Payne/Wilkes: Von Außenseitern zu Mitfavoriten
Muss ihr Sieg beim Finale der Seitenwagen-WM noch als glücklicher Zufall bezeichnet werden, haben Harry Payne/Mark Wilkes mit ihrer Leistung in Le Mans gezeigt, dass sie heuer zum Favoritenkreis zählen werden.
Eigentlich waren Harry Payne und Mark Wilkes beim letztjährigen Seitenwagen-Festival nur deshalb nach Deutschland, um sich in Oschersleben bezüglich ihres Einstiegs in die Weltmeisterschaft 2022 umzuhören und Kontakte zu knüpfen. Dort kam es auch zu einem Gespräch mit dem zweimaligen Seitenwagen-Weltmeister Rolf Steinhausen, dessen Seitenwagen gerade ohne Fahrer dastand.
Nach einer kurzen Probefahrt im sonntägigen Warm-up, nach der sich beide Seiten äußerst zufrieden zeigten, wurde man sich über einen Einsatz beim WM-Finale im portugiesischen Estoril einig. Und die beiden Briten schlugen sich mehr als wacker. Nach einem sechsten Platz im ersten Rennen, sorgten sie mit ihrem Sieg in Lauf 2 für die große Überraschung. Das dritte Rennen mussten sie allerdings nach einem Unfall vorzeitig beenden.
Die Adolf RS wurde nach den Rennen wieder zurückgegeben, weil man zuvor bereits ein anderes Gespann gekauft hatte. Über die Wintermonate wurde eifrig am Dreirad gearbeitet, um es für die Weltmeisterschaftssaison vorzubereiten. Kürzlich konnten sich die FSRA British F2 Cup Champions 2021 beim Frühjahrstest in Val de Vienne einen ersten Eindruck verschaffen, ob die Arbeiten auch den erwünschten Erfolg gebracht haben.
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Nach diesen viertägigen Testfahrten, wo letzte Anpassungen vorgenommen werden konnten, reiste das DAO-1886-Racing-Team nach Le Mans weiter, um an der ersten Runde der französischen Meisterschaft teilzunehmen und den für sie unbekannten Circuit Bugatti kennenzulernen, auf dem Mitte April im Rahmen des legendären 24-Stunden-Langstreckenrennens der Startschuss zur WM-Saison 2022 fallen wird.
Trotz fehlender Streckenkenntnis konnten Payne/Wilkes den sechsfachen Weltmeister Tim Reeves in beiden Läufen gehörig unter Druck setzen. "Diese Veranstaltung ist nur ein Test für uns, um uns auf die erste Runde der Weltmeisterschaft vorzubereiten. Alles läuft bestens, wir genießen jeden Moment", erzählte Payne, der beide Male auf eine Zielankunft verzichtete, um den Stammfahrern keine Meisterschaftspunkte wegzunehmen.
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Auch Teammanagerin Linda Alton-Heath zeigte sich beeindruckt von der Leistung ihrer Schützlinge. "Die Vorbereitung hat sich bezahlt gemacht, sowohl das Motorrad, als auch die Jungs haben in Le Mans ihr Potenzial gezeigt. Ich bin sehr stolz auf Harry und Mark, sie haben eine Professionalität an den Tag gelegt, die man bei einem so jungen Paar normalerweise nicht sieht, und ich freue mich auf den WM-Start hier in Le Mans."
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