Formel-1-Helm 2019: Kopfschutz ist fast kugelsicher

Von Mathias Brunner
​Der Automobil-Weltverband FIA führt zur Saison 2019 hin einen neuen Standard für Rennhelme ein: Zusammen mit den Herstellern Bell, Arai, Schuberth und Stilo ist der sicherste Rennhelm entstanden.

Die Grand-Prix-Piloten fahren 2019 besser geschützt als je zuvor. Nicht nur, dass in der Formel 1 der Titankopfschutz Halo eingeführt worden ist, die Fahrer erhalten in der kommenden Saison auch eine neue Helmgeneration, nachdem der Automobil-Weltverband die Sicherheitsanforderungen auf eine neue Stufe erhöht hat.

Auf den ersten Blick fällt auf: Der Verbundstoff-Übergangsstreifen von Helmöffnung-Oberkante bis zum Visier ist verschwunden. Dieser vier Zentimeter breite Streifen aus Zylon war eingeführt worden als Reaktion auf den schweren Unfall von Felipe Massa in Budapest 2009, als der Brasilianers von einer daherschiessenden Schraubenfeder aus dem Heck des BrawnGP-Renners von Rubens Barrichello schwer verletzt wurde.

Zylon ist eine synthetische Faser, weist eine hohe Reissfestigkeit auf und wird seit 2007 schon im seitlichen Aufprallschutz der F1-Autos verwendet, ebenso bei den Radseilen, welche verhindern sollen, dass bei Unfällen Räder davonfliegen.

Zurück zum Helm: Das Sichtfenster ist deutlich schmaler, die Kinnschutz wirkt wuchtig. Der 2019er Bell-Helm ähnelt verblüffend dem Kopfschutz, wie ihn Bell-Piloten vor exakt 40 Jahren trugen – wie Gilles Villeneuve in Kanada 1978 (siehe Bild). In Wahrheit ist die Oberseite nur um einen Zentimeter nach unten gezogen worden.

Laurent Mekies von der FIA: «Die bisherigen Helme sind die sichersten der Welt, aber mit dem 2019er Kopfschutz erreichen wir ein neues Niveau. Wir haben mit den in der Formel 1 vertretenen Firmen eng zusammengearbeitet, um den bestmöglichen Schutz des Piloten zu garantieren.»

Diese Firmen sind Bell (in den 50er Jahren in den USA gegründet), Stilo aus Italien, Schuberth aus Deutschland sowie Arai aus Japan.

Einige Beispiele: Der Helm muss einem 225 Gramm schweren Objekt widerstehen, das mit 250 km/h herangeschossen kommt. Der Belastungswert darf 275g nicht überschreiten. Der Helm wird von einem Zehnkilogewicht getroffen, das aus 5,1 Metern Höhe herunterfällt. Die übertragene Kraft entspricht einer Tonne. Auch das muss der Kopfschutz verkraften. Der Helm muss überdies Flammen von 790 Grad Hitze widerstehen.

Die ganze Helmschale ist wiederstandsfähiger auf Fremdkörpereinschlag und Druck. Ab 2019 gilt der neue Standard FIA 8860-2018 als Vorschrift, nicht nur in der Formel 1, auch in anderen Rennkategorien.

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