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Mercedes: Auch Nico Rosberg hatte Bremsprobleme!

Von Mathias Brunner
Nico Rosbergs 2014er Saison steht unter dem guten Stern

Nico Rosbergs 2014er Saison steht unter dem guten Stern

WM-Leader Nico Rosberg über seine Einstellung im WM-Duell mit Lewis Hamilton und darüber, dass auch er im Abschlusstraining von Hockenheim erhebliche Bremsprobleme hatte.
Nico, wie wichtig ist es, mit einem guten Ergebnis in Ungarn im Hoch in die Sommerpause zu gehen?

Es ist natürlich besser, als im Tief zu pausieren, aber so denke ich nicht. Meine Einstellung ist: meine Aufgabe besteht hier darin, die WM-Führung auszubauen. Nichts anderes habe ich im Kopf.

Denkst du dabei an die tolle Bilanz von Lewis?

Nein, überhaupt nicht. Ungarn ist ein Rennen wie jedes andere. Und wenn ich Leistung bringe, dann kann ich auch hier gewinnen.

Du hast keine besonders gute Bilanz auf dem Hungaroring.

Ich gebe nicht viel auf Statistik.

Aber es ist nicht so, dass du die Strecke nicht magst.

Nein, ganz in Gegenteil – ich fahre gerne hier. Es ist wie Monaco, sehr herausfordernd. Es ist nicht leicht, mit all den Randsteinen und Buckeln eine saubere Runde hinzubekommen.

Wenn wir schon davon sprechen: Wird es ohne das Aufhängungs-Ausgleichssystem FRIC hier schwieriger sein, eine gute Runde zu fahren als in Hockenheim?

Das könnte sich auf der Stoppuhr tatsächlich mehr auswirken als in Deutschland, aber das liegt nicht an Kerbs und Buckeln, das liegt daran, dass du mehr Zeit in den Kurven verbringst und hier auch einige recht flotte Kurven hast.

Wird Red Bull Racing näher an euch dran sein?

Davon gehe ich aus, ja.

Die Bremsen scheinen ein immer grösseres Thema zu werden, nicht?

Ja, und auch ich hatte Probleme mit den Bremsen im Abschlusstraining von Hockenheim. Sie neigten zum Blockieren, wir haben bis heute nicht herausgefunden, was da los war. Ich musste mit erheblich weniger Pedaldruck bremsen, als ich es gewohnt bin. Sehr merkwürdig.

Wie würdest du die Beziehung zu Lewis derzeit bezeichnen?

Neutral, so wie immer. Ich bedaure, dass das jetzt eine langweilige Antwort ist.

Aber die Ausgangslage ist doch höchst brenzlig.

Stimmt, aber wir müssen immer im Kopf behalten, dass wir zunächst mal für das Haus Mercedes fahren. Und für mehr als 1000 Spezialisten, die sich für uns das Bein ausreissen, einen möglichst tollen Rennwagen zu bauen. Dann, erst dann, gelangen wir an einen Punkt, an dem Lewis und ich beide Weltmeister werden wollen. Da liegt es an uns, die richtige Balance zu finden. Der Grat ist schmal.

Wie schneidet die Teamleitung dabei ab?

Der Job von Toto Wolff, Niki Lauda und Paddy Lowe ist extrem schwierig. Die drei haben da eine ganz klare Linie, und ich bin dankbar, wie sie mit der Situation umgehen.

Hätte euch die Situation nach Bahrain, Barcelona oder Monaco entgleiten können?

Der Meinung bin ich nicht, aber ich finde, dass die Teamleitung da eine wichtige Rolle hat und einen guten Job macht. Die Historie hat gezeigt, wie schwierig es ist, solche Teamduelle zu managen.

Gibt Papa Keke Tipps, wie man kühlen Kopf bewahrt?

Er gibt Tipps, das schon, aber bislang habe ich es ganz gut alleine geschafft, kühlen Kopf zu bewahren.

Wie würdest du deine Saison auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten?

(Schmunzelt.) Zählt auch 11?

So gut?

Nein, ernsthaft – ich bewerte mich nicht gerne selber, aber es ist fabelhaft gelaufen. Ich geniesse jede Sekunde davon. Ich glaubte immer davon, dass ich gute Arbeit machen kann, aber so eine Saison erträumt man sich trotzdem nicht.

Welche Rolle wird im zweiten Teil der Saison die Standfestigkeit spielen?

Normalerweise gleicht sich das bei zwei Piloten über den Verlauf einer Saison immer aus.

Mit welchem Vorsprung würdest du gerne zum WM-Finale von Abu Dhabi reisen?

(Lacht.) Mit 51 Punkten Vorsprung! Scherz beiseite – ich denke noch nicht ans Finale. Ich will mich ganz auf Ungarn konzentrieren.

Aber wäre es nicht sehr bitter, wegen eines technischen Problems und aufgrund der Doppelpunkteregel den Titel im Finale noch zu verlieren?

Das ist mir zu negativ gedacht. Wir haben nun Juli, da will ich noch nicht an das Finale in Arabien denken.

Toto Wolff hat gemeint, er ginge davon aus, dass die Entscheidung erst in Abu Dhabi fallen werde.

Nochmals: so weit voraus will ich nicht denken. Es bringt überhaupt nichts, solche Szenarien zu wälzen. Das lenkt nur von deiner Aufgabe ab. Ich mach mir auch keine Sorgen um die Zuverlässigkeit, da machst du dich nur wahnsinnig.

Am Sonntag könnte es hier regnen. Wäre das gut oder schlecht für dich?

Das spielt keine Rolle, der Silberpfeil ist auch im Regen gut.

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