Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Sprechfunkverbot: Ist es schon wieder abgeschafft?

Von Mathias Brunner
Das ist nur noch bei Testfahrten erlaubt

Das ist nur noch bei Testfahrten erlaubt

SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Was ist aus dem Sprechfunkverbot geworden, das im Rahmen des Singapur-GP für Aufregung sorgte?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Harry Reinhart aus Paderborn wissen: «Im letzten September wurde doch zur grossen Aufregung aller ein teilweises Sprechfunkverbot verhängt, was gewisse Informationen zwischen Fahrer und Box angeht. Was ist daraus geworden? Ich habe gehört, das Verbot sei zur Saison 2015 hin still und leise wieder abgeschafft worden. Stimmt das?»

Nein, das stimmt nicht, wie uns die FIA bestätigt hat. Es gelten noch immer die gleichen Vorschriften, wie die FIA damals vor dem Singapur-GP in Dokument 41 des Technischen Delegierten Jo Bauer veröffentlich hatte.

Insofern sind unter anderem verboten: Anweisungen zur idealen Fahrspur, Angaben, ob ein Randstein zu überfahren oder zu vermeiden sei, Abstimmungs-Parameter für gewisse Kurven, Sektorzeiten-Vergleiche mit anderen Fahrern, Speed-Vergleiche mit anderen Fahrern, das Gleiche in Sachen Schaltzeitpunkte oder Wahl des Gangs, dazu Angaben zu den Bremsen (Bremspunkt, Bremskraft, Bremsbalance) oder zum Gasgeben. Einfach formuliert – alles, was dem Fahrer mitteilt, wie er fahren soll.

Der Autoverband FIA hatte zum Singapur-GP hin diese Einschränkung der Kommunikation verhängt. Gestützt auf Artikel 20.1 des Sportgesetzes muss der Fahrer seinen Rennwagen nämlich «alleine und ohne Hilfe» bewegen. Die FIA hatte genug von all den unterstützenden Funksprüchen der Techniker.

Die FIA reagierte damit auf Unmut unter den Fans: Immer mehr Informationen wurden den Piloten über Funk eingespielt, bis hin zum Punkt, an dem zahlreiche Fans fanden – bei allem Respekt, aber kann der Pilot auch mal selber etwas entscheiden? Der Heldenglanz, so finden viele, geht ein wenig verloren, wenn sich ein Fahrer ständig über Einstellungen von Differenzial, Getriebe oder Motor erkundigt oder darüber, wo sein Stallgefährte eine Zehntelsekunde schneller ist. Die meisten Fans wollen das nicht hören.

Die Einschränkungen sind jedoch nicht in jedem Detail ausgefeilt. Gemäss unseren Informationen wird an Einzelheiten noch immer gearbeitet. Das Funkverbot für gewisse Informationen gilt übrigens auch für Anweisungen auf den klassischen Boxentafeln.

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mathias.brunner@speedweek.com

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