KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Zweifach-Jubel für Kawasaki beim Suzuka Eight Hours

Von Helmut Ohner
SRC Kawasaki France im Siegestaumel

SRC Kawasaki France im Siegestaumel

Nach einigem Hin und Her wurde Kawasaki letztendlich der Sieg beim Acht-Stunden-Rennen in Suzuka zugesprochen. Dabei ging im Trubel etwas unter, dass auch der Weltmeistertitel an die Grünen ging.

Nach einigen vergeblichen Anläufen die Langstrecken-Weltmeisterschaft zu gewinnen, beteiligte sich SRC Kawasaki France zeitweise nur noch am 24-Stunden-Rennen in Le Mans und dem Bol d’Or. Vor der Saison 2018/2019 fiel der Entschluss, einen neuerlichen Anlauf zu nehmen.

Mit dem siebenten Paltz beim Bol d’Or verlief der Wiedereinstieg nicht so, wie sich Teamboss Gilles Stafler sich das vorgestellt hatte. Aber bereits beim Langstreckenklassiker in Le Mans dominierten die beiden Franzosen Jérémy Guarnoni und Erwan Nigon sowie der Spanier David Checa, der nach dem Ausstieg von GMT94 Yamaha ins Kawasaki-Lager gewechselt hatte, das Geschehen.

Dieser Erfolg brachte die Kawasaki-Mannschaft an die Spitze der WM-Tabelle, doch nach dem Ausfall beim Acht-Stunden-Rennen auf dem Slovakia Ring hatte man plötzlich einen Zehn-Punkte-Rückstand auf das Suzuki Endurance Racing Team (SERT).

Beim Weltmeisterschaftslauf in Oschersleben reichte ein zweiter Platz, um wieder die Führung in der Weltmeisterschaft zu übernehmen. Vor dem alles entscheidenden Rennen in Suzuka hatten Guarnoni, Nigon und Checa gerade einmal fünf Punkte Vorsprung auf SERT. Sogar F.C.C. TSR Honda France hatte noch Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung.

Im Rennen zeigte das Kawasaki-TEam Nerven. Nach dem Start weit hinter den Kontrahenten im Kampf um den Titel, weil man bei der einzigen Safety-Car-Phase in der zweiten Gruppe «gefangen» war, stürzte Nigon beim Versuch verlorenen Boden wieder aufzuholen.

Mit nur noch wenigen Minuten zu fahren hatte sich Stafler bereits damit abgefunden, den Titel nicht gewonnen zu haben. Dieses Mal sollte das Glück allerdings auf der Seite der Kawasaki-Equipe sein. Sechs Minuten vor Schluss rollte die Suzuki-Mannschaft mit einem Motorschaden aus und der vierte Rang reichte F.C.C. TSR Honda France nicht zum weiten WM-Titel.

Nicht nur der Jubel war in der Box von SRC Kawasaki France grenzenlos, David Checa wurde beim Interview für Eurosport von seinen Emotionen übermannt und brach in Tränen aus. Der 39-jährige Langstreckenspezialist hatte nach 2004, 2014 und 2016, jeweils mit GMT94 Yamaha, zum vierten Mal den Titel gewonnen.

WM-Endstand (nach 5 Rennen)
1. SRC Kawasaki France, Kawasaki ZX-10R, 145,5 Punkte. 2. F.C.C. TSR Honda France, Honda CBR1000RR, 137,5. 3. Suzuki Endurance, Suzuki GSX-R1000, 127. 4. YART Yamaha, Yamaha YZF-R1, 110,5. 5. WEPOL Racing, Yamaha YZF-R1, 101. 6. Honda Endurance, Honda CBR1000RR, 91. 7. Bolliger Team Switzerland, Kawasaki ZX-10R, 71. 8. VRD Igol Pierret Experiences, Yamaha YZF-R1, 53. 9. Kawasaki Racing Team Suzuka, Kawasaki ZX-10R. 10. Moto AIN, Yamaha YZF-R1, 45. 11. GERT56 by GS Yuasa, BMW S1000RR, 45. 12. Yamaha Factory Racing, Yamaha YZF-R1, 41. Ferner: 24. Motobox Kremer, Yamaha YZF-R1, 24. 29. ERC-BMW Motorrad, BMW S1000RR, 21,5. 40. Zuff Racing, Honda CBR1000RR, 6.

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