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Nikolai Krasnikov: Wie er Günther Bauer drillt

Von Ivo Schützbach
Koltakov, Krasnikov, Tuner Manfred Knappe (v.l.)

Koltakov, Krasnikov, Tuner Manfred Knappe (v.l.)

Wie MotoGP-Star Casey Stoner hat auch Eisspeedway-Gott Nikolai Krasnikov seine Karriere mit 27 Jahren beendet. Heute hilft er Günther Bauer und Dmitri Koltakov.

Kein anderer Fahrer hat den Eisspeedway-Sport je so dominiert wie der Russe Nikolai Krasnikov: Seit 2005 wurde er unfassbare achtmal in Folge Weltmeister! Der heute 27-Jährige wollte schon nach der Saison 2011/2012 zurücktreten, doch seine russischen Partner überredeten ihn mit 200.000 Euro extra für ein weiteres Jahr; er dankte es allen mit dem erneuten WM-Titel.

Nach Rang 2 in der Eisspeedway-Europameisterschaft Ende Februar in Ufa erklärte Krasnikov überraschend seinen Rücktritt. Offiziell sagte der Russische Meister, Rang 2 hätte ihm nichts ausgemacht. Im SPEEDWEEK-Gespräch war er ehrlicher: «Lieber tot als Zweiter. Ich habe gemerkt, dass die Jungen immer mehr Druck auf mich ausgeübt haben, ich musste immer öfter übers Limit gehen.»

Krasnikov: «Nur harte Arbeit zählt»

Beim Eisspeedway-GP in Inzell am vergangenen Wochenende war Krasnikov als Betreuter von Günther Bauer und Dmitri Koltakov dabei: Super gelaunt, redselig, ein Star zum Anfassen.

«Ich laufe jetzt nur noch im Fahrerlager spazieren und sage meinen beiden Jungs, Günther und Koltakov, was gut ist und was nicht», erzählte der Champion. «Im Eisspeedway kommt es nicht auf Talent an, nur harte Arbeit zählt. Jeden Tag muss man trainieren, auch für den Kopf. Mental muss alles stimmen.»

Krasnikov hat in Russland gelernt, was es bedeutet, im gnadenlosen Konkurrenzkampf zu überleben. Er hält deswegen auch keine schützende Hand über Koltakov, im Gegenteil: «Er muss immer alles geben. Wenn er sich verletzt – egal. Es gibt genügend andere junge Russen, die seinen Platz einnehmen können. Aber: Er ist ein wirklich guter Junge mit großer Zukunft.»

Bauer: «Krasni hat eine brutale Ahnung»

Günther Bauer profitiert ebenso seit Jahren von den guten Ratschlägen Krasnikovs, der Russe hilft ihm heute noch bei der Motoren- und Motorradabstimmung. In Manfred Knappe senior hatten sie auch jahrelang den gleichen Tuner. «Krasni hat mir viele gute Tipps gegeben und mich tierisch motiviert für die Rennen. Er hat einfach brutale Ahnung. Wenn er eine Änderung vorschlägt, brauchst du gar nicht anzweifeln, ob das gut ist. Er sagt aber auch, dass nur Vollgas zählt. Mit Ausreden brauchst ihm nicht kommen.»

Die hatte Bauer beim Inzell-GP nicht nötig: Der Schlechinger schaffte es an beiden Tagen ins Halbfinale, holte seine besten Resultate in diesem Jahr und liegt in der WM nun als bester Deutscher auf Rang 9.


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