Pirelli und McLaren: 18-Zoll-Reifen in Le Castellet

Von Mathias Brunner
McLaren testet mit Pirelli in Südfrankreich

McLaren testet mit Pirelli in Südfrankreich

​Die Formel 1 atmet nach den Rennen in Mexiko und den USA einmal tief durch, bevor es in Brasilien weitergeht. Derweil testet Pirelli zusammen mit McLaren in Le Castellet die 2021er 18-Zoll-Reifen.

Dieser Test wäre nur mit einer Drohne zu verfolgen: Hinter verschlossenen Toren tüfteln die Reifentechniker des Traditionsunternehmens Pirelli in Südfrankreich an den 2021er Reifen der Grösse 18 Zoll. Die Niederquerschnitt-Walzen sind am 7. November vom Madrilenen Carlos Sainz um den Le-Castellet-Kurs gehetzt worden, bei Wind und Wolken und klammen Temperaturen.

Am 8. November hatten die Mailänder und das englische Team ein wenig mehr Wetterglück: Endlich zeigte sich die Sonne, am Lenkrad des Papaya-Renners nun Lando Norris. Informationen über den Test auf der Rennstrecke des Apéritiv-Herstellers Paul Ricard gibt es so gut wie keine.

Der erste Zweitages-Test mit den kommenden Reifen hatte Mitte September ebenfalls in Le Castellet stattgefunden, bei der Premiere mit einem Wagen von Renault, einem umgebauten Modell R18 und Sergey Sirotkin am Lenkrad.

Pirelli-Rennchef Mario Isola zog damals ein positives Fazit: «Wir haben uns gefreut, mit dem Debüt unserer 18-Zoll-Reifen auf dem Circuit Paul Ricard ein ganz neues Kapitel aufzuschlagen, denn sie werden das Gesicht der Formel 1 verändern. Die Testpremiere fand neben unserem jüngsten Entwicklungstest für die 13-Zoll-Reifen des nächsten Jahres statt. Renault stellte für den Test der 18-Zöller einen 2018er-Testträger zur Verfügung, gefahren von Sergey Sirotkin.»

«Wir haben unser geplantes Programm wie erwartet absolviert und fuhren mit den 18-Zoll-Reifen an den beiden Tagen insgesamt 213 Runden. Dies war für uns sehr nützlich, um einen ersten Blick auf die neue Reifengeneration zu werfen und den weiteren Weg der Entwicklung festzulegen.»

Zur Saison 2021 hin wird die Formel 1 auf Niederquerschnittreifen daherrollen, montiert auf 18-Zoll-Rädern. Ende Januar 2019 hatte Pirelli-Rennchef Mario Isola in Mailand bestätigt, wie das Entwicklungsprogramm abgewickelt werden soll. In der ersten Saisonhälfte 2019 werden die Rennställe Reifen für die Saison 2020 testen, ab Spätsommer jedoch beginnt beim italienischen Traditionsunternehmen die Vorbereitung auf die Saison 2021.

Isola sagte uns dann in Melbourne im März: «Wir sprechen mit verschiedenen Rennställen, was den Bau von Übergangsfahrzeugen angeht. Die Teams müssen die Aufhängungen ihrer 2018er Fahrzeuge anpassen. Ich bin überzeugt, dass wir ab September 2019 mit solchen Rennwagen testen können. Und wir brauchen richtige Renner, um verlässliche Ergebnisse zu erhalten. Wir haben insgesamt sechs Testtage eingeplant. Wenn sich mehr als ein Team zur Verfügung stellt, werden wir die Arbeit im Verhältnis aufteilen.»

In Spanien nun hat der Italiener erklärt, wie es weitergeht: Nur drei Rennställe haben sich bereit erklärt, Übergangsfahrzeug zu bauen – Mercedes, McLaren und Renault.

Red Bull Racing musste absagen, weil der 2018er Renner mit Renault-Motoren lief. Ferrari hat ebenfalls abgesagt, aber aus anderen Gründen. Mattia Binotto in Spanien: «Wir haben beschlossen, nicht an diesem Programm teilzunehmen. Das ist uns alles zu kurzfristig, es fehlen die Ressourcen. Aber wir werden ein solches Auto für 2020 bauen. Wir haben nicht den Eindruck, dass wir etwas verpassen. Das ist ein frühes Stadium der Entwicklung, und die sieben Rennställe, die kein Übergangsfahrzeug bauen, werden von den anderen drei alle Daten erhalten.»

Mario Isola weiter: «Es wird mit diesen drei Teams Tests geben, jeweils an zwei Tagen. Für 2020 haben erneut alle Rennställe die Möglichkeit, mit umgebauten Autos für 2021 zu testen. Ob sie das wollen, liegt ganz bei ihnen. Wenn wir wissen, wer alles mitmacht, dann stellen wir einen fairen Testplan auf, in den alle Teilnehmer eingebunden sind.»

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