Christian Engelhart: «Es wird ungeheuer knapp»

Von Tom Vorderfelt
Nick Tandy und Christian Engelhart (re.)

Nick Tandy und Christian Engelhart (re.)

Der ADAC GT Masters-Tabellenführer spricht über seine Aussichten im Titelkampf.

Ein fast perfekter Spätsommer für Christian Engelhart (25, Kösching): Drei Siege in vier Rennen zusammen mit Nick Tandy (27, GB) im Porsche 911 vom Team Geyer & Weinig EDV / Schütz Motorsport brachten den ADAC GT Masters-Neueinsteiger an die Tabellenspitze. In den Saisonendspurt startet Engelhart bei vier noch ausstehenden Rennen mit 25 Punkten Vorsprung auf das Mercedes-Benz Duo Sebastian Asch (26, Amerbuch)/Maximilian Götz (26, Uffenheim / kfzteile24 MS RACING Team). Vor dem «Halbfinale» der «Liga der Supersportwagen» auf dem Nürburgring (14. bis 16. September) spricht Engelhart über seine Titelchancen.


Denkt man vier Rennen vor dem Saisonende schon an den Titel oder ist das noch Zukunftsmusik?

«Natürlich denke ich in der jetzigen Ausgangsposition an die Titel, ich liege ja mit einem guten Vorsprung an der Tabellenspitze. Dass es in dieser Saison so gut für uns läuft, damit konnte ja niemand rechnen. Jetzt müssen wir nur sehen, dass wir den Titel in den nächsten vier Rennen auch nach Hause bringen. Denn eines ist sicher: Es wird im Titelkampf noch ungeheuer knapp.»


In diesem Jahr fahren Sie die erste volle Saison im ADAC GT Masters, ihre persönlichen Ziele dürften Sie ja mittlerweile schon mehr als erreicht haben?

«Wir wollten uns als neues Team in der Serie etablieren und Rennen gewinnen, beides haben wir mittlerweile geschafft. Mit einem neuen Team macht man immer eine Lernkurve durch. Dass wir aber schon in unserer ersten Saison so erfolgreich sind, ist einfach sensationell. Wir sind ein kleines Team mit sehr begrenzten Ressourcen. Aus denen holen wir, auch Dank unseres Partners, der EDV Unternehmensberatung Geyer & Weinig, das Maximale heraus. Geyer & Weinig gibt uns aus der Sicht eines IT- und Consulting-Spezialisten wichtige Impulse für den Motorsport und hilft uns Prozesse zu optimieren.»


War es vor Saisonbeginn nicht ein großes Risiko, mit einem neuen Team in das ADAC GT Masters einzusteigen?

«Risiko ist immer mit im Spiel, aber die Gelegenheit in das ADAC GT Masters einzusteigen war nie besser als in diesem Jahr. Das ADAC GT Masters startet in dieser Saison erstmals mit Reifen von Yokohama und somit waren die Reifen zu Saisonbeginn für alle Teilnehmer neu. Die Entscheidung im ADAC GT Masters zu starten ist bei mir auch erst sehr spät gefallen, erst eine Woche vor dem Saisonstart war alles klar. Dennoch war der Zeitpunkt zum Einstieg ideal, denn zumindest in dem sehr wichtigen Faktor Reifen war die Ausgangsposition für alle Teilnehmer gleich.»


Der Porsche 911 war in den vergangenen Rennen das Auto, das es zu schlagen galt und hat vier Läufe in Folge gewonnen. Was macht den Porsche derzeit so stark?

«Zum einen lag das sicherlich an den Strecken. Der Red Bull Ring ist dem Porsche wie auf die Karosserie geschneidert und auch auf dem Lausitzring beschleunigt man aus zwei engen Kurven auf lange Geraden - da können wir die starke Traktion des 911ers durch den Heckmotor voll ausspielen. Dazu kommt im Gegensatz zu den vorherigen Jahren, dass die Porsche in ihrer großen Anzahl auch fahrerisch stark besetzt sind. Es fahren sehr viele Experten aus den Porsche-Markenpokalen im ADAC GT Masters. Porsche hat in diesem Punkt eine Sonderstellung, denn durch die zahlreichen Porsche-Markenpokale gibt es einen großen Pool an Spezialisten, die mit einem 911 unheimlich schnell unterwegs sind. Auch ganz wichtig: Unser Porsche hat sich als sehr zuverlässig erwiesen.»


Ihr Teamkollege Nick Tandy musste das Rennen auf dem Nürburgring auslassen. In der Tabelle liegt er daher hinter Ihnen und hat so als Ihr Teamkollege keine Chance auf den Titel. Wie gehen sie beide mit dieser speziellen Situation um?

«Es ist natürlich sehr schade, dass wir keine Chance haben, den Titel gemeinsam zu holen, aber wir sehen uns als ein Team. Sollte es mit dem Titel klappen, ist Nick in meinen Augen und auch für das gesamte Team ganz klar moralischer Sieger.»


Das kommende Rennen auf dem Nürburgring bringt die Bewährungsprobe im Titelkampf. Was erwarten Sie in der Eifel?

«Die beiden Läufe am Nürburgring werden eine sehr spannende Geschichte. Ich denke, die Mercedes-Benz SLS AMG sind dort die zu schlagenden Gegner. Allen voran Sebastian Asch und Maximilian Götz, mit denen wir uns dieser Saison schon viele tolle Duelle geliefert haben. Man darf nicht vergessen das Asch und Götz im Juli auf dem Nürburgring in beiden Rennen die Pole Position geholt haben. Der Titelkampf wird sich am Nürburgring zuspitzen.»

Quelle: ADAC

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