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Kreisliga statt Königsklasse: Formel 1 blamiert sich

Von Mathias Brunner
​Ferrari-Star Sebastian Vettel höhnte nach dem WM-Finale von Abu Dhabi: «Das ist ein wenig Kreisliga hier.» Der vierfache Weltmeister konnte nicht verstehen, wieso das System der verstellbaren Heckflügel versagte.

Sebastian Vettel ging als Einziger der Spitzenfahrer mit weichen Pirelli ins WM-Finale von Abu Dhabi. Der Plan: In den ersten Runden dank haftfreudigeren Reifen vorrücken und dann Platz halten. Aber dieser Plan wurde zunichte gemacht von einem ungewöhnlichen Problem – der Autoverband FIA gab das DRS nicht frei, also das «drag reduction system», wenn die Fahrer auf den Geraden ein Heckflügel-Element flachstellen können, um sich dank mehr Speed über den Gegner herzumachen.

Über die Zeitenmonitore flimmerte lediglich ab der dritten Runde die Meldung der Rennleitung: «DRS wegen eines technischen Problems nicht erhältlich.» Erst in Runde 18 erhielten die Fahrer das entsprechende Signal.

Sebastian Vettel: «Das heutige Rennen war sinnbildlich für die ganze Saison. Ich konnte am Anfang nirgendwo hin und musste zurückstecken, sodass ich meinen Vorteil der weichen Reifen nicht nutzen konnte. Danach war ich zwei, drei Runden lang schnell, und ich habe auf DRS gewartet, doch das kam nicht.»

«Das ist ein wenig Kreisliga hier – ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie so etwas passieren kann.» Der 53fache GP-Sieger sarkastisch: «Das liegt wahrscheinlich daran, dass fast kein Geld im Sport vorhanden ist.»

Also was war schiefgelaufen? Formel-1-Rennchef Michael Masi nach dem Rennen: «Ein Rechner ist uns abgestürzt. Wir haben dann eine Weile gebraucht, um sicherzustellen, dass auch ja alles richtig funktioniert. Wir mussten zuerst verschiedene Testzyklen laufen lassen, daher stand DRS erst ab Runde 18 zur Verfügung.»

«Die Fahrer könnten den Flügel auch selber flachstellen. Es ist aber unsere Aufgabe zu prüfen, dass kein Fahrer das zu früh macht und dass er den Flügel auch rechtzeitig wieder schliesst. Daher gibt es zwischen den Autos und uns einen ständigen Datenaustausch. Wenn die Rechner nicht mitmachen, können wir 20 Autos nicht mehr überwachen, also fanden wir es die fairste Lösung, DRS eine Weile nicht freizugeben.»

Hat dieses System keinen Backup-Server? Masi: «Doch, das haben wir. Aber wir mussten zunächst mal verstehen, was schiefgelaufen war. Wir mussten sicherstellen, dass unser System wieder verlässliche Signale sendet. Darum hat alles ein wenig länger gedauert.»


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