Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Kimi Räikkönen: Nach Ferrari? Vielleicht Hausmann

Von Andreas Reiners
Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen

Seit dem Grand Prix in Bahrain ist die Zukunft von Kimi Räikkönen eine gerne gestellte Frage im Rahmen eines Formel-1-Wochenendes. So natürlich auch in Silverstone.

Und Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene antwortete mal wieder geduldig: «Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole – die Zukunft von Kimi liegt in den Händen von Kimi. Aber ich will das wirklich jetzt nicht bei jedem Rennen erneut herunterbeten. Wir haben noch zehn Rennen zu fahren. Wenn wir den Zeitpunkt als richtig erachten, werden wir Kimi mitteilen, was wir tun werden.»

Der Finne selbst nimmt seine ungewisse Situation in der Königsklasse mit der für ihn üblichen Gelassenheit hin. Der «Bild am Sonntag» sagte er: «Das ist doch gerade Teil des Spieles, für das man sich irgendwann mal entschieden hat. Es liegt in Ferraris Hand, ob ich nächstes Jahr noch hier bin.»

Nun gibt es Fahrer, die zweigleisig planen. Die bei allem Wissen um die eigene Klasse an die Zukunft denken und einen Plan B in der Tasche haben. Bei Räikkönen ist das etwas anders, auch wenn in seinem Fall die Ergebnisse zuletzt fehlten und immer wieder Konkurrenten wie Valtteri Bottas oder Nico Hülkenberg mit dem Cockpit der Scuderia in Verbindung gebracht wurden.

«Ich habe keinen Plan, was nach Ferrari passieren wird. Oder wie mein Leben dann aussehen könnte. Das hatte ich vor sechs Jahren auch nicht, als ich zum ersten Mal mit der Formel 1 aufgehört hab. Ich hatte zwar irgendwie Bock, ein bisschen Rallye zu fahren. Aber dahinter steckte kein langfristiger Plan», sagte Räikkönen.

Allerdings ist der «Iceman» inzwischen Vater, und sein kleiner Sohn hat sein Leben definitiv verändert. Sein Leben sei als Vater nun schöner. «Ich versuche einfach, ein guter Vater zu sein. Aber der Kleine ist jetzt noch so klein. Der guckt, schläft und isst nur. Mein Leben wird sich sicher gravierender ändern, wenn Robin durch die Gegend läuft und Blödsinn macht. Das ist alles sehr aufregend.»

Und deshalb kann sich Räikkönen sogar die Rolle als Hausmann vorstellen, während seine Partnerin Minttu Virtanen, wieder arbeiten geht. «Klar könnte ich Hausmann sein, damit hätte ich überhaupt kein Problem! Ich bin nämlich total gern zu Hause! Ich bin im Grunde mein ganzes Leben lang nur gereist, deshalb wäre das vielleicht wirklich schön.»

Was den Finnen, Weltmeister 2007, nachhaltig beeindruckt hat, sind die Ergebnisse der großen Umfrage durch die Fahrergewerkschaft GPDA. 200.000 Fans hatten dabei mitgemacht und Räikkönen zum aktuell beliebtesten Fahrer gewählt. Erklären kann er sich das nicht wirklich, denn während zum Beispiel Weltmeister Lewis Hamilton Einblicke in sein Privatleben gewährt, macht Räikkönen in Sachen Selbst-Marketing eigentlich nicht viel.

«Ich mache nur, was ich will. Wenn das jemand doof findet, okay. Jeder hat das Recht, mich zu hassen oder zu mögen. Ich versuche niemandem mit irgendwelchen dämlichen Maschen zu gefallen, ich schleime mich bei keinem ein. Aber wie gesagt: Ich finde es schön, dass mich ein paar Leute mögen. Ich würde ihnen gern bald bessere Ergebnisse liefern, dann wäre auch ich glücklicher», so Räikkönen.

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