Danner: «Button ist sehr eindrucksvoll»
Jenson Button: Dritte Pole nach Australien und Malaysia
Am Freitag hatte RTL-F1-Experte und SPEEDWEEK-Kolumnist Christian Danner bilanziert: «Die neue Weltordnung entspricht der alten Weltordnung.»
Nach dem Abschlusstraining relativiert der Münchner: «Es gibt eine Ausnahme, und die heisst Ferrari. Kompliment, das haben die Italiener gut gemacht. Die neusten Verbesserungen ziehen.»
«Auf der anderen Seite: Als ich heute gesehen habe, dass Kimi nicht mehr auf die Bahn hinaus ging, war ich mir zuerst sicher, dass es sich um einen technischen Defekt handeln musste. Weil: Wenn man so einen Fehler einmal wie bei Massa in Malaysia macht, dann darf es bei einem Topteam wie Ferrari einfach nicht passieren, dass man den Fehler ein zweites Mal macht.»
«Als dann jedoch Kimi im Interview zugab, man habe offenbar die Situation falsch eingeschätzt, er sei eben nicht mehr hinaus geschickt worden, weil man dachte, es würde schon fürs nächste Quali-Segment reichen, da bin ich fast vom Stuhl gefallen. Wie blöd kann man sein?»
«Ansonsten gefällt mir die Formel 1 2009 weiterhin sehr gut, und der Jenson Button zeigt langsam eine Klasse, die bewundernswert ist. Er war das ganze Wochenende lang langsamer als Rubens Barrichello – bis auf die eine entscheidende Runde, als es drauf ankam. Und das war sauknapp – Button fuhr zwei Sekunden vor Trainingsende über die Ziellinie! Unter dem Druck dann die Pole zu fahren, da muss ich sagen, Hut ab, der Mann ist schon Klasse.»
Mit Erfolg steigt das Selbstvertrauen, aber auch der Druck. Christian Danner: «An einem solchen Druck kann man zerbrechen, aber das scheint an Button abzuperlen. Er macht nichts anderes als seit Australien – er fährt mit einer gewissen Nonchalence und holt das Beste heraus. Zum Glück hat er sich diese Fähigkeit durch die Wellentäler seiner GP-Karriere bewahrt.»
Was Danner sonst noch aufgefallen ist: «Dass Toyota offenbar noch immer über die Arbeit mit den Reifen im Dunkeln tappt. Die einzigen sind es nicht, auch ein Nico Rosberg hat sich da heute schwer getan.»