Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Spengler gewinnt den Titel-Thriller

Von Dennis Grübner
Bruno Spengler hat es geschafft

Bruno Spengler hat es geschafft

Erster DTM-Titel für Bruno Spengler. Der Kanadier gewann ein packendes Finale in Hockenheim knapp vor Gary Paffett. BMW Schnitzer gewinnt die Teamwertung.

Bruno Spengler hat es geschafft. Im letzten Saisonrennen löste er den Meisterschaftsführenden Gary Paffett doch noch ab und gewann seinen ersten Titel in der Deutschen Tourenwagen Masters.

Paffett kam schon am Start nicht gut weg. Spengler ging noch auf der Geraden an ihm vorbei und hinter Teamkollege Augusto Farfus in die erste Kurve. Auch Joey Hand konnte an Paffett vorbeigehen und sorgte damit für eine BMW-Dreifachführung. Doch in der Haarnadelkurve änderte sich das Bild erneut. Mattias Ekström versuchte innen Hand zu überholen, während Paffett aussen war. Ekström drückte bei seinem riskanten Manöver Hand so sehr nach aussen, dass Paffett innen vorbeiziehen konnte und Platz 3 übernahm. Doch Bruno Spengler war kurz nach dieser Situation bereits in Führung. Er ging direkt vor der Mercedes-Tribüne an Farfus vorbei.

Im Hintergrund war für Mike Rockenfeller und Adrian Tambay nach einer Kollision das Rennen vorzeitig beendet.

Nach 10 Runden lag Bruno Spengler 3 Sekunden vor Gary Paffett. Augusto Farfus lag weiterhin dazwischen auf Platz 2. Farfus und Spengler kamen umgehend nach Eröffnung des Boxenstoppfensters hinein und wechselten zum ersten Mal ihre Reifen. Die HWA-Mannschaft von Gary Paffett erledigte den Stopp etwas besser als die BMW-Crew, wodurch dieser an Farfus vorbeiging. Spengler folgte eine Runde später und behauptete die Führung.

Abseits vom Meisterschaftskampf fiel bei Audi das nächste heisse Eisen aus. Mattias Ekström rollte kurz nach seinem Boxenaufenthalt aus, da das rechte Vorderrad nicht fest montiert war.

Während Spengler und Paffett auf der Strecke weiterhin etwa 3,5 Sekunden auseinanderlagen, untersuchte die Rennleitung Paffetts Boxenstopp. Seine Crew liess ihn direkt vor Farfus aus seiner Box. Doch nach einigen Runden des Rätselns wurde die Entscheidung getroffen, dass es keine Strafe geben wird. Der Brite machte bis zum zweiten Boxenstopp in Runde 23 Zehntel um Zehntelsekunde gut. Doch seine Crew hatte beim zweiten Reifenwechsel vorne rechts ein kleines Problem. Ganz im Gegensatz zu Spengler. Dessen Mannschaft erledigte die Arbeit in knapp 3 Sekunden und vergrösserte damit den Vorsprung minimal. Nun konnte es nur noch auf der Strecke zu einem Überholmanöver kommen. Der Abstand zwischen den Titelanwärtern betrug 4,1 Sekunden bei noch 17 verbleibenden Runden.

Gary Paffett kämpfte nun wie ein Löwe. 12 Runden vor Rennende hatte er den Vorsprung Spenglers halbiert. Die Dramatik an der Spitze nahm zu. Gary Paffett bekam wegen Überfahrens der Randsteine in Kurve 1 eine Verwarnung von der Rennleitung. Der Abstand 8 Runden vor Schluss nur noch 1,2 Sekunden. Mit diesem Abstand ging es die nächsten 4 Runden weiter. Spengler wurde nochmals ermahnt, da er erneut die Randsteine überfuhr. Einen Umlauf später dann die Vorentscheidung. Um die Linie diesmal zu treffen, bremste er etwas zu stark und musste minimal korrigieren. Spengler konnte sich etwas Luft verschaffen. Durch einen Überrundungsvorgang kam Paffett noch einmal heran. Mit 1,3 Sekunden Vorsprung ging es auf die letzten 4 Kilometer. Doch Paffett war nicht in der Lage einen Angriff zu setzen. Spengler hielt dem Druck stand und fuhr seinen wichtigsten DTM-Sieg ein.

August Farfus sicherte sich den letzten Platz auf dem Podium. David Coulthard schied in seinem letzten DTM-Rennen vorzeitig aus. Susie Wolff wurde 13. Neben dem Fahrertitel konnte das BMW Team Schnitzer auch die Teamwertung gewinnen.

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