Peter Öttl: Wie er sich von Max Biaggi abgenabelt hat
Das neue Liqui Moly Husqvarna Factory Team stellt sich heute in Memmingen erstmals in der neuen Konstellation mit IntactGP vor. Teamchef Peter Öttl erklärt die Trennung von Max Biaggi.
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Beim Jerez-GP 2022 teilte Max Biaggi (51) seinem Moto3-Teamteilhaber Peter Öttl (53) mit, dass er das Sterilgarda Max Racing Team nach der Saison ohne seinen bayerischen Geschäftspartner weiterführen werde. Doch der sechsfache Weltmeister aus Italien hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Denn Peter Öttl war seit 2016 der Besitzer dieses GP-Teams, das zuerst drei Jahre für seinen Sohn Phillip geführt wurde und nach 2018 (Phillip ging in die Moto2-WM zu KTM-Tech3) gemeinsam mit Biaggi betrieben wurde. 2019 noch mit KTM, Aron Canet wurde mit drei Saisonsiegen Vizeweltmeister, seither mit Husqvarna, ab 2020 mit jeweils zwei Fahrern.
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Heute findet in Memmingen beim Liqui-Moly-IntactGP-Team die Saisonabschlussfeier und Teampräsentation für 2023 statt. In der Moto2-WM treten künftig Darryn Binder und 250-ccm-Europameister Lukas Tulovic an, in der neuen Liqui Moly-Moto3-Mannschaft fahren nach dem Joint Venture mit Öttl der japanische WM-Vierte Ayumu Sasaki und der Red Bull-Rookies-Cup-Zweite Collin Veijer. In der neuen MotoE-Weltmeisterschaft bekommt das Dynavolt-Intact-Team nach dem Gesamtsieg von Domi Aegerter erstmals zwei Plätze, sie werden mit Randy Krummenacher und Hector Garzo besetzt.
"Die Teams in der Moto2 und Moto3 werden gemeinsam als ein Team auftreten", sagt Peter Öttl. "Jürgen Lingg wird sich um die Moto2-Klasse kümmern, ich um die Moto3.
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Peter, du hast einmal erzählt, die Idee zur Zusammenarbeit mit Liqui-Moly-Intact sei bei deiner Heimfahrt vom Sachsenring-GP im Juni entstanden?
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Ja, und der Idee ist so entstanden, dass ich überlegt habe, wie ich das Team ohne Biaggi weiterführen kann. Und natürlich sind die Teams von Aki Ajo und Aspar Martinez die erfolgreichsten in den zwei kleinen WM-Klassen.
Mein Gedanke war: Es wäre optimal, eine Kooperation mit einem Moto2-Rennstall zu vereinbaren. Für mich ist nur Intact in Frage gekommen, als deutsches Team. Man kennt sich, so ist diese Konstellation entstanden. In Assen am folgenden Wochenende haben bereits die ersten Gespräche mit den Intact-Verantwortlichen stattgefunden.
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Ja, ich habe mir ein Konzept überlegt, wie man diese Zusammenarbeit gestalten könnte. Ich habe es in Assen erstmals vorgeschlagen. Du brauchst für zwei Moto3-Fahrer ca. 1,5 Millionen Euro pro Jahr. Die Sponsoren des Intact-Teams waren sofort interessiert? Wann warst du dann überzeugt, dass es klappt? In Silverstone Anfang Augst bestand ja plötzlich wieder die Möglichkeit, dass es mit Max Biaggi weitergeht? Ja, Max hat ja schon Ende April in Jerez beschlossen, ohne mich weiterzumachen. Nach dieser Information habe ich Rücksprache mit IRTA und Dorna gehalten. Sie haben wir bestätigt, dass ich der rechtmäßige Teambesitzer sei, weil ich jedes Jahr die Verträge unterschrieben habe. Ich sollte dann bis August Bescheid geben, ob ich imstande bin, allein ohne ihn weiterzumachen. Von Seiten der Dorna und IRTA war das erwünscht. Max Biaggi wurde informiert, dass seine "team application" als Neuantrag behandelt wird, aber keine neuen Moto3-Team aufgenommen werden.
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Genau. Daran gab es nie einen Zweifel. Die Funktionäre von IRTA und Dorna haben mir versichert: "Biaggi wird dich als Teameigentümer nicht ersetzen." Und sie sagten mir definitiv: "Wenn du weitermachst, würde uns das sehr freuen." Du arbeitest seit 2001 mit KTM und der Pierer Mobility AG zusammen. Von dieser Seite fehlte es auch nicht an Unterstützung für dein Husqvarna Factory Team? Ja, 2001 habe ich für KTM in der Supermoto-Szene tätig. Da war zuerst Kris Rosenberg mein Ansprechpartner, später Kurt Nicoll. Pit Beirer ist erst später zu KTM gekommen. Wann stand die Zukunft deines Husqvarna-Moto3-Teams inklusive Finanzierung endgültig fest?
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Eine Woche nach der Dutch-TT in Assen haben wir uns in Memmingen noch einmal getroffen. Wir haben das Projekt dann einmal durchgesprochen, Intact war positiv eingestellt. Aber erst beim Spielberg-GP, als von der Pierer Mobility AG das Okay für die Weiterführung des Husqvarna-Team kam, ist das ganze Projekt interessant geworden. Danach musste ich die Situation mit Biaggi noch klären. Es mussten Vertragssachen besprochen werden. Er hat gewisse Vorstellungen gehabt, ich meine. Aber das hat sich dann alles geklärt. Das hat bis zum Aragón-GP Mitte September gedauert. Dort stand fest: Die Zusammenarbeit mit Intact wird klappen. Moto3-WM-Endstand (nach 20 Rennen):
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