Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Romaniacs, Tag 3: Nur noch die Hälfte Fahrer dabei

Von Peter Fuchs
Graham Jarvis war wieder eine Klasse für sich

Graham Jarvis war wieder eine Klasse für sich

Der härteste Red Bull Romaniacs-Renntag aller Zeiten fegte durch das Gold-Klasse Startfeld wie ein Tornado durch Kansas, woraufhin am Freitag nur noch 50 Prozent der Teilnehmer am Start erschienen.

Nach drei Tagen glühender Hitze und viel Staub auf der Strecke entschieden sich die Wettergötter am Freitag, dem dezimierten Red Bull Romaniacs-Startfeld ein wenig Gnade zu gönnen und ließen einige zum Teil starke Gewitter auf die Region rund um Sibiu niederprasseln. Der Regen spülte den Staub von der Strecke und belohnte alle Fahrer, die an den Start des dritten Offroad-Renntages gingen, mit exzellentem Grip und moderaten Temperaturen. Das Wetter blieb tagsüber kühl, mit wenigen lokalen Regenschauern und etwas Nebel auf den Bergspitzen. Sobald aber Gras im Spiel war, sank der Grip-Level sofort auf Null und somit wurden die saftig grünen Hügel im Regen zum größten Angstfaktor für alle Klassen. Zum Ende des Renntages brachte dann ein Wolkenbruch die letzten erschöpften Fahrer auf der Strecke an ihre Grenzen.

Als Donnerstag-Tagessieger und Gesamtführender ging Graham Jarvis am Freitag als Erster an den Start, musste für den Rest der Gold-Klasse die Spur ziehen und wurde erneut von den hoch motivierten Konkurrenten gejagt. Bereits in der Sektion «10A» kurz vor CP3 konnte Mario Roman, der 3 Minuten nach Jarvis ins Rennen ging, den Briten einholen und sogar überholen, während Alfredo Gomez (6 Minuten hinter Jarvis gestartet) ebenfalls Zeit auf den Führenden gut machen konnte.

Das alles passierte bevor es so richtig zur Sache ging und die Gold-Klasse ein komplettes Menü an extrem schwierigen Sektionen serviert bekam. «Black slope», «English farmer» und «CDI» sollten die Rangordnung noch einmal komplett durchmischen. Vor diesen Sektionen sah die Reihenfolge so aus: Mario Roman, Graham Jarvis, Alfredo Gomez, Wade Young und Billy Bolt. Als es dann für die Topfahrer noch vor dem Servicepunkt ans Eingemachte ging, übernahm zunächst Gomez die Spitze. Der spanische KTM-Werksfahrer kam als Erster aus der neuen Sektion «CDI» und konnte sogar einen 7-minütigen Vorsprung auf Jarvis herausfahren. Jarvis schlug aber kurz darauf wieder zurück, holte sich die Führung und kam vor seinen Verfolgern am Servicepunkt an. Von hier an war Graham Jarvis nicht mehr zu bremsen und dominierte die zweite Tageshälfte mit unvorstellbaren Linien durch härtestes Gelände. Sogar bei nahezu senkrechten Abfahrten blieb der König der Karpaten im Sattel und holte sich seinen zweiten Tagessieg mit 13 Minuten Vorsprung.

«Das war ein sehr langer Renntag, mit wirklich sehr schwierigen Steilauffahrten. Ich musste mein Bike sicher 5 bis 6 Mal schieben. Mit diesen Konkurrenten im Rücken darfst du dir keinen Fehler erlauben, und selbst ein minutenlanger Vorsprung bedeutet bei diesen Verfolgern gar nichts. Es war kalt, feucht und neblig und ich hatte nasse Handschuhe – kein leichter Tag», sagte ein geschaffter aber zufriedener Jarvis im Ziel.

Gomez brillierte vor allen in den schwierigsten Sektionen vor dem Servicepunkt und kam verdient an zweiter Stelle ins Ziel: «Ich habe mein Bestes gegeben und bin mit meinem Renntag zufrieden. Ich stürzte zweimal im nassen Gras, weil ich zu schnell war. Auf Graham Zeit aufzuholen ist sehr schwer, denn er scheint zu fliegen und kann dort mit Vollgas geradeaus fahren, wo es andere Fahrer nicht können. Ich muss zu Hause noch ordentlich trainieren.»

Romaniacs-Rookie Mario Roman lieferte am vorletzten Renntag eine beeindruckende Performance ab. Roman ging zirka 25 Minuten hinter Jarvis als Dritter ins Ziel und hält sich somit auch in der Gesamtwertung auf dem dritten Rang. Der spanische Teamkollege von Graham Jarvis sagte im Ziel: «Mein Renntag dauerte 7,5 Stunden und war härter als ich erwartet habe. Ich war ganz gut unterwegs, hatte aber einige Navigationsfehler wegen dem Nebel in den höheren Lagen. Ich bin aber mit meinem dritten Tagesplatz und dem Stand in der Gesamtwertung sehr zufrieden.»

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