Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

Wer hat Innsbruck verpfuscht?

Von Jan Sievers
Hat die FIM die Fahrer fahrlässig in Innsbruck aufs Eis geführt?

Hat die FIM die Fahrer fahrlässig in Innsbruck aufs Eis geführt?

Nach Ansicht des Veranstalters, musste der Innsbruck-GP abgesagt werden, da der Stadionbetreiber, trotz Absprache, das geforderte Eis von 12 cm Dicke nicht bereitgestellt hat.

Wie steht es um die Zukunft des Austria-GP?

Peter Scharler, Veranstalter Innsbruck-GP: Seit 2 Jahren arbeitete ich die daran Eisspeedway nach Innsbruck zu holen. Im Sommer wurde dann alles mit der Olympiaworld, dem Stadionbetreiber, vereinbart und sie sagten mir, dass es funktionieren würde. Es wurde vereinbart uns den Eisring mit einer Mindeststärke von 12 cm, sowie alle Nebenräumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Dann wurde der Preis verhandelt und der war okay. Danach richtete ich meine Anfrage an die FIM zur Ausrichtung eines WM-Laufs in Innsbruck. Im Oktober habe ich dann den Zuschlag erhalten. Im Januar war ich in der Woche nach dem Rennen in Saalfelden, mit einer Delegation der Veranstalter aus Assen in Innsbruck vor Ort und habe mit dem Direktor der Olympiaworld letzte Details besprochen. Unter Zeugen wurde mir gesagt, dass zu diesem Zeitpunkt, das Eis bereits 11 cm stark sei, um für die Eisspeedway-WM gerüstet zu sein. Seit Montag habe ich einen Anwalt eingeschaltet, denn die Schuld der Absage liegt beim Verursacher des Schadens. Und das ist die Olympiaworld, die nicht das Eis bereitgestellt hat, sowie es vertraglich vereinbart war.
Ob es ein weiteres Rennen geben wird, hängt von der Einsichtigkeit der Olympiaworld ab. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass das Stadion die besten Voraussetzungen für eine Eisspeedway-WM bietet. Das Zuschauerinteresse war enorm.

Doch das Eis hat die Stadionbetreibergesellschaft offensichtlich nicht genügend aufgebaut. Wieso wurde erst im Training klar, dass das Eis nicht ausreichen würde?

Peter Scharler: Weil ich davon ausgegangen bin, dass das Eis wie bestellt präpariert war. Niemand hat mir gesagt, dass das Eis an der dünnsten Stelle am Freitag nur 6 cm aufwies. Die Probleme wurden erst deutlich, als die Farbbänder, die zur Aufzeichnung der Linien die für das Eisschnelllauf unter dem Eis waren, beim Freitagstraining zum Vorschein kamen. Es ist ähnlich wie beim Autokauf, wo ich nach dem Kauf, davon ausgehen muss, dass das Auto vier Räder hat.

Hätte die fehlende Eisstärke nicht bereits beim Aufbau sichtbar werden müssen?

Peter Scharler: Das wurde es nicht, selbst die FIM hat mir mit ihrer Bahnabnahme grünes Licht gegeben, dass mit der Strecke alles in Ordnung sei. Ich bin davon ausgegangen, dass wir genügend Eis haben.

Wer hat denn die Bahn, die nach FIM-Regularien nicht genügend Eis aufwies, überhaupt abgenommen?

Peter Scharler: Das hat der Jury-Präsident Janos Nadasdi gemacht. Er hat die Bahn am Donnerstag abgenommen und die fehlende Eisstärke mit keinem Wort erwähnt. Was sollte ich machen, wenn ich die Papiere von der Bahnabnahme in der Hand habe, muss ich davon ausgehen, dass alles in Ordnung sei.

Wieso hat die Olympiaworld denn erst so spät mit dem Eisaufbau begonnen und wurde nicht rechtzeitig fertig?

Peter Scharler: Warum weiss ich auch nicht, aber nachweislich ist, dass die Eismeister davon erst zu spät erfahren haben. Hätte mir einer gesagt, dass wir noch nicht genügend Eis haben, hätte ich alles daran gesetzt welches aufzubauen.

Von der Olympiaworld war zu hören, dass sie zwei Eismeister aus den Niederlanden zum Eisaufbau stellen wollten.

Peter Scharler: Davon war nie die Rede. Die beiden Niederländer waren lediglich dazu da, sich um den Eisaufbau, nach dem Training und vor dem Rennen zu kümmern. Aber für die Eisbereitstellung zum Training war ausschließlich das Stadion zuständig.

Wann und wie kommen die Zuschauer an das Geld für ihre Eintrittskarten?

Alle Inhaber einer gültigen Eintrittskarte müssen ihre Karten an uns zurück senden, damit wir die Rückzahlung abwickeln können. Mein Anwalt wird in Kürze ein Schreiben auf unserer Homepage www.eisspeedway-innsbruck.com veröffentlichen, auf den alle Modalitäten hervor gehen. Ich bitte die Betroffenen noch bis dahin Geduld zu haben, damit wir alle Anfragen abwickeln können. Eine Kopie der Eintrittskarte genügt, bei Bestellungen im Vorverkauf schicken sie bitte noch die dazugehörige PIN mit. Ich hoffe auf die Geduld der Betroffenen.
Einige haben ihr Geld bereits am Samstag zurück bekommen. Bis um 16.45 Uhr bin ich davon ausgegangen, dass wir das Rennen starten können. Bis dahin hatten wir Karten an der Tageskasse verkauft. Da wir jedoch nicht genügend Bargeld am Samstag hatten, mussten wir die Rückzahlung als das Geld alle war, einstellen. Andere haben ihr Samstagsticket problemlos für ein Sonntagsticket umtauschen können.

Wie hoch ist der finanzielle Verlust, den sie durch die Absage haben einstecken müssen?

Peter Scharler: Der realistische Schaden der durch die fehlenden Verkäufe der Eintrittskarten entstanden ist, beträgt reell 120.000 Euro. Die fernbleibenden Zuschauer am Sonntag, sowie der Imageschaden ist dabei noch nicht mit eingerechnet.

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