Video: Mit Nico Rosberg & Lewis Hamilton im Simulator

Von Mathias Brunner
Wenn die Rennfahrer auf die herrliche Freiluftbahn von Spa-Francorchamps kommen, so haben sie alle Abläufe im Cockpit bereits verinnerlicht – dank der Arbeit im Simulator.

Es gibt nur wenige Rennstrecken auf der Welt, wo es regnet, und die Zuschauer bleiben völlig gleichmütig: Silverstone ist so eine Strecke, der Nürburgring und dann natürlich Spa-Francorchamps. Ein wenig schlechtes Wetter gehört hier einfach dazu. Fans und Fahrer werden dafür mit einer tollen Kulisse entschädigt.

Die Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton und Nico Rosberg erzählen, wie sie den sieben Kilometer langen Kurs durch die Ardennenwälder bewältigen, wir haben die Aussagen durch zwei interessante Videos ergänzt.

Lewis Hamilton: «Speed und noch mehr Speed»

Formel-1-Champion Lewis Hamilton sagt über Spa-Francorchamps: «Spa ist eine unglaubliche Strecke. Man hat stets das Gefühl, hier wirklich vorwärts zu kommen – den Berg hinauf in den Wald, dann hinten herum und wieder zurück nach unten. Auf dem Weg zu Kurve 1 ist es sehr wichtig, die Räder nicht zu blockieren und nicht zu weit hinausgetragen zu werden. Die Traktion ist am Kurvenausgang meistens recht gering. Man benötigt aber guten Schwung auf der folgenden Geraden. Diese wird mit Vollgas gefahren. Danach geht es durch die spektakuläre Eau Rouge. Diese Kurve kennt jeder! Es ist entscheidend, den Speed durch die gesamte Passage mitzunehmen. Hier kann man viel Zeit gewinnen oder verlieren.»

«Die lange Gerade in Richtung Les Combes ist die beste Überholstelle der Strecke. Die Autos fahren hier mit wenig Abtrieb. Da kann es sich recht knifflig gestalten, aus hohen Geschwindigkeiten herunter zu bremsen. Danach geht es direkt in den zweiten Teil der Schikane in Kurve 6, Rivage. Kurve 7 ist eine weitere Kurve, in der es auf eine gute Traktion am Ausgang ankommt. Dann geht es bergab zu Kurve 8, Pouhon – eine wundervolle, langgezogene Rechtskurve. Hier muss man rechts fahren, um den Speed durch die neunte Kurve mitzunehmen. So kann man früh wieder aufs Gas gehen.»

«Am Kurveneingang zu Kurve 10 muss man kurz vom Gas gehen. Danach beschleunigt man gleich wieder in Richtung Kurve elf. Es folgt eine kurze Gerade vor Kurve zwölf und dreizehn. Dort ist es wichtig, den Scheitelpunkt im ersten Teil richtig zu erwischen. Denn im zweiten Teil kann das Auto leicht untersteuern. Vor Kurve 14 heisst es, nochmal zu bremsen. Danach geht es mit Vollgas durch die Kurven 15, 16 und 17, im Grunde ist Blanchimont eine einzige Vollgaspassage. In diesem Streckenabschnitt muss man weiche und gerade Lenkbewegungen machen. Nur so kann man verhindern, zu viel Speed zu verlieren.»

«Die Busstop-Schikane ist schwierig. Bis zu diesem Punkt ist die Temperatur in den Reifen und Bremsen gefallen. Somit ist es relativ einfach, sich am Kurveneingang zu verbremsen. In dieser engen Rechts-Links-Kombination herrscht sehr wenig Grip. Es ist aber wichtig, diese Passage richtig hinzubekommen. Denn schon ein kleiner Fehler dort kann dich für den Beginn der nächsten Runde ins Hintertreffen bringen. Ganz besonders wenn ein anderes Auto knapp hinter dir liegt.»

Wie Hamilton im Simulator in Belgien fährt, sehen Sie hier:

Nico Rosberg: «Eau Rouge bleibt Vollgas!»

WM-Leader Nico Rosberg sagt zum belgischen Kurs: «Der Circuit de Spa-Francorchamps ist eine fantastische Rennstrecke. Hier spürt man das Besondere an einem Formel-1-Auto. Es gibt viele schnelle, fliessende Kurven und Rechts-Links-Kombinationen. Das ergibt eine fantastische und abwechslungsreiche Runde. Es macht wirklich sehr viel Spass, hier zu fahren. Gleichzeitig ist es eine riesige Herausforderung. Ganz besonders weil das Wetter hier sehr wechselhaft sein kann. Das spielt auch bei unseren Überlegungen vor dem Wochenende eine grosse Rolle. Das Wetter kann manchmal für jede Menge Chaos sorgen!»

«Es gibt in Spa so viele schnelle Kurven und es ist schwierig, sie alle richtig hinzubekommen. Das ist aber entscheidend, um hier schnell zu sein. Es gibt auch einige sehr gute Überholmöglichkeiten. Eine der besten ist am Ende der langen Geraden nach der Eau Rouge, hin zur Les Combes. Eine weitere ist die letzte Schikane am Ende des schnellen letzten Sektors vor Start/Ziel. Es ist sehr wichtig, den Rhythmus beizubehalten.»

«Die bekannteste Kurve ist natürlich Eau Rouge. Sie ist eine der spektakulärsten Stellen aller Strecken, auf denen wir fahren. In diesem Jahr besitzen die Autos aufgrund der neuen Regeln viel weniger Abtrieb. Dennoch werden wir hier mit Vollgas durchfahren. Das ist ein unglaubliches Gefühl. Die G-Kräfte in dieser Kurve sind absolut unvorstellbar! Solch hohe Kräfte sind tatsächlich etwas ungewöhnlich. Wir sind laterale Kräfte gewöhnt. Aber nicht mit so einer Intensität und bei solch einer Geschwindigkeit wie bei der vertikalen Kompression, die wir in dieser Kurve erleben. Man wird plötzlich in den Sitz gedrückt und schaut direkt in den Himmel. Man sieht nichts ausser blau! Man muss aus dem Gedächtnis fahren, um zu wissen, wie es über dem Hügel weitergeht. Es gilt, zu zielen und zu hoffen, dass man alles richtig macht ...»

Einen Rundgang mit Nico Rosberg durch die Simulator-Abteilung sehen Sie hier:

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