Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Maxi Götz: Ähnlich stark wie die Jungs an der Spitze

Von Otto Zuber
Maximilian Götz

Maximilian Götz

DTM-Rookie Maximilian Götz im Interview über das vergangene DTM-Wochenende auf dem Lausitzring, seine persönliche Lernkurve und die Ziele für sein Heimrennen auf dem Norisring.
Maximilian, wie fällt das Fazit zu deinem zweiten Rennwochenende in der DTM aus?

Ich habe bislang in allen vier Saisonrennen die Zielflagge gesehen und war jedes Mal bestplatzierter Rookie - das ist nicht schlecht. Meine beiden Rennen hier am Lausitzring waren ordentlich. Die Ergebnisse spiegeln jedoch nicht wider, was möglich und auch mein Ziel ist. Ich bleibe realistisch, bin aber sicher, dass ich schon bald meine ersten Punkte einsammeln werde. Ich habe gezeigt, dass ich auch in der DTM Rennen fahren kann. Jetzt fehlt nur noch ein bisschen Glück. Wenn ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin, geht es auch weiter nach vorne.

Im zweiten Rennen am Sonntag hast du lange mit dem Reifenwechsel gewartet. Welcher Plan steckte dahinter?

Leider hatte ich nach dem Warmup einen Schaden am Auto und konnte keine gezeitete Runde im Qualifying fahren. Aus diesem Grund musste ich aus der letzten Reihe starten. Dafür hatte ich zwei frische Reifensätze, aus denen ich im Rennen das Maximum herausholen wollte. Deshalb warteten wir sehr lange bis zu meinem Boxenstopp. Im ersten Stint war ich am längsten auf der Strecke. Es war nicht immer einfach, genügend Traktion zu finden. Ich hatte Übersteuern und musste richtig kämpfen. Aber ich habe gezeigt, dass ich mich gut verteidigen kann - dadurch habe ich mir auch Respekt verschafft. Ich bin mein Rennen gefahren und habe um meine Position gekämpft. Einige meiner Rivalen haben es auf frischeren Reifen mit der Brechstange versucht. Leider fuhr mir dabei ein anderes Auto in die Seite, was mein Rennen beeinträchtigte.

Im Sprintrennen am Samstag hast du sechs Positionen gut gemacht und wurdest 15. Wie bewertest du dieses Rennen?

Leider ist mir der Start nicht geglückt. Nach der ersten Kurve war ich aber mittendrin im Getümmel und hatte eine gute Pace. Ich konnte einige Autos überholen und auch das DRS sehr gut nutzen. Später hing ich hinter meinem Teamkollegen Paul Di Resta und zwei BMW fest. Ich hätte vielleicht schneller fahren können als meine drei Vordermänner. Gegen Paul wollte ich aber nicht zu viel riskieren. Es bringt nichts, wenn man sich gegenseitig wehtut. Deshalb bin ich cool geblieben. Es hilft mir am meisten, so viele Runden wie möglich zu fahren und mich Step by Step zu steigern. Das hat super geklappt.

Merkst du einen persönlichen Fortschritt im Vergleich zu deiner DTM-Premiere am Hockenheimring?

Ja, auf jeden Fall. Wenn ich mir meine Rundenzeiten in den Rennen anschaue, bin ich ähnlich schnell wie die erfahrenen Jungs an der Spitze. In der DTM kommt es sehr stark auf das Qualifying an. Hier geht es mega-eng zu! Wenn du ein paar Zehntel liegen lässt, stehst du sofort hinten. Ich weiß also, dass ich weiter an meiner Qualifying-Performance arbeiten muss. Mir fehlt noch ein wenig Erfahrung in der DTM, um das richtige Fenster für eine schnelle Runde zu treffen. Die Datenanalyse hilft mir sehr gut und ich merke, wie ich mich stetig verbessere.

Vom 26. bis 28. Juni gastiert die DTM bei einem der Highlights des Jahres: dem Stadtrennen in Nürnberg. Was rechnest du dir dort aus?

Am Norisring hoffe ich besonders auf ein gutes Ergebnis - das ist schließlich mein Heimrennen. Ich lebe in Uffenheim und bis nach Nürnberg sind es nur 70 Kilometer Autofahrt. Viele meiner Freunde und Familienmitglieder kommen zum Rennwochenende und drücken mir die Daumen. Das ist natürlich ein Highlight. Mein letztes Rennen auf dem Norisring ist eine Weile her, das war 2008 in der Formel 3. Aber an der Strecke hat sich ja nicht viel verändert. Ich stand dort während meiner Formelzeit einige Male auf dem Podium und unser Mercedes-AMG DTM-Team war in den vergangenen Jahren immer sehr stark am Norisring. Da rechne ich mir auf jeden Fall gute Chancen aus.

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