass du den Titel nun gewonnen hast? Ich weiß es nicht. Die Wahrheit ist, dass ich nicht allzu sehr gestresst war. Meine Einstellung war, dass es großartig wäre, wenn es passiert. Natürlich wollte ich gewinnen, aber es danach hätten nochmal vier Rennen stattgefunden, bei denen ich den Titel hätte holen können. Es war also eine andere Situation als bei den meisten Fahrern, wenn sie um den Titel kämpfen. Normalerweise läuft alles auf das Saisonfinale in Valencia hinaus. Dort musst du dann ein perfektes Wochenende haben, aber wenn ich diesmal gestürzt wäre, wäre das kein großes Problem gewesen. Ich hatte nicht den Druck, über den viele Leute sprachen. Was hast du als Wendepunkt in dieser Saison begriffen? Mein erster Sieg in Jerez. Als Letzter zu starten und dann der Sieger zu sein, war unglaublich. Wann immer ich in dieser Saison Schwierigkeiten hatte, blickte ich darauf zurück und sagte mir: ‹Wenn du es von der letzten Startposition aus geschafft hast, dann kannst du auch dieses Rennen gewinnen.› Nachdem ich zum ersten Mal gewonnen hatte, hat etwas ‹klick› gemacht. Du glaubst dann, dass alles möglich ist und bereitest die beste Strategie vor, um in jedem Rennen gewinnen zu können.
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An welchem Punkt hast du geglaubt, dass der Titelgewinn möglich ist? Als unser Vorsprung über 75 Punkte groß wurde, dachte ich, dass wir eine sehr gute Möglichkeit haben. In diesem Jahr waren wir sehr konstant, aber meine Rivalen ebenfalls, ich hatte es nicht leicht. Jorge [Navarro] brach sich das Bein und kam bei manchen Rennen nicht ins Ziel. Während dieser Zeit konnte ich gewinnen und eine große Lücke erzeugen. Ich bin sehr froh, dass die Arbeit nun erledigt ist und wir es nun genießen können. Du kamst durch nationale Meisterschaften in Europa und den Rookies Cup in die Weltmeisterschaft. Denkst du, dass das noch immer der einzige Weg für Fahrer aus Ländern mit wenig Rennsporttradition ist, um in die Weltmeisterschaft zu kommen? Was Südafrika betrifft, ist es wohl das Beste zu versuchen, in den Red Bull Rookies Cup zu kommen. Für mich war das der entscheidende Wendepunkt, um es in die Weltmeisterschaft zu schaffen. In Südafrika gibt es keine Serien mit so starker Konkurrenz wie beispielsweise in Spanien. Doch erst das erlaubt es dir, als Fahrer zu wachsen. Seit ich zwölf Jahre alt bin, trete ich gegen dieselben Rivalen an. Das ist sehr gut.
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Was ist deine beste Eigenschaft als Fahrer? Ich weiß nicht, was ich da sagen soll. In diesem Jahr habe ich bemerkt, dass ich viel gelassener bin, wenn die Dinge nicht nach Plan laufen. Früher war ich recht pingelig, was nicht so gut für mich war. In dieser Saison habe ich mich auf das konzentriert, was ich schon geleistet habe, wenn es nicht gut lief. Ich versuchte dann, das zu wiederholen. Wie am Samstag im Qualifying von Aragón. Ich konnte nichts tun, ich ging vier Minuten vor Schluss auf die Strecke, zehn Fahrer folgten mir, zwei weitere warteten in der ersten Kurve. Es bestand aber kein Grund dazu, auf die Zeitenliste zu schauen und zu denken: ‹Das ist schrecklich, das wird nicht gut laufen.› Wie bereitest du dich auf deinen Aufstieg in die Moto2-Klasse mit Red Bull KTM Ajo 2017 vor? Ich werde einfach rausgehen und sehen, wie es läuft. Als andere Fahrer den Sprung von der Moto3- in die Moto2-Klasse machten, war es oft schwierig für sie. Ich will einfach intensiv arbeiten und alles Runde für Runde angehen. Vielleicht passiert es nicht im ersten oder zweiten Jahr, aber ich bin überzeugt, dass ich eines Tages die Spitze erreichen werde. Ich mache mit demselben Team weiter, mit einer Struktur, die mir Selbstvertrauen gibt. Ich bin mir zudem sicher, dass die Moto2-Maschine von KTM sehr viel Potenzial hat.
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