Khomitsevich will Krasnikov bremsen
Vitali (li.) und Dmitri Khomitsevich
In den vergangenen Jahren wurde der 25-jährige Krasnikov fünfmal hintereinander Weltmeister und ist die Messlatte für alle anderen Eisspeedway-Fahrer. Erfolgreicher ist nur Gabdrahman Kadyrov (RUS), der zwischen 1966 und 1973 sechsmal Weltmeister wurde. Den Titel fünfmal in Folge zu gewinnen, schaffte aber auch er nicht.
In Saalfelden bei der WM-Qualifikation gab der ältere der Khomitsevich-Brüder den Ton an. Das Stechen um den Tagessieg gewann der Mann aus Togliatti vor Günther Bauer und Antti Aakko.
Auch wenn alle mit der Qualifikation der beiden für den ersten von insgesamt drei Qualifikationsläufen gesetzten Russen bei der WM-Runde in Saalfelden gerechnet haben, war es alles andere als ein Selbstläufer. Vitalis Bruder Dmitri stellte den Beweis im ersten Rennen in der zweiten Kurve an, wie spannend es trotz der fahrerischen Überlegenheit gegenüber zwei Dritteln des restlichen Fahrerfeldes sein kann. In Führung liegend rutschte ihm das Vorderrad weg, und er landete samt Maschine in den Strohballen. Ein weiteres technisches Malheur des russischen Vizemeisters hätte das Ende der WM-Saison für Dmitri bedeutet. «Er ist wohl zu schnell in die Kurve gefahren, dann passiert so was schon mal», weiss sein Bruder Vitali.
Mit seinem Sieg ist der Weltmeister des Jahres 2003 natürlich zufrieden. «Es lief super. Es freut mich, dass ich mich im Stechen gegen Günther Bauer und Antti Aakko durchsetzen konnte.»
Ob das Finale der russischen Meisterschaft, in dem er dieses Jahr Sechster wurde, härter ist, als bei der Weltmeisterschaft anzutreten, kann Khomitsevich nicht pauschal bejahen. «Die russische Meisterschaft hat ein anderes System. Dort entscheidet sich auf einer Bahn an einem Wochenende alles. In der WM gibt es mehrere Bahnen und auch viel mehr Rennen, von daher kann man auch ein schlechtes Ergebnis mal wegstecken.»
Auch in diesem Jahr wird der 30-Jährige von Mega-Lada Togliatti alles daran setzen, ein weiteres Mal die WM-Krone nach Hause zu holen. «Natürlich werde ich versuchen, wieder Weltmeister zu werden. Ich weiss aber auch, dass Nikolai Krasnikov ein sehr starker Fahrer und ein guter Sportsmann ist. Bei der russischen Meisterschaft hatte ich Probleme mit meinen Motorrädern, und auch körperlich war ich nicht richtig fit. Jetzt ist wieder alles okay, und wir werden sehen, wie die WM läuft.»
Direkt nach dem Rennen machte sich das Khomitsevich-Team mit dem Auto auf ins 4600 km entfernte Togliatti. Bevor es bei der WM zur Sache geht, warten auf das Brüder-Duo noch Läufe zur russischen Teammeisterschaft.