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Schnitzer 80: Eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte
Über ein halbes Jahrhundert lang feierten Schnitzer und BMW grandiose Erfolge in den verschiedensten Kategorien. Ein Rückblick auf Siege, Titel und Triumphe von den 1960er-Jahren bis heute.
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Roberto Ravaglia im Jahr 1989
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Die Erfolgsgeschichte des von Josef und Herbert Schnitzer Senior gegründeten und über viele Jahrzehnte von ihrem Halbbruder Karl "Charly" Lamm geleiteten Traditionsrennstalls begann Mitte der 1960er-Jahre.
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Eine wichtige Rolle kam auch Lamms Zwillingsbruder Dieter Lamm zu, der bis zu seinem Tod 2014 für die technischen Abläufe und die Logistik des Teams verantwortlich war. Zu Beginn feierte Schnitzer Motorsport mit BMW Rennfahrzeugen Titel in der Deutschen Rundstrecken-Meisterschaft und der Europa-Bergmeisterschaft. 1975 wurde Jacques Laffite Formel-2-Europameister in einem Formel-Rennwagen mit BMW Antrieb. Und so ging es weiter: Sportwagen, Tourenwagen, Prototypen, GT-Racing – die Liste der Triumphe, die Schnitzer Motorsport und BMW gemeinsam im internationalen Rennsport gefeiert haben, ist lang und beeindruckend. "Es waren über 1000 Siege und Titel. Wir gewannen auf allen Kontinenten", sagt Herbert Schnitzer, der am heutigen Samstag 80 Jahre alt wird.
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In den 1980er-Jahren wurde Schnitzer drei Mal Tourenwagen-Europameister. Zu dieser Zeit begann auch die Serie von neun Siegen im Tourenwagenrennen auf dem Guia Circuit in Macau. Zwischen 1989 und 2010 triumphierte Schnitzer fünf Mal beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und hatte damit wesentlichen Anteil daran, dass BMW bis heute Rekordsieger bei diesem Langstreckenklassiker ist. Gleiches gilt für das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps, das Schnitzer ab 1985 ebenfalls fünf Mal gewann.
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Dazu kamen die Titel mit Roberto Ravaglia 1987 in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft und 1989 in der DTM sowie mit Joachim Winkelhock (1995) und Johnny Cecotto (1998) in der Deutschen Supertourenwagen-Meisterschaft.
Zu den großen Höhepunkten der Partnerschaft zählt zweifellos auch der Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans 1999 mit dem legendären BMW V12 LMR. Mit diesem Prototyp gewann Schnitzer im selben Jahr auch das 12-Stunden-Rennen von Sebring. 2001 sicherte sich das Team den Titel in der GT-Wertung der American Le Mans Series (ALMS). Von 2005 bis 2009 trat Schnitzer als BMW Werksteam in der FIA Tourenwagen-Weltmeisterschaft (FIA WTCC) an und feierte sensationelle 25 Siege sowie insgesamt 57 Podiumsplatzierungen.
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Im Jahr 2012 kehrte Schnitzer als Werksteam mit BMW in die DTM zurück – und gemeinsam feierten sie ein triumphales Comeback-Jahr, mit dem Fahrertitel für Bruno Spengler, dem Teamtitel für das BMW Team Schnitzer und dem Herstellertitel für BMW. Bis 2016 war das BMW Team Schnitzer in der DTM aktiv, mit der erfolgreichen Bilanz von 25 Siegen und 88 Podiumsplätzen. Damals folgte die erste "Trennung": BMW strukturierte zur Saison 2017 die Aufgabengebiete der Werksteams um, und Schnitzer verließ die DTM. Anschließend setzte Schnitzer seine Aktivitäten im GT-Sport fort und trat unter anderem in der International GT Challenge (IGTC) an. Unvergessen ist der Sieg mit Augusto Farfus im November 2018 beim GT World Cup in Macau. Es war Charly Lamms letztes Rennen als Teamchef, bevor er die Leitung des Teams an Herbert Schnitzer Junior übergab. Wenige Wochen später starb Lamm überraschend. In der abgelaufenen Saison 2020 kehrte das BMW Team Schnitzer unter neuer Führung auf das Podium des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring zurück und holte mit dem BMW M6 GT3 den dritten Rang. Die wichtigsten und schönsten Momente laut Herbert Schnitzer: "Natürlich der Sieg in Le Mans 1999. Aber auch die zwei Meistertitel in der ALMS 2000 mit dem LMR und 2001 mit dem M3 GT-R. Und der Tourenwagen-WM-Titel 1987."
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Und die wertvollsten Meilensteine: "Josefs Titel in der Deutschen Rundstreckenmeisterschaft 1966. Die F2-EM mit Jacques Laffite 1975. Die Deutsche Rennsportmeisterschaft 1978 mit Harald Ertl in unserm 320er-Turbo. Und alles, was Strietzel (Stuck) und Quastl (Dieter Quester) mit uns erreichten." Da sich BMW neu ausrichtet, wurde die Partnerschaft mit Schnitzer nach dem Ende der Saison 2020 nicht fortgeführt. Eine Entscheidung, die in der Motorsport-Welt seitdem für jede Menge Kritik gesorgt hat. Für Herbert Schnitzer sogar die größte Enttäuschung, wie er bei SPEEDWEEK.com verriet. Sohn Herbert jun., 40, ist mit der Abwicklung von Schnitzer Motorsport bis Ende des Jahres beschäftigt Fans hatten den damaligen Schritt nicht verstanden, Fahrer allerdings genauso wenig. Und DTM-Legende Rainer Braun bezeichnete das Vorgehen gar als "dumm und stillos". Ein Leben ohne Rennsport gibt es für Schnitzer trotzdem nicht: "Geht nicht. Interesse für viele Serien ist immer da, ich verfolge das schon noch."
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