Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

GP USA in Texas: So wird Lewis Hamilton Weltmeister

Von Mathias Brunner
Kann Lewis Hamilton schon in Austin jubeln?

Kann Lewis Hamilton schon in Austin jubeln?

​Der Engländer Lewis Hamilton kann am kommenden Sonntag auf dem Circuit of the Americas (COTA) seinen vierten Fahrer-WM-Titel sicherstellen. Wir sagen, was dafür in Austin (Texas) passieren muss.

Im Tennis würden wir sagen: Lewis Hamilton hat am nächsten Sonntag den ersten Matchball. Der Engländer kann am 22. Oktober auf dem Circuit of the Americas den vierten WM-Titel sicherstellen – Titelrivale Sebastian Vettel muss Punkte auf den Briten gutmachen, um seine WM-Hoffnungen am Leben zu erhalten.

Seit der Sommerpause kann Mercedes-Star Hamilton eine fast makellose Bilanz vorweisen: Fünf Rennen, vier Siege (Belgien, Italien, Singapur, Japan), dazu ein zweiter Rang (Malaysia).

Sebastian Vettel ist mit zwei Ausfällen in den letzten drei Rennen zurückgefallen, es steht derzeit 306:247 für Hamilton. Vettel und Ferrari konnten nach der Sommerpause kein Rennen mehr gewinnen.

Dank 59 Punkten Vorsprung kann Hamilton in Texas alles klarmachen. Gewinnt Lewis in Austin ein weiteres Mal, dann muss Vettel mindestens auf Rang 5 ins Ziel kommen, um die Entscheidung bis Mexiko-Stadt zu vertagen. Auch Platz 2 könnte Hamilton in Texas zum Titel reichen, wenn Vettel gleichzeitig nur Neunter oder Zehnter wird oder punktelos bleibt.

Hamilton wäre der fünfte Fahrer, dem vier WM-Titel gelingen – nach Juan Manuel Fangio (der letztlich fünf Mal Champion wurde), Alain Prost, Michael Schumacher (Rekordhalter mit sieben WM-Titeln), sowie Sebastian Vettel.

Hamilton wurde 2008 mit McLaren-Mercedes Weltmeister, danach 2014 und 2015 mit dem Silberpfeil. Schon 2015 wurde Hamilton in Texas vorzeitig Champion, damals war Austin das 16. von 19 Rennen, nun stehen wir vor dem 17. von 20 WM-Läufen.

Noch 100 Punkte sind in Austin, Mexiko-Stadt, São Paulo und Abu Dhabi zu holen, aber die Form von Hamilton und Vettel deutet nicht darauf hin, dass dem Deutschen die grosse Wende gelingt. Kein Formel-1-Fahrer hat einen Rückstand von 59 Punkten vier Rennen vor Schluss noch in einen Titelgewinn wenden können.

Allerdings: Das ist Formel 1, und das Wort unmöglich haben wir längst aus dem Wortschatz gestrichen. Zwei Siege von Vettel bei zwei Ausfällen von Hamilton, und alles ist wieder offen. Wir haben im GP-Sport schon weitaus Seltsameres erlebt.

Der Circuit of the Americas war immer gut zu Hamilton: Vier Siege in den letzten fünf Jahren, 2012 bei der Premiere in Texas, dann drei Mal in Folge von 2014 bis 2016 (2013 gewann Vettel, damals für Red Bull Racing). Der Engländer fährt in Nordamerika immer besonders stark und kommt nicht nur wegen seines stattlichen Vorsprungs im Hoch nach Austin.

Alles spricht derzeit für Lewis Hamilton.

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