Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Fernando Alonso: Daytona mit Kobayashi dank Weckrufs

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso tritt am 26./27. Januar zu den 24 Stunden von Daytona an. Dieses Mal teilt er das Auto mit dem früheren GP-Piloten Kamui Kobashi – und alles begann mit einem Anruf um 2.00 früh.

«Du kannst den Kerl einfach nicht von Rennstrecken fernhalten», hat McLaren-CEO Zak Brown über den unersättlichen Fernando Alonso gesagt. Der Asturier hat in Florida eben die Testtage von Daytona abgeschlossen, am 26./27. Januar tritt der Formel-1-Weltmeister der Jahre 2005 und 2006 zu seinen zweiten 24 Stunden von Daytona an. Im vergangenen Jahr bewegte der 32fache GP-Sieger ein LMP2-Auto von United Autosports (an der Seite von Lando Norris und Phil Hanson), in diesem Jahr sitzt er in einem Cadillac DPi aus dem Rennstall des Südafrikaners Wayne Taylor, an Alonsos Seite fahren der Japaner Kamui Kobayashi, der Niederländer Renger van der Zande sowie der US-Amerikaner Jordan Taylor.

Alonso hakt einen Rennklassiker nach dem anderen ab, aber die Daytona-Story von 2018 hatte kein Happy-End. Immer wieder stand der Ligier JS P217 wegen Bremsproblemen an der Box, das reichte nur zu Rang 13 (von 20 Fahrzeugen) in der Prototypenklasse oder zu Gesamtrang 38.

Alonso: «Im vergangenen Jahr war alles neu für mich, ich musste so viel lernen. In diesem Jahr bin ich ein wenig entspannter.» Und vor allem hat Fernando mit dem Cadillac ein siegfähiges Fahrzeug – bei zwei der sechs Vortests lag ein Cadillac von Teamchef Wayne Taylor vorne. Wenn ein Mazda die Nase vorn hatte, dann war der beste Cadillac nie weit davon entfernt. Der 62jährige Südafrikaner freut sich: «Fernando und Kamui fühlen sich im Wagen wohl. Und genau darum ging es primär. Die Fahrer sollen mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden sein, die Boxenstopps werden eingespielt, die Fahrerwechsel passen. Fernando und Kamui harmonieren, und ihre reiche Erfahrung ist für uns Gold wert.»

Wayne Taylor erzählte auch, wie es eigentlich kommt, dass Fernando Alonso und Kamui Kobayashi in einem seiner Autos sitzen. «Natürlich wusste ich seit Jahren, wer Alonso ist, aber 2018 hat Zak Brown ihn mir vorgestellt. Einige Wochen nach seinem ersten Einsatz in Daytona rief ich Fernando an und fragte, ob er daran interessiert wäre, 2019 in einem meiner Autos zu fahren. Dann passierte einige Monate lang nichts, weil er mitten in der Formel-1-Saison steckte. Aber am Ende ging alles ganz schnell.»

«Auf der Suche nach weiteren Stallgefährten schauten wir uns die ganzen Piloten in der Langstrecken-WM an. Wir wollten einen Fahrer, der nicht nur fähig ist, auf eine Runde schnell zu sein, sondern der auch die notwendige Regelmässigkeit zeigen kann. Schnell kristallisierte sich der Name Kamui Kobayashi heraus. Ich kannte ihn nicht, aber ich rief ihn trotzdem an. Als es klingelte, merkte ich plötzlich, dass es bei ihm zwei Uhr früh sein musste, und ich legte schnell wieder auf. Aber Kobayashi rief postwendend zurück, und im Grunde war das Abkommen in jener Nacht geritzt.»

Alonso und Kobayashi kennen sich gut: Der 37jährige Spanier und der 32jährige Japaner fahren beide in der Langstrecken-WM 2018/2019 für Toyota Gazoo Racing, allerdings in verschiedenen Trios. Alonso teilt sich seinen Toyota mit Sébastien Buemi und Kazuki Nakajima, sie gewannen in Spa-Francorchamps und in Le Mans, in Fuji und Shanghai wurden sie jeweils Zweite. Kobayashi fährt an der Seite von Mike Conway und José María López, die in Belgien und Frankreich Zweite wurden, in Japan und China dann aber gewannen. In der WM steht es 102:97 für Alonso/Buemi/Nakajima.

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